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News des 14./15. Februar 2009

Bei Valves Steam-Dienst steht eine neue Auswertung der ständig bei Steam mitlaufenden Hardware-Umfrage "Steam Hardware Survey" zur Verfügung. Da diese Auswertung nunmehr monatlich neu gemacht wird, sind insbesondere die Vergleichszahlen zu den Vormonaten interessant (die exakten Zahlen gehen derzeit zurück bis zum September), da sich somit gewisse Tendenzen ablesen lassen. Beim großen Bild hat sich allerdings gegenüber der Auswertung für den November doch recht wenig getan: Zwischen nVidia und ATI lautet es weiterhin 65 zu 27 Prozent, zwischen Intel und AMD gab es mit nunmehr 65 zu 35 Prozent nur eine minimale Verschiebung gegenüber den November-Zahlen mit 64 zu 36 Prozent.

Steam Hardware Survey Januar 2009

Hier zeigt sich der riesige Unterschied zwischen dem aktuellen Marktgeschehen und zwischen der installierten Basis – wobei letztere wiedergibt, was in den letzten zwei bis drei Jahren so gekauft wurde und sich daher auch nur sehr gemächlich ändert. Daraus erklärt sich auch, warum in der Einzelauflistung aller Grafikkarten die GeForce 8800 Serie mit 11,8 Prozent sowie die GeForce 8600 Serie mit 7,7 Prozent klar führen – diese Karten hatten einfach deutlich mehr Zeit, sich zu verkaufen. Demzufolge ist es sehr beachtenswert, daß die Radeon HD 4800 Serie mit 4,3 Prozent schon den dritten Platz belegt – diese Grafikkarten-Serie dürfte wohl in Zukunft noch auf viel höhere Prozentwerte steigen, wenn sie jetzt schon (am Anfang ihres Lebenszyklus) so gut dasteht.

Die größte augenscheinliche Verschiebung hat sich im übrigen bei der Grafikkarten-Klasse ergeben, über die letzten zwei Monate stieg der Anteil von vollständig DirectX10-fähigen Systeme von 21,4 auf nunmehr 24,8 Prozent. Da gleichzeitig aber auch der Anteil von DirectX10-Grafikkarten unter Windows XP anstieg (von 24,5 auf 27,3 Prozent), hängt dies wohl weniger mit Verkaufserfolgen bei Windows Vista als vielmehr mit dem anhaltendem Umstieg vieler Gamer auf DirectX10-Grafikkarten zusammen. Ebenfalls beachtenswert ist auch der Anstieg der Anzahl der CPU-Kerne über die letzten Monate, welcher im übrigen zum Jahresende 2008 erstmals DualCore-Prozessoren mit einem Anteil bei der installierten Basis von größer als 50 Prozent sah.

Die PC Games Hardware hat sich die Performance von Windows 7 unter einigen aktuellen Grafikkarten-Benchmarks im Vergleich zu Windows Vista angesehen. Das kommende Betriebssystem schlug sich dabei schon ziemlich gut, bis auf Ausnahmen unter Crysis gibt es keine bemerkenswerten Performance-Rückstände. Läßt man diese Werte weg, dann reduziert sich der Rückstand von Windows 7 zu Windows Vista sogar auf nur noch 0,3 Prozent – für eine Beta-Version ohne wirklich darauf angepasste Treiber ist dies durchaus bemerkenswert. Hier kommt Windows 7 natürlich der Umstand entgegen, daß das kommende Betriebssystem die Treiber von Windows Vista prinzipiell mitverwenden kann und Windows 7 somit nicht bei beim Nullpunkt anfangen muß. Ob es mit zukünftigen Windows-7-Treibern dann sogar eine bessere Grafikkarten-Performance als unter Windows Vista geben wird, bliebe allerdings noch abzuwarten.

Über die ersten kleinen Nebenwirkungen des meistens doch hochgelobten Steam-Dienstes berichtet die GameZone: Danach unterbindet der Valve-Dienst bei Spielern mit einer bundesdeutschen IP-Adresse das Spielen der Importversionen von F.E.A.R. 2: Project Origin und Saints Row 2. Der Hintergrund hierfür liegt natürlich im deutschen Jugendschutz begründet – die von der USK gerateten deutschen Fassungen lassen sich schließlich problemlos nutzen, wenngleich diese gerade bei den vorgenannten Spielen doch kräftig geschnitten sind. Dabei spielt es im übrigen keine Rolle, welches Alter der Nutzer hat und daß eine Indizierung (normalerweise) nicht gleichbedeutend mit einem Verbot des Spiels ist (speziell die ungeschnitte Version von Saints Row 2 steht allerdings auf der "Indizierungsliste B" und ist damit in Deutschland regelrecht verboten).

Allerdings wird Steam rein rechtlich aus den USA heraus betrieben und besitzt unseres Wissens nach hierzulande keinerlei Rechtsformen. Weder ein bundesdeutsches Generalverbot wie bei Saints Row 2 sowie ein reines Jugendverbot wie bei F.E.A.R. 2 – welches rechtlich verbrieft automatisch auch eine Erlaubnis für Erwachsene beinhaltet! – müsste Steam also kümmern, wenn man es nur wollte. Daß man hingegen das Pendel in die genau entgegengesetzte Richtung hat schwingen lassen und sogar erwachsenen Personen die Nutzung von für diese Personen nicht illegalem Content verbietet, läßt schlimmes für die Zukunft befürchten. Hier rächt sich letztlich, daß Steam schon von Anfang an nicht als reiner Shop oder/und Aktivierungsdienst konzipiert war, sondern als Nutzerbindungs- und Nutzerkontrolldienst – und daß die Gamer dies mitgemacht und somit Steam erst so groß gemacht haben, daß dieser Dienst inzwischen nahezu unentbehrlich ist.

Ähnliches ist im übrigen auch von Microsofts "Games for Windows Live" zu erwarten, dort sind die Jugendschutzschranken sogar schon konzeptionell eingeplant worden. Mit der ständigen Zunahme des Online-Vertriebs wird solchen Diensten zukünftig immer mehr Marktmacht zuteil, gleichzeitig werden diese aber auch durch staatliche Regulierer immer mehr angreifbar. Steam könnte – wenn man wollte – jetzt noch unter dem Radar der bundesdeutschen Jugendschützer durchrutschen, bei Microsoft ist dies prinzipbedingt nicht möglich. Wenn sich die Gamer also in die Hände dieser Dienste begeben, dann werden diese dann auch mit Jugendschutzeinschränkungen leben müssen, die man bislang durch Importversionen immer noch umgehen konnte. Und wie man im Fall von F.E.A.R. 2 sieht, können diese Jugendschutzeinschränkungen dann sogar erwachsene Personen treffen.