Die ATI-Unterlagen zum Launch der Radeon HD 4890 enthalten auch schon den Listenpreis der auf den Mai verschobenen Radeon HD 4770, welcher mit 99 Dollar wieder einmal wirklich günstig ausfällt. Immerhin ist dies der Startpreis des direkten Vorgängers Radeon HD 4670, allerdings verdoppelt die Radeon HD 4770 deren Hardware-Power – und gleichzeitig ist dies der aktuelle Listenpreis der Radeon HD 4830, welche allerdings von der Radeon HD 4770 geschlagen wird. Damit sind letztlich Radeon HD 4770 Karten auf demselben Preisniveau wie die Radeon HD 4830 zu erwarten, ergo bei um die 90 Euro, vielleicht sogar etwas niedriger (je nachdem wie der Dollarkurs noch seine Kapriolen schlägt).

Somit wird klar, daß damit wohl auch die letzte Stunde der Radeon HD 4850 geschlagen hat. Zwar ist diese Karte gemäß des bekannten Vorab-Tests noch 10 Prozent schneller, aber die Radeon HD 4770 kommt dann klar günstiger und mit klar niedrigerer Verlustleistung daher, ist also in jedem Fall das rundere Mainstream-Angebot. Die letzten Angebote zur Radeon HD 4850 werden sich sputen müssen, um bis zum Launch der Radeon HD 4770 noch unters Volk gebracht zu sein, denn danach könnte es schwer werden, diese Karte noch abzusetzen – vor allem aber dürfte sich mit der Radeon HD 4850 für diese Preislage für die Grafikkartenhersteller kaum noch Gewinn zu machen sein, die Grafikkartenhersteller diese Karte also selber aus dem Programm nehmen.

Aufgrund dieser wirklich günstigen Ansetzung der Radeon HD 4770 dürfte sich natürlich auch die kleinere RV740-Ausführung Radeon HD 4750 entsprechend attraktiv positionieren, wahrscheinlich bei einem Listenpreis von 79 Dollar und einem europäischen Straßenpreis von ungefähr 70 Euro. Damit geht diese Karte in Konkurrenz zur Radeon HD 4670 – und dürfte diesen bisherigen Preis/Leistungssieger im unteren Mainstream-Segment wohl entthronen, da die Radeon HD 4750 anscheinend ohne Hardware-Abspeckungen daherkommt, nur mit niedrigeren Taktraten. Dies bliebe zwar noch abzuwarten, aber trotzdem kann man schon sagen, daß ATI mit dem RV740-Chip ein sehr heißes Eisen im Feuer hat, ganz besonders angesichts der wiederum aggressiven Preisgestaltung.

Unsere Umfrage der letzten Woche beschäftigte sich mit der Frage, inwiefern SLI- bzw- CrossFire-Fähigkeiten beim Mainboard-Kauf eine Rolle spielen. Hierbei gab es interessante Ergebnisse, bei welchen zudem zu betonen wäre, daß selbstverständlich gerade unter unseren Lesern viel eher MultiGrafikkarten-Nutzer anzutreffen sein werden als im allgemeinen Markt, wo diese Nutzergruppe gewöhnlich fast untergeht. Aber auch unter unseren Lesern bleiben die SLI/CrossFire-Beführworter in der klaren Minderheit: Gerade einmal 3 Prozent würden sofort ein entsprechendes System aufbauen. Allerdings planen oder rechnen weitere 13 Prozent mit einer SLI/CrossFire-Anschaffung in der Zukunft und setzen daher von Anfang an beim Mainboard-Kauf auf ein entsprechendes System. Der Rest – und dies sind immerhin satte 84 Prozent – betrachtet SLI bzw. CrossFire jedoch mehr oder weniger nur als Beigabe oder zum Teil gar als nutzlos.

Für die Mainboard-Hersteller besonders interessant sollten dabei diese 58 Prozent der 3DCenter-Nutzer sein, welche mit "vollständig uninteressant" gevotet haben. Dies mag aber sicherlich nicht bedeuten, daß sich dahinter keine HighEnd-User verbergen, welche keine hochqualitative HighEnd-Hardware wünschen. Es liegt hier also die Aufgabe für die Mainboard-Hersteller darin, ihre besten Mainboards nicht immer nur stur als SLI/CrossFire-Lösungen auszuführen, sondern auch HighEnd-Produkte mit nur einem Grafikkarten-Steckplatz aufzulegen – der Markt hierfür scheint jedenfalls vorhanden zu sein. Wir danken wie immer für die rege Teilnahme an der Umfrage und verweisen auf unsere neue Umfrage in der rechten Seitenleiste.

Shortcuts: Thematisch recht gut passend zur oben erwähnten SLI/CrossFire-Umfrage ist auch eine Umfrage in unserem Forum, für welche wir hiermit werben möchten: Darin geht es um die einzelnen Features, auf welche man bei einem Mainboard-Kauf wert legt. Bei entsprechender Beteiligung kann da sicherlich etwas interessantes herauskommen. Und wenn wir schon einmal dabei sind: Eine weitere Umfrage in unserem Forum versucht das Problem des Spulenfiepens von Grafikkarten besser zu quantifizieren. Und letztlich verweisen wir noch auf eine Petition, welche sich gegen die jüngsten üblen Beschimpfungen von Videospiele-Konsumenten seitens einzelner Politiker richtet.