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News des 7./8. März 2009

Bei HT4U hat man sich einmal mehr mit der Leistungsaufnahme heutiger CPUs beschäftigt. Ansatzpunkt für den neuen Artikel war dabei der Umstand, daß bisherige Abhandlungen zum Thema immer nur Punkt-Messungen beinhalteten – demzufolge war es zum einen wichtig, einen wirklich gut reproduzierbaren Benchmarkablauf auszuwählen, zum anderen ergeben sich natürlich trotzdem gewisse Meßtoleranzen. Die Beschränkung auf einwandfrei reproduzierbare Szenarien birgt aber die meisten Nachteile, weil man sich damit automatisch Benchmarks mit gleichbleibender Last heraussucht – wie die 3DMark-Serie oder diverse theoretische Lasttests – anstatt das zu messen, was in der Praxis real vorhanden ist.

Soweit zumindest die Theorie – in der Meßpraxis stellten HT4U dann allerdings fest, daß es keinen großen Unterschied macht, ob man kurz und bündig einen Peakwert ermittelt oder ob man aufwendig mit einem durchschnittlichen Verbrauch über einen größeren Meßzeitraum operiert. Dafür konnte man allerdings einen sehr erheblichen Einfluß des Mainboards auf den Verbrauch des Gesamtsystems nachweisen, welcher oftmals größer ist als der Unterschied zwischen einer sparsamen und einer nicht so sparsamen CPU. Unterschiede von bis zu 30 Watt sind hier möglich, was sich allerdings vorab vom Käufer leider unmöglich erkennen läßt. Es kann die Grundregel gelten, daß ein bis oben hin mit Features vollgestopftes Mainboard mehr verbrauchen dürfte – aber letztlich kommt es in erster Linie auf die Qualität der Umsetzung durch den Mainboard-Hersteller an.

Abschließend hat man sich noch der Frage gewidmet, wie die Energieeffizienz zwischen AMD und Intel bei Phenom II Prozessoren und Core 2 Quad Modellen aussieht. Hierbei ist allerdings anzumerken, daß der Ausgang dieser Messungen unserer Meinung nach schon vorab entschieden ist, da die frühere reine CPU-Messungen von HT4U schon einen klaren Vorteil zugunsten der Intel-Modelle ergaben. Interessant ist an diesen Ergebnissen somit eher, daß die Unterschiede beim Gesamtsystem dann tendentiell kleiner werden – die AMD-CPU verbraucht mehr, aber das Restsystem ist etwas sparsamer. Zudem relativieren sich die Unterschiede beim Gesamtsystem dann auch wieder etwas: Während es bei reinen CPU-Messungen noch Unterschiede von bis zum Doppelten gibt, sind es beim Gesamtsystem nur noch um die 20 Prozent.

CPU-Verbrauch System-Verbrauch
AMD Phenom II X4 810 (2.6 GHz) vs. Intel Core 2 Quad Q8300 (2.53 GHz) 81W vs. 43W 206-235W vs. 161-188W
AMD Phenom II X4 940 (3.0 GHz) vs. Intel Core 2 Quad Q9550 (2.83 GHz) 100W vs. 50W 224-245W vs. 182-207W

Die PC Games Hardware hat sich eine ganze Menge an verschiedenen CPUs unter Dawn of War II angesehen. Als typischer Strategietitel ist in diesem Spiel eher die Rechenleistung der CPU als eine besonders gute Grafikkarte gefragt – wobei auch die Anforderungen an die CPU nicht übermäßig sind. Allerdings sollte es schon etwas halbwegs modernes sein: Auf SingleCore-Prozessoren ergeben sich laut der PCGH immer mal wieder kleinere Ruckler – und unterhalb einer anständigen Taktrate sieht man die 25 fps auch nicht. Diese ist ungefähr bei folgenden DualCore-CPUs erreicht: Beim Core 2 Duo ab dem E6600 mit 2.4 GHz und beim Athlon 64 X2 ab dem 5200+ mit 2.7 GHz.

TripleCore- und QuadCore-Modelle liegen aufgrund der dort angebotenen Taktfrequenzen generell über der 25-fps-Grenze, hier gibt es keine Sorgen. Allerdings ist der Gewinn durch die höhere Anzahl an Rechenkernen nicht berauschend – angesichts der Präferenz des Spiels für CPU-Leistung sogar eher schwach zu nennen: Zwischen Core 2 Duo E6600 und Core 2 Quad Q6600 liegen gerade einmal 12 Prozent mehr Performance. Demzufolge verwundert es auch nicht, wenn an der Leistungsspitze auch gut übertaktete DualCore-Modelle noch problemlos mithalten können. Im Hersteller-Vergleich AMD vs. Intel schneiden die AMD-Prozessoren sowohl alter wie auch neuer Bauweise im übrigen ziemlich gut ab – viele andere Benchmarks sind nur arg durchschnittlich auf AMD-Prozessoren optimiert, dies ist mal ein Gegenbeispiel.

Der Planet 3DNow! berichtet über den Vorab-Test eines 45nm K10-Prozessors ohne Level3-Cache, welcher sich im Verkauf dann je nach Kernanzahl "Athlon X2, X3 bzw. X4" nennen wird. Leider gab es kaum vergleichbare Benchmarks des getesteten TripleCore-Modells mit 2.8 GHz Takt ("Athlon X3 420"), laut dem Planet 3DNow! liegt jenes Level3-Cache-lose Modell im CPU-Test des 3DMark06 sogar geringfügig vor einem gleichgetaktetem Modell mit 6 MB Level3-Cache (Phenom II X3 720), im Cinebench lag das Level3-Cache-lose Modell dann um 9 Prozent hinten. Diese wenigen Zahlen bestätigen erst einmal die bisherigen Vermutungen, daß der Verzicht auf den Level3-Cache beim 45nm K10-Core unter normalen Anwendungen kaum an Performance kosten dürfte, nur in wenigen Fällen hat dieser Level3-Cache eine Relevanz.

Natürlich muß sich dies noch in breiten Benchmarks erweisen, aber große Unterschiede in vielen Benchmarks sollte man hier eher nicht erwarten. Damit würden sich diese K10-basierten Athlon-Prozessoren nur knapp hinter dem Phenom II mit Level3-Cache einordnen können – eingedenk der besseren Preise, welche AMD für die Level3-Cache-losen Modellen machen wird (müssen), zeichnen sich hier exzellente LowCost-Prozessoren ab, welche wie bekannt schon im Frühjahr in den Handel gelangen werden. Damit erklärt sich letztlich auch die eher ungewöhnliche Benennung als "Athlon"-Prozessoren, obwohl darunter bisher fast ausschließlich K8-basierte Modelle liefen: Wenn sich schon bei der Performance kein erheblicher Unterschied ergibt, muß wenigstens der Name deutlich abgewertet werden – im gegenteiligen Falle gäbe es schließlich keinen Grund, einen K10-Prozessor mit Level3-Cache zu kaufen ;).

Neben den 45nm K10-Prozessoren mit vollem Level3-Cache von 6 MB und den ganz Level3-Cache-losen Prozessoren gibt es bei AMD noch jene Modelle mit abgespeckten Level3-Cache, welcher auf 4 MB begrenzt ist. Hierbei handelt es sich natürlich um dasselbe Stück Silizium – der volle Level3-Cache ist also auf dem Die physikalisch vorhanden, aber davon sind nur 4 MB aktiv. Wiederum der Planet 3DNow! berichten nun über einen Fall, wo bei einem 4-MB-Level3-Cache-Prozessor aus ungeklärter Ursache die vollen 6 MB Level3-Cache aktiviert waren und auch funktionierten. Leider konnte dieser Zustand nach einem BIOS-Reset nicht wiederhergestellt werden – zudem gibt es hierzu bisher auch keine weiteren Erfolgsmeldungen, so daß dies für den Augenblick nur als (interessanter) Einzelfall eingebucht werden kann.