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News des 29. Mai 2008

Laut dem Heise Newsticker wird Asus auf der Computex Notebooks mit einem extra Linux Mini-Betriebssystem mit Internet-Zugang zeigen. Dieses mag wie von Asus propagandiert zweifellos unanfälliger gegen Windows-Viren sein (logisch bei einem Linux-Betriebssystem), allerdings macht es damit den Computer auch anfällig gegenüber Attacken direkt gegen dieses Mini-Betriebssystem. Eine wirkliche Notwendigkeit für einen Internet-Zugang unterhalb des eigentlichen Betriebssystems ist zudem nicht zu sehen (und könnte ja auch jederzeit mit einer extra Linux-CD hergestellt werden), dafür reißt Asus mit dieser Idee vollkommen unnötigerweise eine potentielle Sicherheitslücke auf. Diese ist zudem im Fall einer Nutzung durch Schadcode ausgesprochen mächtig, da sie außerhalb der Kontrolle des eigentlichen Betriebssystems agiert. Insofern ist dies eine durchaus riskante Angelegenheit, welche man nur dann nutzen sollte, wenn man den Internet-Zugang per Mini-Betriebssystem zwingend benötigt.

Der Heise Newsticker berichtet weiterhin, daß dankenswerterweise Parallel-Importe mit der nächsten EU-Urheberrechtsgesetzänderung nicht kriminalisiert werden sollen. Parallel-Importe mögen den Rechteinhabern zwar oftmals ein Dorn im Auge sein, sind aber kein Copyright-Verstoß oder aber Produktpiraterie, sondern entsprechend sogar ausdrücklich dem Sinn der EU-Wirtschaftsordnung vom ungehinderten Warenverkehr. Dies mag einige Hersteller daran hindern, unterschiedliche Produkte für unterschiedliche Ländern anzubieten oder aber dasselbe Produkt in verschiedenen Ländern zu verschiedenen Zeiten auf den Markt zu bringen, allerdings sind solcherart regional denkende Strategien heutzutage sowieso nicht mehr zeitgemäß, und – was viel wichtiger ist – sicherlich niemals ein Fall für die Urheberrechtsgesetzgebung.

Die WinFuture hat näheres zum TV-Kopierschutz von Windows Vista, mit welchem Microsoft das neue Betriebssystem ziemlich heftig diskreditiert hat. Denn generell gibt es in den USA (in Deutschland sowieso nicht) keine gesetzliche Vorschrift zugunsten eines solchen Kopierschutzes, ein entsprechendes Vorhaben (FTC-Flag) wurde bereits im Jahr 2005 von einem US-Gericht wieder zurückgepfiffen. Microsoft rudert nun mit dem Argument zurück, daß der TV-Kopierschutz nur bei einem analogen Signal greift – was aber eigentlich noch ungünstiger rüberkommt, da seinerzeit nur über einen Kopierschutz für ein digitales Signal verhandelt wurde, dieser für analoge Signale sowieso nie im Raum stand. Microsoft hat hier also bei Windows Vista mehr an Kopierschutz gemacht, als gesetzlich erforderlich ist und als sogar seitens der Industrie gefordert war – und muß sich jetzt natürlich nicht darüber wundern, wenn Vista-Nutzer die Frage stellen, für wen Microsoft eigentlich arbeitet ;).

Gulli berichten über eine Gesetzesidee aus Österreich, im Kampf gegen Raubkopien künftig auf Flughäfen alle Musikplayer auf eben solche zu checken. Was sehr lustig werden könnte, denn einer MP3-Datei ist normalerweise nun einmal nicht anzuerkennen, ob sie eine Raubkopie ist oder nicht – dies wäre nur bei diesen recht selten auftretenden Dateien der Fall, welche ein Wasserzeichen und damit ein Herkunftsnachweis enthalten. Die große Frage ist also, was dann mit der übergroßen Mehrheit der auf Musikplayern gefundenen Dateien passiert: Gilt dann jede nicht DRM-verseuchte Datei, wo man nicht sofort eine Lizenzierung (jeder schleppt natürlich Belege für alle seine bisherigen Musikkäufe immer mit sich herum) nachweisen kann, sofort als Raubkopie?! Sollte sich diese Idee durchsetzen, würden zukünftig auf Flughäfen die Leute wegen solcherart Kontrollen massiv aufgehalten werden, an deren Ende dann ja doch nichts herauskommen kann.

Shortcuts: Golem berichten über das Vorgehen der USA gegen Import-Zölle der EU auf einige Technik-Güter. Da solche sowieso den Bestimmungen der Welthandelsorganisation widersprechen, bestehen hier gute Chancen, daß diese Import-Zölle mit der Zeit fallen und somit einige Gerätschaften im Preis günstiger werden. Gulli berichten von einem dauerhaften und anonymen Live-Chat eines Kölner Rechtsanwalts, welcher über diesen Weg Opfern von Filesharing-Abmahnungen eine erste Rechtsberatung anbietet. Und letztlich nochmals der Heise Newsticker berichtet über neue Notebooks sowie die externe Grafiklösung seitens Fujitsu Siemens, dazu gibt es auch ein Bild letzterer zu bestaunen. Weitere technische Details zum Amilo Graphic Booster gibt es derzeit nicht, es wurde nur bestätigt, daß Fujitsu Siemens diesem eine proprietäre Schnittstelle spendieren will, was wie schon ausgeführt auf eine höherbandbreitige Lösung als bei Asus' XG Station hinweist.