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News des 27. Februar 2009

Gemäß Fudzilla wird nVidia auf der CeBIT neue Mobile-Beschleuniger in Form von GeForce GTS 160M, GeForce GTX 160M, GeForce GTX 260M und GeForce GTX 280M vorstellen. Die Namen lassen eigentlich auf eine G200(b)-Abstammung schließen, allerdings setzt nVidia für diese neuen Mobile-Lösungen weiterhin den G92(b)-Chip ein, welcher schon für die aktuellen Mobile-Lösungen Benutzung findet. Damit ergibt sich die etwas seltsam aussehende Situation, daß (leistungsmäßig) auf die GeForce 9800M GTX nunmehr die GeForce GTX 280M folgen wird – was sich nach generell unterschiedlicher Architektur anhört, aber letztlich beides auf demselben Grafikchip (nur in unterschiedlichen Fertigungsgrößen) basiert.

GeForce 9800M GTX GeForce GTX 260M GeForce GTX 280M Mobility Radeon HD 4850 Mobility Radeon HD 4870
Chipbasis nVidia G92, 65nm, 754 Mill. Transistoren, 330mm² Die-Fläche nVidia G92b, 55nm, 754 Mill. Transistoren, 276mm² Die-Fläche ATI RV770, 55nm, 956 Mill. Transistoren, 260mm² Die-Fläche
Technik DirectX 10, 112 Shader, 56 TMUs, 16 ROPs, 256 Bit DDR Interface DirectX 10, 128 Shader, 64 TMUs, 16 ROPs, 256 Bit DDR Interface DirectX 10.1, 800 Shader, 40 TMUs, 16 ROPs, 256 Bit DDR Interface
Taktraten 500/1250/800 MHz 550/1375/950 MHz 585/1436/950 MHz 500/800 MHz 550/1400 MHz
Speicher 512 MB GDDR3 1024 MB GDDR3 1024 MB GDDR3 512 MB GDDR3 512/1024 MB GDDR5
Rechenleistung 280/420 GFlops 308/462 GFlops 368/551 GFlops 800 GFlops 880 GFlops
Bandbreite 51 GB/sec 61 GB/sec 61 GB/sec 51 GB/sec 90 GB/sec
TDP 75W ? ? 45W 65W

Im Endeffekt schaltet nVidia mit der GeForce GTX 280M (128 Shader-Einheiten) nunmehr nur noch die restlichen Hardware-Einheiten des G92(b)-Chips frei, welche nicht einmal von der GeForce 9800M GTX (112 Shader-Einheiten) vollständig ausgenutzt wurden. Zuzüglich etwas mehr Takt sollte wohl eine bessere Leistung bei womöglich sogar geringfügig geringerer Verlustleistung herauskommen, der große Sprung – wie beim Namen – wird sich bei der Performance jedoch kaum einstellen können. Vor allem aber ändert es nichts an der Situation, daß ATI mit der Mobility Radeon HD 4800 Serie weiterhin klar vor den nVidia-Angeboten liegt – der G92(b)-Chip ist schließlich auch nicht dafür gedacht, sich mit dem RV770-Chip anzulegen.

Die GeForce GTX 260M ist dann im Endeffekt eine direkte Ablösung der GeForce 9800M GTX – zwar mit etwas höheren Taktraten ausgestattet, aber prinzipiell dasselbe (jeweils 112 Shader-Einheiten). Daten zur ebenfalls genannten GeForce GTS 160M gibt es derzeit noch nicht, dafür bringen Fudzilla in einer weiteren Meldungen die Daten einer GeForce GTX 160M ins Spiel: Diese soll ebenfalls auf dem G92b-Chip basieren, aber nur mit 64 freigeschalteten Shader-Einheiten und 32 Textureneinheiten an einem 256 Bit DDR Speicherinterface antreten. Faktisch sind dies die Daten des G94(b)-Chips der GeForce 9600 GT, so daß durchaus gefragt werden darf, ob nVidia nicht eher diesen Grafikchip für diese neue Mobile-Lösung benutzt.

Die PC Games Hardware hat sich damit beschäftigt, wie man bei der GeForce GTX 260 die in 55nm (G200b-Chip) und die in 65nm (G200-Chip) gefertigten Grafikchips auseinanderhält. Beide Kartenversionen sind zwar gleich schnell, aber die 55nm-Version verbraucht doch deutlich weniger Strom – angeblich nur 105 Watt gegenüber der 65nm-Version mit 139 Watt unter 3D-Last (3DMark03). Leider gibt es nur von wenigen Herstellern vorab exakte Informationen darüber, ob ihre GeForce GTX 260 Karten nun schon in 55nm oder noch in 65nm gefertigt sind. Zudem dürfte der Abverkauf der alten 65nm-Chips aufgrund des Grafikchip-Umsatzabsturzes im vierten Quartal auch länger dauern als ursprünglich angenommen.

Nochmals die PC Games Hardware berichtet von einer Radeon HD 4870 mit gleich 2 GB Grafikkartenspeicher, welche Sapphire auf der CeBIT nächste Woche (3. bis 9. März) vorstellen will. Wie schon kürzlich zu einer GeForce GTX 285 mit 2 GB Speicher von Palit bemerkt, gibt es derzeit aber eigentlich nur einen Anwendungszweck für eine solche Karte: GTA IV auf maximaler Sichtweite. Leider ist bislang zu beiden 2-GB-Karten deren jeweiliger Mehrpreis noch unbekannt – was aber eine nicht ganz unwesentliche Information ist, da bei derartigen Sondermodellen oftmals hohe Aufschläge genommen werden, welche die Karten gleich von Anfang an reichlich uninteressant machen.

Die VR-Zone zeigt eine Schemazeichnung des Grafikboards der kommenden GeForce 9800 GT "Green Edition", welche interessanterweise keinen extra Stromanschluß trägt – die Karte muß somit mit den 75 Watt auskommen, welchen der PCI Express Steckplatz maximal zur Verfügung stellt. Dies verwundert etwas, denn die aktuelle GeForce 9800 GT hat eine TDP von 110 Watt und verbraucht unter 3D-Last (3DMark03) immerhin noch 83 Watt, unter extremen Bedingungen sogar noch deutlich mehr (FurMark 112 Watt). Auch ist die Taktratenabsenkung bei der "Green Edition" mit 9 Prozent weniger Chip- und Shadertakt nicht so großartig, als daß diese etwas bedeutsames ausmachen könnte.

Insofern muß dieser große Sprung wohl fast vollständig vom Wechsel von der 65nm- auf die 55nm-Fertigung getragen werden. Doch selbst unter optimalen Bedingungen erscheint die Angelegenheit heftig auf Kante gebaut, eine TDP von 85 bis 90 Watt für die GeForce 9800 GT "Green Edition" wäre wohl eher angemessen – was sich aber mit dem fehlenden extra Poweranschluß beisst, ohne diesen kann die TDP maximal 75 Watt betragen. Sollte nVidia die GeForce 9800 GT "Green Edition" tatsächlich so bauen, sind wir zumindest auf die ersten unabhängigen Stromverbrauchsmessungen gespannt ;). Höchstwahrscheinlich dürfte das ganze wohl laufen, aber wirklich sauber ist dies Lösung sicherlich nicht – siehe die GeForce 9600 GT oder die gestern getestete Radeon HD 4770, welche trotz Stromverbrauchs unter 75 Watt zur Sicherheit allesamt einen extra Stromanschluß tragen.

Die beim Phenom II X3 mögliche Freischaltung des vierten Kerns ist anscheinend nicht vollständig auf Prozessoren der 4. Kalenderwoche 2009 beschränkt – bei Hartware funktionierte dies auch mit einem Prozessor aus der 51. Kalenderwoche 2008. Allerdings sind die Erfolgsaussichten bei Produktionsdatum "0904" klar höher, hier wurden inzwischen einige Erfolgsfälle gemeldet, während die Erfolgschancen bei Phenom II X3 Prozessoren mit anderen Produktionszeitpunkten ziemlich gering einzuschätzen sind. Nichtsdestotrotz ergaben diese Meldungen sogar einen gewissen Verkaufsschub für diese Prozessoren, wie WinFuture zu berichten wissen. AMD passt das ganze allerdings weniger in den Kram, laut dem Planet 3DNow! empfiehlt man den Mainboard-Hersteller, diese Freischaltmöglichkeit mit einem BIOS-Update abzuschalten.

Der Heise Newsticker berichtet über ein hochinteressantes Gerichtsurteil, welches auch zum Thema Foren-Haftung relevant ist. Konkret ging es erst einmal um einen Fall bei eBay: In früheren Urteilen wurde die Auktionsplattform verpflichtet, bei einmal vorgekommenen Markenrechtsverstößen diese auch zukünftig zu verhindern. Das Oberlandesgericht Düsseldorf hat dazu nun aber erklärt, daß diese Prüfungspflichten nicht absolut gelten, vielmehr dürften diese "nicht so überspannt werden, dass dadurch das gesamte Geschäftsmodell infrage gestellt wird". Damit kann eBay zwar zum Einbau von Filtern verdonnert werden, welche möglichst viele Fälle gleich vorab ausfiltern, eine manuelle Kontrolle aller neu eingestellten Auktionen fällt jedoch nicht darunter.

Letzteres ist natürlich eine vollkommen unrealistische Vorstellung, wurde jedoch in einigen Gerichtsurteilen den Betreibern von Webseiten faktisch nahegelegt. Und genau hier liegt auch die Schnittmenge mit der Foren-Haftung: Auch hier haben Gerichtsurteile teilweise derart umfassende Haftungspflichten festgelegt, daß dies nur mit einer manuellen Vorkontrolle aller neuen Postings zu lösen wäre. Allerdings hat diese manuelle Vorkontrolle – Ironie – bisher kaum ein Gericht direkt gefordert, in diesem Fall würde dann ja auch offensichtlich werden, daß dies niemals machbar wäre und wie auch in diesem eBay-Fall "das gesamte Geschäftsmodell infrage" stellen würde. Genau einer solchen extremen Prüfungspflicht hat das Oberlandesgericht Düsseldorf nun aber einen Riegel vorgeschoben, so daß – so lange dieses Urteil Bestand hat – eigentlich niemand mehr eine manuelle Vorkontrolle aller neuen Auktionen, Postings etc. fordern kann.

Shortcuts: Die PC Games Hardware bietet nun auch Messungen der Stromaufnahme von Grafikkarten an, wobei nur die Grafikkarten selber vermessen wurden. Dabei wurde zum einen unter FurMark, zum anderen unter Crysis Warhead gemessen – erstere Messungen bestätigen die schon von HT4U präsentierten Zahlen, zweitere Messungen sind hierzu eine wertvolle Ergänzung. Gemäß Golem hatte Asus auf seiner Webseite kurzzeitig Ankündigungen für verschiedene GeForce GTS 250 Karten stehen, womit sich die kürzlich genannten technischen Daten verifizieren lassen. Damit bestätigt sich letztlich aber auch, daß nVidia in der Tat die GeForce9-Serie noch einmal umbenennt und daß man dabei nummerntechnisch wirklich hoch greift, was sicherlich mehr Kundenverwirrung als Nutzen hervorbringen wird.