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News des 14./15. März 2009

Die PC Games Hardware hat sich die Grafikkarten-Performance unter Tom Clancy's HAWX angesehen. Die Kampfflugzeug-Action zerfällt performancetechnisch in einen deutlich wenig anspruchsvollen DirectX9-Part sowie einen optisch höherwertigeren DirectX10-Part – auch wenn der Bildqualitäts-Unterschied in der Praxis wahrscheinlich nicht so extrem wahrgenommen werden wird wie es sich von der Beschreibung her erst einmal anhört. Zudem sind die Performanceanforderungen des DirectX9-Modus wie gesagt erheblich geringer, der Unterschied beträgt zwischen dem Doppelten bis zum Dreifachen der Framerate – das Preis/Leistungsverhältnis erscheint also beim DirectX9-Modus klar besser.

So dürfte ohne Anti-Aliasing selbst mit älteren Mainstream-Karten das Spiel noch sehr gut spielbar sein – die PCGH hat als unterste Lösung nur eine Radeon HD 3850 256MB vermessen, aber wenn diese unter 1680x1050 ohne Anti-Aliasing auch schon 71 fps erreicht, dann gibt es (unter dem DirectX9-Modus) noch reichlich Reserven auch für kleinere Grafikkarten. Jene Radeon HD 3850 256MB erreicht dann im übrigen unter 1680x1050 mit 4x Anti-Aliasing auch noch über 30 fps, alles ab dieser Grafikkarte ist dann also im DirectX9-Modus sogar AA-fähig. Und insofern ist es dann natürlich sinnvoll, die wirklich großen Performancereserven schnellerer Karten dann in den DirectX10-Modus zu investieren, selbst wenn dieser wie gesagt erheblich niedrigere Frameraten produziert. So benötigt man in jenem DirectX10-Modus unter 1680x1050 mit 4x Anti-Aliasing schon eine Radeon HD 4870 1024MB oder eine GeForce 8800 GTX, um auf 29 fps zu kommen.

Angesichts dessen, daß sich die PCGH wieder einmal eine besonders stressende Szene herausgesucht hat, kann man es aber unter Umständen auch schon mit einer Radeon HD 4850 512MB oder einer GeForce 8800/9800 GT 512MB probieren – deren 22 fps unter diesem Setting dürften im normalen Spiel dann sicherlich höher ausfallen. Richtige Reserven haben unter diesen Einstellungen dann aber nur noch GeForce GTX 285 (42 fps), Radeon HD 4870 X2 (49 fps, die Radeon HD 4850 X2 wurde nicht mitgebencht) und die GeForce GTX 295 (64 fps) – gerade die DualChip-Grafikkarten haben dann wohl auch noch die Leistungsreserven für die bei Flugsimulations-Fans hier und da zu sehenden Multimonitor-Setups. Eine besondere Präferenz des Spiels pro des einen oder anderen Grafikchip-Entwicklers ist im übrigen nicht festzustellen, alle Grafikkarten performen in etwas so, wie man das erwarten würde.

Mal ein schönes Beispiel, worauf man beim Verbau einer passiven Grafikkarte höherer Leistungsklasse unbedingt achten sollte, haben HT4U in ihrem Review der Gigabyte GV-R485MC-1GH passiv gekühlten Radeon HD 4850 1024MB gegeben: Schon im Idle-Betrieb stieg die Grafikchip-Temperatur auf satte 70 Grad, wenn man nur die Gehäusewand abnahm und damit die Luftzirkulation im Gehäuse unterbrach – unter Last ging es dagegen ganz fix in die Nähe einer Notabschaltung der Grafikkarte, das ganze Grafikboard selber wurde deutlich zu warm (100 Grad im Bereich der Spannungswandler). Mit Gehäusewand und damit entsprechender Luftzirkulation ging es im Idle-Betrieb erst einmal auf 58 Grad herunter, unter Last zeigten sich aber auch hier gewisse Grenzen der Technik.

So konnte zwar der 3DMark06 mit 95 Grad Chiptemperatur bewältigt werden, ein Test unter dem FurMark wie auch unter BioShock ergab jedoch schnell Chiptemperaturen jenseits der 105 Grad, wobei auch an der Heatpipe der Grafikchip-Kühlung (zu hohe) Temperature nahe der 100-Grad-Marke gemessen wurden. Dabei absolvierte die Karte allerdings alle üblichen Tests ohne Fehler, insofern ergaben diese hohen Temperaturen erst einmal kein konkretes Problem. Allerdings darf die Langlebigkeit des Produkts durchaus in Frage gestellt werden – zumindest unter ungünstigen Bedingungen mit einem schlechten Luftfluß im Gehäuse ist von diesen 100-Watt-Boliden in passiver Ausführung eher abzuraten. Vielmehr sollte man für passive Grafikkarten höherer Leistungklassen eher bewußt noch Gehäuselüfter aufrüsten – wobei man unter dieser Prämisse natürlich auch gleich bei einer leise gekühlten nicht-passiven Grafikkarte bleiben kann ;).

Die kurzfristig zwischengeschobene Umfrage nach dem Vorhandensein sogenannter "Killerspiele" bei unseren Lesern ist wie angekündigt nach kurzer Zeit beendet wurden – und nach den Ergebnissen sollten wir uns lieber ganz schnell präventiv bei unserem Bundesinnenminister melden: Satte 92 Prozent unserer Leser fanden wenigstens ein "Killerspiel" in ihrem Besitz – bei nahezu der Hälfte waren es eine erhebliche Anzahl (über 10 Stück) und 10 Prozent besitzen sogar mehr als 50 "Killerspiele" auf einmal. Bei Betrachtung dieser Zahlen drängt sich förmlich die Erkenntnis auf, wie unsinnig die in Medien und Politik teilweise gezogene direkte Verbindung von "Killerspielen" mit realen Gewalttaten doch ist: Die sogenannten "Killerspiele" sind in einer gewissen Altersgruppe nicht nur sprichwörtlich so normal wie Brot, sondern es ist auch faktisch und mittels Zahlenmaterial beweisbar so.

Der klasklar "unnormale" Zustand (im Sinn von "außerhalb der Mehrheit", nicht im Sinne von falsch) ist es dagegen, wenn in dieser Altersgruppe keine "Killerspiele" angetroffen werden (was jetzt nicht bedeutet, daß jeder automatisch "Killerspiele" gut finden muß). Es kann somit an dieser Stelle nur noch einmal betont werden, daß – unabhängig jeglicher moralischer Bewertung, welche sicherlich streitbar ist – die inzwischen schon reflexartige Stigmatisierung von "Killerspielen" angesichts des Verbreitungsgrad dieser Spiele vollkommen an der Realität vorbeigeht. PS: Wir danken allen 1132 Umfrage-Teilnehmern, die in dieser zwischengeschobenen Umfrage ihre Stimme abgegeben haben und verweisen damit wieder auf unsere "reguläre" Umfrage nach der DirectX-Ausstattung, welche somit wieder in der rechten Seitenleiste eingebunden wurde.

In der Wochenend-News vor zwei Wochen ging es um das Thema nVidias Hybrid-SLI bzw. dessen drohendes Scheitern am Markt. Hierzu kam aus unserem Forum die wertvolle Anmerkung, daß ein gewichtiger Grund gegenüber solchen Lösungen der Einspruch seitens Microsoft ist, welche so etwas auch unter Windows 7 nicht direkt unterstützen werden. Angeblich ist dies Microsoft alles zu instabil – was allerdings um so mehr den Ruf nach einem industrieweiten Standard untermauert, weil man mit diesem alle technischen Probleme und Bedenken problemlos ausräumen könnte. Das ganze ist in erster Linie eine Frage danach, ob die Hersteller ihre Animositäten untereinander überwinden und zugunsten der (für alles zahlenden) Kunden an einem durchaus interessanten Feature arbeiten wollen.

Wir korrigieren zudem noch eine News von Anfang März: Dort wurde von einer Halbierung des Stromverbrauchs künftiger Atom-Systeme ("Pineview"-Plattform) gesprochen – was allerdings nur auf die Desktop-Systeme (Nettops) zutrifft. Dort wird Intel von derzeit 29 Watt (SingleCore) bzw. 33 Watt (DualCore) für das Grundsystem aus CPU und Mainboard mit der Pineview-Plattform auf 14 Watt (SingleCore) bzw. 17 Watt (DualCore) TDP herunterkommen, primär realisiert durch den Ersatz des bisherigen stromfressenden 945GC-Chipsatzes durch dessen Nachfolger in kleinerer Fertigungsgröße sowie durch die Verlegung der Grafikeinheit aufs CPU-Die. Bei den Mobile-Systemen (Netbooks) ändert sich diesbezüglich in der Tat allerdings wenig, dort sinkt die TDP mittels der Pineview-Plattform nur von derzeit 8 auf dann 7 Watt.