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News des 16. Oktober 2007

Bei Bit-Tech hat man sich den aktuellen Haupt-Vorteil des Intel X38 Mainboard-Chipsatzes angesehen: Die Fähigkeit, zwei PCI Express Grafikkarten jeweils mit x16 ansteuern zu können. Beim P35-Chipsatz wird die zweite Grafikkarte zumeist darüber realisiert, daß diese über die Southbridge und dort elektrisch nur mit x4 angebunden wird, was natürlich für den HighEnd-Anspruch von CrossFire nur eine suboptimale Lösung darstellt. Eine klar bessere Variante benutzen diese Mainboard-Hersteller, welche dem P35-Chipsatz einen extra PCI Express Splitter-Chip spendieren, welcher die x16-Leitung der Northbridge in zwei x8-Leitungen aufsplittet – aber das kostet natürlich mehr und ist nur auf den wenigstens P35-Platinen so gelöst.

Nichts desto trotz scheint letztgenannte Variante wohl sehr sinnvoll zu sein, will man auf seiner CrossFire-Plattform keine Leistung verschenken. Wie Bit-Tech ermittelten, erreichte die x8/x8-Konfiguration beim P35-Chipsatz einen satten Vorteil von 12 Prozent gegenüber der x16/x4-Konfiguration beim gleichen Chipsatz. Für eine absolute "Begleittechnologie" ist das sehr viel, normalerweise liegen die Performance-Differenzen bei Mainboard-Chipsätzen im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Da diese Anbindungsperformance letztlich aber sowieso nur die CPU- und nicht die Grafikkarten-Leistung unterstützt, könnte der Vorteil bei passenden Benchmarks (Savegames statt Timedemos, sehr niedrige Auflösungen) eventuell noch größer ausfallen als hier ausgemessen.

Womöglich würde sich dann auch die x16/x16-Konfiguration des X38-Chipsatzes besser schlagen, im Test von Bit-Tech lag diese erst einmal gegenüber der x8/x8-Konfiguration beim P35-Chipsatz minimal zurück. Dies dürfte aber eher dadurch zu erklären sein, daß X38-Mainboards derzeit natürlich noch nicht derart ausgereift sind – einige der X38-Ergebnisse deuten denn durchaus in die Richtung, daß die x16/x16-Konfiguration des X38-Chipsatzes womöglich in der Zukunft Leistungsgewinne von bis zu 10 Prozent realisieren kann. Aufgrund der Bindung an die CPU-Performance wird sich dies natürlich weniger in steigenden Durchschnitts-Frameraten äußern, dafür könnten jedoch die Frameraten in langsamen bis sehr langsamen Szenen deutlich steigen.

Der Heise Newsticker vermeldet erste bei Preisvergleichen aufgetauchte Mainboards für AMDs K10-Prozessoren. Beide Mainboards – eines von Gigabyte und eines von MSI tragen dabei AMDs RD790-Chipsatz, welcher inzwischen in "790FX" umbenannt wurde. Zudem verfügen beide Mainboards interessanter über gleich vier PCI Express 2.0 Grafikkarten-Steckplätze, welche im normalen CrossFire-Betrieb mit 2x16 und im Quad-CrossFire-Betrieb mit 4x8 angebunden sind. Ob sich vier Grafikkarten auf solcherart Boards allerdings lohnen, darf doch bezweifelt werden, weil in beiden Fällen nur vier SingleSlot-Grafikkarten verbaubar sind, was echte HighEnd-Lösungen nun einmal ausschließt. Jene Problematik ist natürlich nicht auf die AMD-Mainboards beschränkt, auch nVidia würde mit Quad-SLI vor ähnliche Problem gestellt werden – nicht umsonst hat man sich schließlich für Triple-SLI als neue Extreme-Lösung entschieden.

Golem berichten über die Nachbessungen an der Aktivierungsprozedur von BioShock, welche wohl bisher einigen Usern aufgrund ihrer Limitationen sauer aufgestoßen war. Interessant ist hier aber vor allem der Nebensatz, daß der von BioShock verwandte SecuROM-Kopierschutzes auch nach regelkonformer Deinstallation des Spiels weiterhin auf der Platte verbleibt. Dies könnte womöglich noch für Ärger für den BioShock-Publisher sorgen, denn bei dem SecuROM-Kopierschutz handelt es sich schließlich um einen regelrechten Treiber, welcher direkt auf die Hardware zugreift und in einigen Fällen für diverse Probleme mit dieser sorgt. Wenn man damit ein Stück guter Software verseuchen will, ist das die eine Sache, aber nach der Deinstallation dieser Software sollte das System doch wirklich vollkommen frei von allen solchen Nebenwirkungen sein. Ansonsten könnte man ja glatt auf die Idee kommen, daß eine Raubkopie die technisch bessere und vom Nervenaufwand her schonendere Lösung sei ;).

Der Heise Newsticker berichtet in Berufung auf den Chaos Computer Club (CCC) darüber, wie "sicher" unsere Politiker und Amtsträger die derzeitigen Reisepässe mit RFID-Funkchip wirklich halten: So trägt der Präsident des Bundeskriminalamts Jörg Ziercke den seinigen Pass in einer Abschirmhülle – wenn Otto Normalbürger das so macht, gilt das sofort als paranoid. Noch klarer ist die Angelegenheit bei Diplomatenpässen: Diese enthalten – bitte auf der Zunge zergehen lassen – "wegen der besonderen Gefährdungslage" generell keine RFID-Chips. Jegliche dummen Sprüche seitens der Politik ob der besonderen Sicherheit von RFID-Pässen sind damit deutlichst ad absurdum geführt. Nichts desto trotz wird am 1. November die zweite Stufe der RFID-Reisepässe mit der vorherigen Abgabe von Fingerabdrücken starten, wie schon erwähnt soll ab 2009 dieses zweifelhafte Vergnügen dann auch für den gewöhnlichen Personalausweis gelten.