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News des 22./23. November 2008

Bit-Tech und die PC Games Hardware berichten unabhängig voneinander von einem aktuellen Preisrutsch der GeForce GTX 260 (216SP), der neuen Ausführung der GeForce GTX 260 mit freigeschalteten 216 Shader-Einheiten. Erstere Webseite berichtet von einem Preisrutsch von runden 20 britischen Pfund, zweitere von einem Preisrutsch um ungefähr 20 Euro. Wenn dies die kürzlich angekündigte nVidia-Preisoffensive sein soll, fällt diese allerdings reichlich mager aus – schließlich handelt es sich um nicht einmal 10 Prozent des insgesamten Kartenpreises. Vor allem aber verschieben sich damit nicht die Relationen der Karten untereinander, da eine Radeon HD 4870 1024MB nach wie vor nicht teurer ist als die GeForce GTX 260 (216SP).

Andererseits versucht nVidia derzeit, den Zweikampf dieser Karten mittels einer kleinen PR-Aktion neu anzufachen: Dazu wurden diversen Webseiten zum einen der neue nVidia-Treiber 180.47 sowie fünf teilweise noch nicht erschiedene Spiele zur Verfügung gestellt, auf daß diese dann die GeForce GTX 260 (216SP) und die Radeon HD 4870 1024MB in diesen brandneuen Benchmarks neu ausmessen konnten. Die Ergebnisse fallen – nicht ganz unerwartet angesichts dieses Hintergrunds – klar zugunsten von nVidia aus, was in der Folge dessen hier und da wilde Verschwörungstheorien aufkommen ließ, welchen die ComputerBase sogar mit einem extra Statement entgegentreten musste ;). Dabei ist es natürlich Unsinn, daß irgendwelche Webseiten für ihre Ergebnisse von irgendwelchen Herstellern gekauft worden sein – allerdings muß man in diesem Fall auch klar sagen, daß das Szenario von nVidia perfekt aufgestellt wurde.

Die Klasse dieser Artikel ist faktisch nur einen Hauch über Hersteller-eigenen Benchmarks – die ja auch niemals faktisch falsch sind, sondern sich eben nur auf diese Spiele und Szenarien konzentrieren, wo der jeweilige Hersteller gut aussieht. Wenn nVidia also einzelnen Webseiten fünf teilweise noch nicht veröffentlichte Spiele an die Hand gibt samt einem darauf optimierten Treiber und die ATI-Hardware dann mit einem Standard-Treiber betrieben wird, ist klar, wo hier der Vorteil liegt. Wenn sich jemand an die ersten Benchmarks zu Far Cry 2 zurückerinnern mag: Dort haben auch beide Grafikchip-Entwickler optimierte Treiber veröffentlicht und erst bei vorliegen beider Treiber war ein fairer Wettstreit möglich. Einen Zwischenstand mit nur einem optimierten Treiber als Endergebnis zu nehmen, ist schon reichlich vermessen – Exklusivität der Berichterstattung hin oder her.

Dabei haben die entsprechenden Webseiten sicherlich nicht böswillig gehandelt, sind aber durchaus der Marketing-Abteilung von nVidia ins offene Messer gelaufen. Anstatt nVidia eigene Benchmarks anstellt, welche dann aufgrund der Herkunft sowieso nicht großartig beachtet worden wären, haben dies nun verschiedene Webseiten für nVidia gemacht – in einem Setting, welches nVidia zurechtgelegt hat und welches demzufolge auch nur auf Ergebnisse kommen konnte, die die nVidia-Hardware in einem gutem Licht erscheinen läßt. So haben die nun entstandenen Artikel leider keinen großen Informationswert, weil man besser doch auf die entsprechend optimierten ATI-Treiber (für die noch nicht veröffentlichten Spiele) gewartet hätte, ehe man einen fairen Wettstreit anfängt.

Die größte Ironie an diesem Fall ist dann aber, daß auch mit einem aktualisierten ATI-Treiber die generelle Tendenz dieser Tests gleichbleiben sollte. Schließlich konnte man schon die originale GeForce GTX 260 mit 192 Shader-Einheiten als ungefähr gleichschnell zur Radeon HD 4870 ansehen – das Problem der nVidia-Karte lag ja eher darin, daß die ATI-Karte vom Launch weg günstiger angeboten wurde. Weil nVidia aber die Preise nicht so derart senken wollte, legte man die neue GeForce GTX 260 mit 216 Shader-Einheiten auf, welche ihren höheren Preis dann auch durch eine etwas bessere Performance rechtfertigen sollte. An dieser Situation hat sich nun nichts geändert: Insofern ist es wenig verwunderlich, wenn eine GeForce GTX 260 (216SP) vor einer Radeon HD 4870 liegt.

Die PC Games Hardware hat sich diverse CPUs und Grafikkarten unter Need for Speed: Undercover angesehen. Bei den Grafikkarten ist erst einmal der große Unterschied zwischen Mainstream-Lösungen älterer Bauweise wie der GeForce 7900 GT und der Radeon X1950 Pro und heutigen Mainstream-Modellen wie der GeForce 9800 GT und der Radeon HD 3870 auffällig: Das geht ganz schnell bis zum doppelten der Performance, womit die genannten älteren Mainstream-Lösungen – welche heutzutage durchaus noch in vielen Spielen mithalten können – unter Need for Speed: Undercover langsamer aber sicher zum alten Eisen werden. Zweiter auffallender Punkt ist, daß das Spiel dafür ein gutes 4x Anti-Aliasing fast durchgehend ohne bemerkbaren Leistungsverlust ermöglicht.

Zwischen den einzelnen Grafikkarten ist dann eine gewisse Tendenz zugunsten von ATI im HighEnd-Bereich zu sehen: Während der Vergleich GeForce 9800 GT gegen Radeon HD 3870 noch knapp zugunsten der nVidia-Lösung ausgeht, liegen Radeon HD 4850 und 4870 noch vor der eigentlich generell als stärker eingeschätzten GeForce GTX 280. Allerdings wurde hier auch nur bis zur Auflösung von 1680x1050 getestet, was jetzt kein Fingerzeig darauf ist, wie sich die Sache unter höheren Auflösungen entwickeln würde. Auf der CPU-Seite dominiert dagegen Intel über alle Maßen – die AMD-Prozessoren liegen allesamt auf dem Niveau eines Intel LowCost-Modells wie dem Core 2 Duo E4300. Dies ist umso gravierender, als daß dies auf sehr knappen Frameraten von um die 20 fps passiert, das Sorglos-Land bezüglich der CPUs fängt bei diesem Spiel erst bei einem Core 2 Duo E7300 an. Need for Speed: Undercover ist damit zwar kein Hardware-Fresser, benötigt aber zumindestens aktuelle Mainstream-Hardware sowohl bei CPU als auch bei Grafikkarte.