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News des 4. März 2009

Nachdem nun inzwischen ausreichend Listungen zur GeForce GTS 250 eingetroffen sind, läßt sich die neue Preissituation im oberen Mainstream-Segment sowie im unteren Performance-Segment nach dem Launch dieser neuen nVidia-Karte und den ATI-Preissenkungen besser betrachten. Danach liegt die GeForce GTS 250 mit 512 MB derzeit zwischen der Radeon HD 4850 512MB und der Radeon HD 4850 1024MB, während die GeForce GTS 250 mit 1024 MB preislich ziemlich exakt auf dem Niveau der Radeon HD 4870 512MB rangiert. Bei der GeForce GTS 250 1024MB gibt es im übrigen derzeit erst einmal nur das "fast"-Modell mit auf 1100 MHz taktendem Speicher zu kaufen, die "slow"-Modelle mit nur 1000 MHz Speichertakt werden erst zum Ende des Monats in den Markt treten.

ATI Preislage nVidia
Radeon HD 4870 1024MB
Produkt- und Preissuche: Ciao, PreisRoboter, Geizhals
180-200 Euro  
Radeon HD 4870 512MB
Produkt- und Preissuche: Ciao, PreisRoboter, Geizhals
160-180 Euro GeForce GTS 250 1024MB (fast)
Produkt- und Preissuche: Ciao, PreisRoboter, Geizhals
Radeon HD 4850 1024MB
Produkt- und Preissuche: Ciao, PreisRoboter, Geizhals
150-160 Euro  
  140-160 Euro GeForce GTS 250 512MB
Produkt- und Preissuche: Ciao, PreisRoboter, Geizhals
Radeon HD 4850 512MB
Produkt- und Preissuche: Ciao, PreisRoboter, Geizhals
120-130 Euro  

nVidia dürfte sich diese preisliche Situation allerdings anders vorgestellt haben: Zwar hat man die GeForce GTS 250 in ihren beiden Speicherbestückungen so angesetzt, daß jeweils das (frühere) preisliche Niveau der Radeon HD 4850 ungefähr erreicht werden sollte. Durch die neuerlichen ATI-Preissenkungen unterbietet die Radeon HD 4850 nun aber wieder die Preise der GeForce GTS 250 – nicht um viel, aber immerhin. Ob nVidia hier noch einmal etwas am Preis machen wird, bliebe abzuwarten – immerhin gibt es die GeForce 9800 GTX+ mit 512 MB inzwischen schon ab 130 Euro und die 1024-MB-Ausführung (wenngleich zumeist mit niedrigem Speichertakt) schon ab 150 Euro, was entweder Anreiz für weitere Preissenkungen bei der GeForce GTS 250 gibt oder aber die GeForce 9800 GTX+ als bessere Wahl gegenüber der GeForce GTS 250 erscheinen läßt.

ATI gibt erstmals im Mobile-Bereich auf seiner Webseite exakte Spezifikationen seiner neuen Mobile-Lösungen Radeon HD 4830 & 4860 heraus. Damit läßt sich zu den gestern genannten Daten zur Radeon HD 4830 korrigieren, daß deren maximale Taktraten nicht 450/650 MHz, sondern 650/900 MHz betragen (dies wurde in der Tabelle in den gestrigen News schon entsprechend geändert). Wie üblich gilt es zu beachten, daß die maximalen Taktraten nur von den wenigsten Geräte erreicht werden, meist passen die Notebook-Hersteller die Taktraten um bis zu 30 Prozent nach unten hin an. Auch größere Taktratenabschläge sind schon vorgekommen und damit nie ganz auszuschließen, so daß die Spezifikationen des Einzelgeräts gerade im Mobile-Bereich immer zu prüfen sind.

Gleichzeitig hat ATI mit den Spezifikationen zur Radeon HD 4830 & 4860 auch offengelegt, wieviel Transistoren der zugrundeliegende RV740-Chip aufbietet: Es sind 826 Millionen, in welche ATI wie bekannt 640 Shader-Einheiten, 32 Textureneinheiten, 16 ROPs und ein 128 Bit DDR Speicherinterface gepresst hat und welche demnächst auch im Desktop als Radeon HD 4750 und 4770 auftreten sollen. Damit ist die Transistorenmenge letztlich nicht wesentlich kleiner als beim RV770-Chip der Radeon HD 4800 Serie (956 Millionen), welche allerdings noch in 55nm gefertigt wird und damit mehr Die-Fläche belegt. Gegenüber dem aktuellen Mainstream-Produkt in Form des RV730-Chips (Radeon HD 4600 Serie) mit seinen 514 Millionen Transistoren ist dies allerdings wiederum ein großer Sprung.

Interessanterweise ist die Die-Fläche gemäß inoffiziellen Angaben aber trotzdem etwas kleiner geworden: 136mm² beim RV740 gegenüber 146mm² beim RV730 (der RV770 hat immerhin 256mm²). Damit kann ATI den RV740 letztlich in etwa so günstig wie den RV730 fertigen lassen – eingedenk der vermutlich etwas höheren Absatzpreise von RV740-Grafikkarten (aufgrund der deutlich höheren Performance) sollte ATI hierbei sogar gut Gewinn machen können. Hier zeigen sich die Vorteile der 40nm-Fertigung, bei welcher man trotz höherer Performance und damit höheren realisierbaren Absatzpreisen weiterhin recht kleine Chips fertigen kann und damit die Kostenlage im Griff behält. Diesbezüglich wird sich nVidia strecken müssen, denn ohne eigene 40nm-Chips wird man dem RV740 kaum ein sich wirtschaftlich rechnendes Konkurrenzangebot entgegenstellen können.

Wie der Heise Newsticker in seiner Berichterstattung über die auf der CeBIT zu sehenden neuen Mainboards vermeldet, bietet nVidia den Mainboard-Hersteller für die kommenden Sockel-1156-Mainboards für die Mainstream- und LowCost-Ausführungen der Nehalem-Prozessorenarchitektur separate SLI-Lizenzen an, welche im übrigen pro Board 5 Dollar kosten sollen. Da viele Mainboard-Hersteller bei den kommenden P55-Mainboards auch gleich zwei Grafikkarten-Steckplätze vorsehen, scheint hier die SLI-Versorgung auch auf Intel-Mainboards doch recht gesichert zu sein. Einen kleinen Nachteil hat das ganze allerdings: Dadurch, daß Lynnfield (QuadCore, 45nm) wie auch Clarkdale (DualCore, 32nm, integrierte Grafik) nur ein PCI Express 2.0 x16 Interface in ihrer CPU beherbergen, bekommen zwei Grafikkarten dann nur Anbindungen von jeweils 8 PCI-Express-Lanes, was nicht das Optimum für SLI bzw. CrossFire darstellt.

Von der Benutzung von drei oder gar vier Grafikchips wäre dann auf diesen Plattformen generell abzuraten, da sich die Anbindung pro weiterem Grafikchip immer weiter verkleinert: Bei drei Grafikchips sind es noch 5 PCI-Express-Lanes, bei vier Grafikchips (genauso auch bei zwei DualChip-Grafikkarten) gar nur noch 4 PCI-Express-Lanes pro Grafikchip, womit solche Systeme dann von der PCI-Express-Bandbreite her schlicht verhungern. Hier ist das PCI Express 2.0 Interface der Lynnfield- und Clarkdale-Prozessoren etwas limitiert, da mit nur 16 PCI Express Lanes ausgerüstet. Andererseits dürfte Intel diese Limitierung bewußt vorgenommen haben, um zum einen dem HighEnd-Bereich seinen Vorteil zu lassen und zum anderen die Kosten dieser Prozessoren nicht bei für die breite Allgemeinheit kaum interessanten Dingen unnötig hochzutreiben.