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News des 29. Dezember 2008

Gemäß WinFuture arbeitet nun auch nVidia an Grafikchips mit GDDR5-Support. Dies kommt natürlich wenig überraschend, die Adaption des neuen Grafikkarten-Speicherstandards auch durch nVidia war ja nur eine Frage der Zeit. Spannend wird es, ob nVidia mit GDDR5-Speicher dann wie ATI auch bei den Speicherinterfaces einen Schritt zurückgeht von dem superbreiten 512 Bit Interface des GT200-Chips – die viel höheren Taktraten von GDDR5 können dies eigentlich problemlos auffangen. Derzeit ist GDDR5 aber erst einmal für den GT214-Chip vorgesehen, welcher wahrscheinlich die Mainstream-Auführung der GT200-Chipserie darstellen soll. Spezifikationen zu diesem (und auch zu anderen GT21x-Chips) sind derzeit aber noch nicht vorhanden bzw. spiegeln nur Vermutungen wieder, welche teilweise für bare Münze genommen und dann auf News-Webseiten als "sichere Information" weiterverbreitet wurden.

Laut der ComputerBase sind im deutschen Einzelhandel nun erste 55nm GeForce GTX 260 Karten aufgetaucht – wobei es sich hierbei nicht um Karten handelt, welche erst nach der Verfügbarkeit der 55nm-Chips explizit aufgelegt wurden, sondern um Modelle, welche schon seit Monaten in 65nm verkauft werden. Wie erwartet worden war, setzen die Grafikkartenhersteller nun auch auf diesen Modellen den 55nm GT200-Chip ein, ohne daß es deswegen zwingend neue Modelle oder/und neue Taktraten gibt. Damit ist den Karten natürlich äußerlich nicht anzusehen, ob ein 65nm-Chip oder bereits ein 55nm-Chip verbaut wurde. Aufschluß gibt hier nur die Revisionsnummer unter GPU-Z, welche für die 55nm GT200-Chips von einer Revision "B1" spricht. Demzufolge dürfte es derzeit schwierig bis unmöglich sein, bewußt eine 55nm-Karte zu erwerben – erst in einigen Wochen dürfte es dann nur noch 55nm-basierte GeForce GTX 200 Karten geben.

Expreview haben im übrigen einen ersten Testbericht zu einer GeForce GTX 260 in 55nm, wobei sich der praktische Vorteil der 55nm-Ausführungen als anscheinend nicht vorhanden herausstellte: Bei der GPU-Temperatur unter Last ging es von 77 auf 80 Grad hinauf, während der Stromverbrauch des Gesamtsystems unter Last von von 265 auf 275 Watt anstieg. Da ansonsten nahezu identische Karten desselben Herstellers verwendet wurden, verwundern diese Werte reichlich – und sollten kaum als Anhaltspunkt für die Leistungsfähigkeit des 55nm GT200-Chips genommen werden, der Normafall müsste eigentlich geringere GPU-Temperaturen und einen klar geringeren Stromverbrauch zeigen. Wenigstens beim Overclocking gab es etwas positives zu vermelden: 720 MHz erreichte hier die 55nm-Ausführung gegenüber den 675 MHz der 65nm-Ausführung.

Unser aktueller Artikel zu den beschnittenen Grafikkarten hat noch eine kleine Korrektur bekommen: Eine ursprünglich als Radeon HD 4670 DDR2 bezeichnete Karte war in Wirklichkeit keine Radeon HD 4670, sondern nur eine Radeon HD 4650. Bei der Durchsicht dieser Grafikkarte hat sich zudem herausgestellt, daß es reihenweise Radeon HD 4650 Karten mit nur DDR2-Speicher gibt. Zuerst nahmen wir an, daß es sich hierbei auch um abgespeckte Versionen der Radeon HD 4650 handelt, inzwischen ergab sich jedoch aus der Diskussion zum Artikel, daß die Radeon HD 4650 von ATI generell nur mit DDR2-Speicher geplant wurde und daß die (wenigen) verfügbaren Radeon HD 4650 Varianten mit GDDR3-Speicher die eigentlichen Sondervarianten darstellen. Demzufolge wurde die Radeon HD 4650 DDR2 in diesem Artikel also doch nicht gelistet.

Von diesem "Schicksal" ebenfalls verschont wurden im übrigen bewußt die GeForce 9500 GT DDR2-Karten, weil hier der seltenen Fall vorliegt, daß der Grafikchip-Entwickler sich zu diesen Karten offen bekennt: Auf der Spezifikations-Webseite zur GeForce 9500 GT findet sich nicht einfach nur ein Hinweis zu möglichen DDR2-Varianten, sondern es werden auch der niedrigere Speichertakt und damit die niedrigere Speicherbandbreite der DDR2-Variante dieser Grafikkarte exakt ausgewiesen. Genau so stellt man sich eine korrekte Informationspolitik der Hersteller vor – hier kann jeder vorab erkennen, was es für Varianten gibt und was es demzufolge beim Kauf zu beachten gibt.

Laut dem Heise Newsticker hatte der Hersteller Psion vor ein paar Jahren mal ein Mini-Netbook namens "netBook" auf dem Markt, womit der Hersteller derzeit gegen die Verwendung des Begriffs "Netbook" für die neue Klasse an Mini-Notebooks vorgeht, welche mit dem EeePC dieses Jahr durchstartete. Rein rechtlich ist dies wohl haltbar – ob es den Ärger für ein inzwischen eingestelltes Produkt wert ist, kann allerdings hinterfragt werden. Interessanterweise wendet sich Psion jedoch nicht gegen Intel & Co., sondern derzeit nur gegen einen Webseiten-Betreiber, welcher den Begriff "Netbook" in seinem Webseitennamen verwendet. Diesem gibt Psion nun bis Ende März 2009 Zeit, auf einen alternativen Begriff zu wechseln. Gegen die allgemeine Verwendung des Begriffs geht man derzeit noch nicht vor – wobei nicht garantiert werden kann, ob dies so bleibt.

Nochmals Thema Netbooks: Letzte Woche gab es hierzu die Meldung, Intel wolle seinen Atom-Prozessor nur noch im Bundle mit den entsprechenden Chipsätzen verkaufen, um Drittanbietern von Chipsätzen (nVidia) das Geschäft im Netbook/Nettop-Sektor mehr oder weniger unmöglich zu machen. Laut HT4U hat Intel nun aber höchstselbst dieser Meldung widersprochen, man wird weiterhin die Atom-Prozessoren auch einzeln verkaufen. Natürlich bleibt hier dennoch eine gewisse Steuerungsmöglichkeit seitens Intel, denn wenn man die Atom-Einzelpreise relativ hoch und die Bundle-Preise dann relativ niedrig ansetzt, könnte sich für Drittanbieter ein möglicherweise zu kleiner Spielraum für eigene Chipsatz-Projekte ergeben. Dies ist aber für den konkreten Fall nur ins Blaue hinein spekuliert – es ist derzeit weiterhin zu hoffen, daß der Netbook-Markt möglichst offen bleibt und daher Produktinnovationen jeglicher Hersteller ihre Chance bekommen.

Laut dem Heise Newsticker fordert der britische Kulturminister Altersfreigaben für Webseiten bzw. mehr Druck auf die Provider, nur noch kindgerechte Webseiten im Internet zuzulassen. Ob damit allerdings eine generelle Zensur gemeint ist, wird nicht ganz klar – es bleibt die Möglichkeit offen, daß dies allein im Sinne eines optionalen Zusatzangebotes der Provider für kindgerechte Internetzugänge gedacht ist. Allerdings ist die ganze Rede leider eher von einem missionarischem Eifer durchzogen, welcher erfahrungsgemäß letztlich immer darin mündet, daß aus Kinderschutz dann gleich Erwachsenschutz und damit generelle Verbote bzw. Zugangsbeschränkungen werden – zum Glück ist das ganze derzeit eine reine Forderung in einem Interview und noch kein konkretes Vorhaben.