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News des 20. April 2009

Laut The Inquirer hat nVidia den eigenen ersten DirectX11-Grafikchip GT300 seinen Grafikkartenpartner für den Oktober versprochen – wobei dies im übrigen nicht zwingend aussagt, daß zu diesem Zeitpunkt wirklich schon der Launch stattfinden muß. Zudem merken The Inquirer noch an, daß diese Kalkulation seitens nVidia wohl nur funktioniert, wenn das aktuell in Arbeit befindliche A0-Silizium des GT300-Chips auf Anhieb zum Erfolg führt. Werden aus irgendwelchen Gründen weitere Chip-Steppings notwendig, verzögert dies die Angelegenheit um jeweils 10 bis 12 Wochen, schon ein A1-Stepping würde nVidia also voraussichtlich bis auf den Januar 2010 zurückwerfen.

Fudzilla haben bei den ATI-Grafikkartenpartner herumgefragt, ob dort schon eine Radeon HD 4890 X2 in Arbeit ist – aber bisher Fehlanzeige. Dabei wird dies bislang damit begründet, daß eine solche Karte angeblich die GeForce GTX 295 bei der Performance nicht schlagen könnte – in welchem Punkt wir allerdings anderer Meinung sind. Vermutlich geht es eher darum, daß ein solches Projekt für die Grafikkartenpartner alleine nicht ganz so einfach zu stemmen ist, ganz besonders da die direkte Marketing-Unterstützung durch ATI fehlen würde. Zudem könnte hier natürlich auch schon mit hineinspielen, daß die Grafikkartenhersteller sicherlich schon mehr wissen bezüglich kommender ATI-Grafikkarten und daher eine Radeon HD 4890 X2 womöglich zu nahe an zukünftige HighEnd-Projekte heranrückt.

nVidia scheint mit der GeForce 9600 GT "Green Edition" einen beachtbaren Erfolg gelandet zu haben (Usertest in unserem Forum), denn inzwischen werben doch einige weitere Grafikkarten mit dem "Green-Faktor" bzw. dem Fehlen eines extra Stromanschlusses. Bei einer GeForce 9600 GSO auf G94-Basis von MSI ist dies allerdings kein Wunder, da der benutzte G94-Chip nicht mit dem früher für die GeForce 9600 GSO benutztem G92-Chip vergleichbar ist und die reale Verlustleistung dieser Karte sowieso nur auf runde 50 Watt zu schätzen ist. Sehr viel interessanter ist da die Triplex "Green" Radeon HD 4830 mit ebenfalls fehlendem extra Stromanschluß – was angesichts des Verbrauchs einer Radeon HD 4830 von 90 Watt selbst unter dem 3DMark06 und ohne abgesenkte Taktraten ziemlich verblüfft.

Hardware-Infos notieren die ab heute geltenden Intel-Preissenkungen sowie die ebenfalls neu im Markt befindlichen CPUs des Prozessorenbauers, wobei sich die Änderungen ausschließlich auf die Core 2 Quad Serie beziehen und nicht wirklich großartig ausfallen. Echte Preisnachläße gab es nur bei den S-Typen mit der abgesenkten TDP (welche allerdings gemäß diverser Tests kaum einen realen Verlustleistungsunterschied haben), der ebenfalls preisgesenkte Core 2 Quad Q9300 spielt schon länger keine Rolle mehr, da es zum gleichen Preis den Core 2 Quad Q9400 gibt. Neu im Markt ist hingegen das LowCost-Modell Core 2 Quad Q8400 mit von 6 auf 4 MB beschnittenem Level2-Cache, mit 2.66 GHz und einem Listenpreis von 183 Dollar eine sicherlich interessante CPU.

Dies gilt vor allem, da die anderen LowCost-QuadCores von Intel dem Core 2 Quad Q8400 gegenüber nicht wesentlich attraktiv erscheinen: Der Core 2 Quad Q8300 mit 2.5 GHz bleibt vorerst auf seinem alten Listenpreis von ebenfalls 183 Dollar, während der Core 2 Quad Q8200 mit 2.33 GHz mit einem Listenpreis von 163 Dollar auch keinen größeren preislichen Unterschied aufweist. Die weitere Preisentwicklung bei Intel kann man im übrigen hier nachschlagen, im kompletten Core-2-basierenden Bereich wird jedoch außerhalb der LowCost-Bereich in nächster Zeit nicht mehr viel spannendes passieren oder sind erhebliche Preissenkungen zu erwarten. Intels Augenmerk dürfte sich hier mehr und mehr auf den Ausbau der Nehalem-basierten Prozessorenserien richten, womit sich bei den Core-2-basierten Prozessoren kaum noch etwas bewegen wird.

Wie HT4U ausführen, gibt es womöglich schneller als gedacht keine Mainboard-Chipsätze mit integrierter Grafik von Intel mehr. Prinzipiell gesehen ist deren Ablösung durch den aufs CPU-Trägermaterial wandernden Grafikchip beschlossene Sache, sollte aber erst im Jahr 2010 mit den LowCost-Prozessoren Arrandale (Desktop) und Clarkdale (Mobile) über die Bühne gehen. Zwischendurch wird Intel aber noch die Mainstream-Serie mit dem Prozessoren Lynnfield (Desktop) und Clarksfield (Mobile) im dritten Quartal bringen und dafür die 5er Chipsatz-Serie entsprechend erweitern, hier dachte man bislang auch an einen G55-Chipsatz mit integrierter Grafikeinheit. Zumindest im Mobile-Segment (GM55) soll es so etwas jedoch nicht geben – wobei hier die Karten natürlich auch etwas anders liegen als im Desktop-Segment.

Denn im Mobile-Segment sind die Clarksfield-Prozessoren mit Preisen von 364 bis 1054 Dollar die neue Speerspitze des Intel-Angebots, angesichts dieser Preislage sind Mainboard-Chipsätze mit integrierter Grafik hier sicherlich nicht notwendig. Die Lynnfield-Prozessoren des Desktop-Segments reichen dagegen preislich von 196 bis 562 Dollar Listenpreis und gehen damit durchaus auch schon in Mainstream-Gefilde, wo also OEMs auch Komplett-PCs mit diesen Prozessoren und billiger integrierter Grafik auszurüsten gedenken. Andererseits dürften die Konsumenten selbst mit einer absolut billigen extra Grafikkarte deutlich besser wegkommen als mit den aktuellen integrierten Intel-Grafikchips, welche gerade bei der Spielekompatibilität leider immer noch deutlich hinter denen von ATI und nVidia hinterherhinken.