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News des 18. März 2008

Erwartungsgemäß hat nVidia am Dienstag die GeForce 9800 GX2 offiziell vorgestellt und auch gleich in den Markt entlassen. Die technischen Daten sind dabei erwartungsgemäß, die Karte verfügt über zwei G92-Chips mit zweimal 128 Shader-Einheiten und zweimal 256 Bit DDR Speicherinterface, das ganze zu Taktraten von 600/1500/1000 MHz. Im übrigen kann man an dieser Stelle durchaus von einem doppelten Speicherinterface sprechen, welches effektiv 512 Bit DDR breit ist, da beide Grafikchips ja immer an unterschiedlichen Bildteilen (oder gleich ganz unterschiedlichen Bildern) arbeiten und damit ihre jeweils eigenen Rechenoperationen durchführen. Natürlich wäre ein einzelner Grafikchip mit 512 Bit DDR Speicherinterface schneller, aber das fällt in den Bereich "SLI-Effizienz" – und die ist durchaus hoch, aber eben niemals perfekt.

Nicht verdoppeln kann man allerdings die verbaute Speichermenge, trotz dass man der Einfachkeit halber die Karten als "1 GB" tituliert. Effektiv sind es aber 512-MB-Karten, da dem einzelnen Grafikchip eben nur 512 MB Grafikkartenspeicher zur Verfügung stehen und beide Grafikkarten-Speicher im Normalfall mit den fast identischen Daten gefüllt sind, hier sich also keinerlei Vorteil durch den doppelten Speicher ergibt. Angeboten wird das ganze im übrigen derzeitig zu Preisen von 490 bis 530 Euro, was angesichts des hohen Listenpreises (vor MwSt) von 599 Dollar relativ gesehen günstig erscheint, aber primär durch den aktuell sehr niedrigen Dollar-Kurs verursacht wird. Sollte sich dieser deutlich von seinen derzeitigen Tiefstständen entfernen, kann Hardware in Europa aber auch schnell um 10 bis 20 Prozent teurer werden und sich (wie lange Zeit zuvor) somit US- und EU-Preise wieder angleichen.

Bei den Tests zur GeForce 9800 GX2 ergab sich das zu erwartenden Bild, dass diese Karte natürlich alles dominiert, was bisher Rang und Namen hatte – angesichts des betriebenen Silizium-Aufwandes auch kein Wunder. Interessant ist allerhöchstens, dass der Abstand zur Radeon HD 3870 X2 von ATI gar nicht einmal so deutlich ausfällt, wie dies eigentlich zu erwarten gewesen wäre und wie es auch der preisliche Abstand ausdrückt. Denn während beide Karten derzeit mehr als 50 Prozent beim Preis trennen, sind es von der Leistung her nur 20 bis 30 Prozent – das bessere Preis/Leistungsverhältnis liegt also klar bei der DualChip-Lösung von ATI. Da die GeForce 9800 GX2 allerdings in ihrem Preis- und Leistungsbereich allein auf weiter Flur ist, dürfte das deren Verkaufsaussichten wohl nicht weiter behindern.

Eher störend dürfte da das immer noch nicht gelöste Problem der Mikroruckler unter SLI und CrossFire sein, für welches nVidia zwar eine Lösung in Aussicht gestellt hat, diese aber noch nicht einsatzbereit ist. Dieses Problem trifft natürlich genauso auch die Radeon HD 3870 X2 sowie die beiderseitigen QuadChip-Projekte auf Basis dieser DualChip-Grafikkarten. Das schwächt diese Angebote derzeit nicht unerheblich – vor allem, weil solcherart HighEnd-Lösungen nicht wirklich notwendig sind, um aktuelle Spiele mit hohen Grafiksettings gut spielen zu können. Einzig allein bei wirklich hohen Auflösungen ab 1920x1200 geht aktuellen SingleChip-Grafikkarten langsam die Luft aus, ergibt sich ein Grund für die momentane DualChip-Lösungen.

Wie die InfoWeek ausführt, sollen die Rückgabe-Quote bei Notebooks mit Flashspeicher-Festplatten (SSD) dramatisch höher ausfallen als im Durchschnitt (20-30% gegenüber normalerweise 1-2%). Als Rückgabegrund wurden zu gleichen Teilen Hardware-Defekte wie auch Performance-Probleme genannt. Ersteres überrascht dann doch, da SSDs ja erst einmal per Definition unanfälliger sind als herkömmliche Festplatten, welche sich schließlich aus bewegenden mechanischen Teilen bestehen. Die Performance-Probleme dürften hingegen auf die Verwendung von SSDs der ersten Generation zurückzuführen sein, welche in der Tat oftmals deutlich langsamer sind als herkömmliche Festplatten. Mit den aktuellen SSD-Modellen löst man diese Probleme über breitere interne Interfaces, diese sollten inzwischen keinen Performance-Unterschied zu herkömmlichen Festplatten mehr zeigen.

Wie unter anderem dem Spiegel zu entnehmen, hat das Bundesverfassungsgericht auch die Telekommunikations-Vorratsdatenspeicherung deutlich eingeschränkt. Danach wurde die reine Datensammlung als prinzipiell problemlos angesehen, der polizeiliche Zugriff auf diese Daten soll aber erheblich beschränkt werden: Künftig müssen die Ermittler mit einer schwerwiegenden Straftat kommen, zudem muss nachgewiesen werden, dass andere Ermittlungsmethoden unzureichend zur Aufklärung des Falls wären. Der einfachen bis einfachsten Datenabfrage durch die Ermittler quer durch den Straftatenkatalog und egal der Nutzhaftigkeit der Daten wurde damit eine heftige Absage erteilt.

Zudem soll die Bundesregierung dem Verfassungsgericht bis zum 1. September einen Bericht zu den "praktischen Folgen der Vorratsdatenspeicherung" vorlegen, nach dessen Kenntnisnahme steht dann zum Jahresende erst die eigentliche Hauptverhandlung zu diesem Fall an. Es könnte hierbei durchaus zu weiteren Beschränkungen der Vorratsdatenspeicherung kommen, wenn die Bundesregierung nicht den praktischen Nutzen dieser Maßnahme belegen kann. Davon abgesehen ist im übrigen die Spruchregelung sehr interessant, dass die reine Datensammlung als problemlos angesehen wird, erst der Zugriff auf die Daten als "Eingriff in die Freiheit der Bürger" angesehen wird. Damit stärkt man (konsequent angewandt) den Schutz des Bürgers davor, dass einmal erhobene Daten aktuell oder später zweckentfremdet werden – einfach weil sie schon da sind. Natürlich ist es immer sinnvoller, Datensammlungen gleich komplett zu untersagen, allerdings ist diese Option derzeit nicht besonders realistisch und damit die zweitbeste Lösung auch ganz annehmbar.

Noch etwas in einiger Sache: In der letzten Nacht ist der Forums-Server auf neue Hardware umgezogen. Der Umzug selber lief sehr problemlos, es gab faktisch keine Ausfallzeit. Auch die Domains wurde am frühen Morgen auf die IP-Adresse des neuen Servers umgestellt, so dass viele Forennutzer die Umstellung gar nicht bemerkt haben dürften. Mit dieser Umstellung wurde dem Forum eine deutliche Hardware-Aufrüstung spendiert: Der drei Jahre alte Server mit zwei Pentium 4 Prescott basierenden Xeon-Prozessoren auf 3.2 GHz und 4 GB Speicher weicht nun einem Core-2-basierenden QuadCore-Xeon mit 2.13 GHz und gleich 8 GB Speicher, was für reichlich Performance samt einigen Performance-Reserven sorgen sollte. Gleichzeitig kann an dieser Stelle auch schon einmal ein Server-Wechsel für die 3DCenter-Hauptseite angekündigt werden – auch diese wird einen neuen, deutlich leistungsfähigeren Server spendiert bekommen, welcher bereits im Hinblick auf das demnächst kommende Design-Update, das kommende CMS und einige neue Seiten-Projekte geordert wurde.