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News des 2. Januar 2008

Bezüglich der Palit-Versionen der GeForce 8800 GS mit gleich 112 Shader-Einheiten haben sich Expreview inzwischen wiederrufen, auch die GeForce 8800 GS Modelle von Palit werden dementsprechend mit 96 Shader-Einheiten, 48 Textureneinheiten und einem 192 Bit DDR breiten Speicherinterface antreten. Palit wird sich allerdings weiterhin etwas von der Konkurrenz durch eine GeForce 8800 GS mit Taktraten von 650/1625/950 MHz absetzen, nVidia-default bei dieser Karte sind 575/1438/850 MHz. Bei Expreview hat man im übrigen nach eigenen Angaben eine der Palit-Karten in der Hand und konnte so mittels des RivaTuners die Anzahl der Shader-Einheiten verifizieren.

Gemäß einer weiteren Meldung seitens Expreview hat nVidia die Grafikchips zur GeForce 8800 GS angeblich nur an vier Grafikkarten-Hersteller – Asus, EVGA, Palit und XFX – herausgeben. Dies deutet durchaus darauf hin, daß nVidia die Karte nicht gerade all zu weit verbreitet sehen will – ein Schnäppchen für diejenigen, welche sich informieren, und der Rest des Marktes soll wohl weiterhin die "normalen" nVidia-basierten Karten kaufen. Ob diese Rechnung aufgeht, muß sich noch zeigen, schließlich ist die GeForce 8800 GS als preislicher Gegenpol zur Radeon HD 3850 256MB gedacht, zu welcher nVidia erstens derzeit kein preislich passendes Gegenangebot hat und welche zum anderen auch recht erfolgreich im Markt sein soll.

Insofern wird die GeForce 8800 GS regelrecht benötigt, um für nVidia die vorhandene Marktlücke im 150-Euro-Bereich zu schließen. Auf der anderen Seite scheint nVidia der GeForce 8800 GS aber auch wieder nur eine ziemlich kurze Lebensdauer zuzugestehen, weil schon im Februat an deren Position dann die GeForce 9600 GT ins Geschehen eingreifen soll. Einige reden gar schon davon, daß es sich bei der GeForce 8800 GS schon um die erste Abverkaufsaktion an G92-Chips handelt – dies dürfte jedoch noch etwas zu früh sein, nach der schlechten Verfügbarkeit der GeForce 8800 GT zu deren Marktstart dürfte jetzt im neuen Jahr erst der richtige Verkauf der GeForce 8800 GT sowie der G92-basierten GeForce 8800 GTS anlaufen.

Trotzdem steht durchaus die Idee im Raum, der G92-Chip könnte nur ein eher kurzfristiger Lückenbüßer sein, weil ATIs Radeon HD 3800 Serie in einen Preisbereich ging, wo nVidia vor dem G92-Chip kaum etwas vorzuweisen hatte und weil nVidias eigentliche Refresh-Generation im letzten Herbst noch nicht startklar war. Denn sollte der D9E-Chip als Basis der GeForce 9600 GT bereits Direct3D 10.1 unterstützen – woran aufgrund der "GeForce9"-Namensgebung kaum zu zweifeln ist – und nVidias nächste HighEnd-Lösung ebenfalls eine "GeForce9" sein und damit Direct3D 10.1 unterstützen, würde nVidia ab dem Frühjahr Direct3D 10.1 im Mainstream- und HighEnd-Segment anbieten, nicht aber im Performance-Segment.

Sollte dies alles so eintreten, dürfte dieser Zustand dann sicherlich nur von kurzer Dauer sein, denn sobald nVidia mit ersten Direct3D-10.1-Beschleunigern antritt und in Folge dessen Direct3D 10.1 nicht mehr durch das Marketing kleinreden lassen kann ;), wird nun einmal ein vollständiges Produktprogramm unter Direct3D 10.1 benötigt – eigentlich sogar auch hinunter bis ins LowCost-Segment, da gerade dort Checklisten-Features ein wichtiges Verkaufsargument sind. Aus diesem Blickwinkel betrachtet dürfte wohl also auch der G92-Chip innerhalb weniger Monate durch einen Direct3D-10.1-fähigen Nachfolger ersetzt werden – wie gesagt wenn nVidias GeForce9-Serie wirklich schon Direct3D 10.1 bringt.

The Inquirer berichten über den schon einige Wochen zurückliegenden Tape-Out des ATI R700 Grafikchips. Bei diesem stehen demnächst wohl dessen Funktionalitätstests an, welche darüber entscheiden, ob das aktuelle Stepping schon fehlerfrei ist – oder ob nachgearbeitet werden muß. In ersterem Fall kann man laut dem Inquirer mit ersten R700-Grafikkarten im Mai rechnen, im Problemfall verzögert sich das ganze ca. zwei Monate pro neuem Chip-Stepping. Der R700 wird allgemein als Direct3D-10.1-Grafikchip in einem prinzipiellen MultiCore-Design angenommen – es werden also nicht wie bei den aktuellen Plänen zu DualChip-Grafikkarten zwei normalerweise vollkommen eigenständige Grafikchips auf eine Platine gesetzt, sondern das gesamte Grafikchip-Design ist schon von Anfang an generell auf den MultiChip-Betrieb ausgelegt.

Dies sollte es den Grafikchip-Entwicklern (auch nVidia und Intel arbeiten an ähnlichem) ermöglichen, die bekannten Nachteile von MultiChip-Designs im Grafikchip-Bereich zu reduzieren, zudem läutet der R700-Chip damit aber auch das Ende von immer größeren Einzel-Chips im Grafikkarten-Segment ein. Mittel- und langfristig dürfte die Entwicklung ganz stark in die Richtung gehen, mit mehreren kleineren Chips zu arbeiten, welche einzeln betrachtet einfacher herzustellen sind und in der Summe auch eine viel bessere Leistungs-Skalierung ermöglichen. Wo die beiden großen Grafikchip-Entwickler bisher noch drei bis vier Grafikchips derselben Generation benötigten, um die verschiedenen Teilmärkte (LowCost, Mainstream, Performance, HighEnd) abzudecken, könnte man dies zukünftig alles mit einem einzigen Chip abdecken.

Dies dürfte enorm an Entwicklungskosten vor allem in der Vorbereitung einer Produktion sparen, da letztlich nicht vier verschiedene Grafikchips für die Produktion vorbereitet werden müssen, sondern eben nur noch einer. Ob ATI mit dem R700 schon diesen radikalen Weg gehen wird, ist allerdings noch nicht abzusehen, womöglich tastet man sich eher langsam an das Thema heran. Für den mittelfristigen Einsatz denkbar wäre beispielsweise ein Modell, wo ein größerer Grafikchip das Performance- und HighEnd-Segment abdeckt und ein kleinerer Grafikchip das LowCost- und Mainstream-Segment, wobei dann je nach Leistungsanforderungen bis zu vier Grafikchips auf ein Grafikboard gepresst werden. Damit könnte man sich langsam an die Effizienz-Problematik heranrobben, welche natürlich entsteht, wenn man immer mehr Grafikchips zusammenschalten will.