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News des 29./30. Dezember 2007

Bei HardSpell gibt es erste (allerdings unvollständige und unzusammenhängende) Benchmark-Ergebnisse der kommenden nVidia GeForce 8800 GS, welche nVidia primär für den OEM-Markt projektiert hat und welche dort wohl in Konkurrenz zur Radeon HD 3850 gehen soll, zu welcher nVidia derzeit (und bis zum Erscheinen der GeForce 9600 GT) kein preislich passendes Konkurrenzangebot hat. Dafür soll der G92-Chip weiter abgespeckt werden, so ist die GeForce 8800 GS als Karte mit nur 96 Shader-Einheiten und nur 192 Bit DDR Speicherinterface geplant. Zusammen mit den Taktraten von 575/1438/850 MHz sollte sich doch ein guter Unterschied zur GeForce 8800 GT ergeben, deren 512-MB-Edition über Taktraten von 600/1500/900 MHz bei 112 Shader-Einheiten und einem 256 Bit DDR Speicherinterface verfügt.

Im übrigen ergibt das "krumme" Speicherinterface auch wieder eine ungewöhnliche Speicherbestückung von 384 MB – möglich sind natürlich auch 192 und 768 MB. Interessanterweise liegen jedoch seitens Expreview andere Informationen vor, wonach zumindest Grafikkarten-Hersteller Palit seine GeForce 8800 GS deutlich anders gestalten will: So kommt eine Version mit 112 Shader-Einheiten und den default-Taktraten, eine weitere Version hat ebenfalls 112 Shader-Einheiten, dann aber Taktraten von 650/1625/950 MHz samt gleich 768 MB Speicher. Während die "einfache" Version mit 112 Shader-Einheiten aufgrund des Unterschieds bei den Taktraten und dem kleineren Speicherinterface der GeForce 8800 GT weiterhin nicht gefährlich werden sollte, dürfte es bei der 768-MB-Karte dann doch schon knapper werden.

Zwar hat diese immer noch die geringere Speicherbandbreite (26 Prozent Differenz), dafür aber den größeren Speicher (768 zu 512 MB) sowie mehr Shader- und Texturier-Power (8 Prozent) als eine reguläre GeForce 8800 GT 512MB. In der Summe dürfte dieser Vergleich zwar immer noch für die GeForce 8800 GT 512MB ausgehen, nichtsdestrotrotz sollte diese Palit-Karte bei einem ansprechenden Preis ein interessantes Stück Hardware werden. Zudem bleibt abzuwarten, was andere Grafikkarten-Hersteller aus den Möglichkeiten der GeForce 8800 GS machen, offensichtlich scheint nVidia diese Karte ein wenig zum experimentieren und übertakten freigegeben zu haben. Unabhängig von der eigentlichen Zielsetzung im OEM-Markt planen diverse Grafikkarten-Hersteller die GeForce 8800 GS für Preise um die 150 Euro Anfang des neuen Jahres auch in den Retail-Markt zu bringen.

Beim Hardwarekenner gibt es einen Artikel zur Radeon HD 2900 Pro 256-Bit, einer am Speicherinterface abgespeckten Ausführung der eigentlich schon ausgelaufenen Radeon HD 2900 Pro, welche derzeit anscheinend in einer Sonderaktion von Sapphire vertickt wird. Angesichts der neuen Radeon HD 3800 Grafikkarten erscheint eine "alte" Radeon HD 2900 Grafikkarte natürlich erst einmal als nicht besonders attraktiv, die Radeon HD 2900 Pro 256-Bit wird allerdings im Preisbereich von 130 Euro angeboten, wo selbst die Radeon HD 3850 256MB nicht hinreicht. Zudem hat die Radeon HD 2900 Pro 256-Bit gegenüber der Radeon HD 3850 256MB immer noch den Vorteil des größeren Grafikkartenspeichers, die 512-MB-Edition der Radeon HD 3850 kostet dann (verständlicherweise) gleich noch einmal um die 20 Euro mehr und ist somit kein preislicher Gegner für die Radeon HD 2900 Pro 256-Bit.

Die Abspeckung bezieht sich in der Tat wirklich nur auf das Speicherinterface, welches von 512 Bit DDR auf 256 Bit DDR limitiert wurde – was inzwischen allgemein nicht als weltbewegend gilt, denn ATI hat beim RV670-Chip die gleiche Limitierung gegenüber dem originalen R600-Chip eingeführt, wirklich viel Leistung hat das den RV670-Chip allerdings nicht gekostet. Somit liegt die Performance-Differenz zwischen Radeon HD 2900 Pro 256-Bit und Radeon HD 3850 nur noch bei den Taktraten: Hier stehen 600/800 MHz gegen 670/830 MHz, was im Fall der 256-MB-Ausführung der Radeon HD 3850 in etwa zu einem Performance-Gleichstand führen sollte (vergleichende Benchmarks gibt es derzeit leider keine).

Natürlich sprechen diverse Nebenpunkte weiterhin für die Radeon HD 3850: Kleinere Fertigung, damit geringerer Stromverbrauch und leisere Kühlung sowie die Unterstützung von Direct3D 10.1 und PCI Express 2.0. Wenn der Preis allerdings der Knackpunkt ist und eine Karte direkt im Preisbereich von 130 Euro gesucht wird, dann ist die Radeon HD 2900 Pro 256-Bit für den kurzen Augenblick, wo diese noch verfügbar ist, die derzeit wohl beste Lösung. Insbesondere die bisher in diesem Preisbereich zu findende Radeon HD 2900 GT (nur 240 anstatt 320 Shader-Einheiten, 256 Bit DDR Speicherinterface) wird von der Radeon HD 2900 Pro 256-Bit klar ausgestochen, von den eigentlichen Mainstream-Grafikkarten Radeon HD 2600 XT und GeForce 8600 GTS ganz zu schweigen.