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News des 12. Oktober 2007

Seitens der VR-Zone gibt es ein paar Hinweise auf die nächste Ausführung von ATIs CrossFire: Danach soll ein CrossFire X antreten, welches mit zwei, drei oder vier Grafikkarten läuft. Wie schon bei nVidia gab man dabei jedoch etwas unrealistische Werte bei der CrossFire-Effizienz an: So soll der erste zusätzliche Grafikchip noch 80 Prozent Effizient haben (Rohleistung in Performance unwandeln), der zweite zusätzliche Grafikchip soll aber umgerechnet schon 89 Prozent Effizienz vorweisen können – was dann doch etwas unwahrscheinlich ist, die Effizienz nimmt nun einmal mit steigender Anzahl an Grafikchips immer weiter ab. Wie schon im nVidia-Fall wollte man hierbei wohl ausdrücken, daß der zweite zusätzliche Grafikchip (der dritte insgesamt) noch eine Effizenz von 60 Prozent aufweisen kann, was dann schon eine realistischere Größenordnung ist.

Damit ergibt sich genauso wie bei nVidia aber auch automatisch die Frage nach dem Sinn des dritten Grafikchips: 60 Prozent Effizienz des dritten Grafikchips bedeuten, daß man mit drei Grafikchips runde 30 Prozent mehr Performance hat gegenüber einer Lösung mit zwei Grafikchips. Dies dürfte dem HighEnd-Kundenkreis wohl mehrheitlich zu wenig sein, der Aufwand wird hier nicht vom anschließenden Resultat gedeckt. Erst mit vier Grafikchips bekommt man wieder einen ordentlichen Performance-Schub gegenüber zwei Grafikchips hin: Hier dürften es wohl zwischen 50 und 60 Prozent Mehrperformance sein – nicht daß, was man sich von einer Verdopplung der Hardware eigentlich erwarten würde, aber immerhin ein absolut klarer Performance-Unterschied zu zwei Grafikchips.

Allerdings wirft diese neue CrossFire-Initiative seitens ATI auch die Frage nach den dafür passenden Grafikchips auf. Zumindestens beim nVidia-Modell in Form von Triple-SLI ist klar, daß es sich hierbei um den Verbund von drei Grafikkarten handelt – was automatisch DualChip-Grafikkarten ausschließt, denn ein 6fach-SLI ist wohl nicht mehr mit Performancegewinnen realisierbar. Theoretisch gilt dies auch bei ATI, allerdings ist im Fall der Kanadier nicht klar, ob deren CrossFire X mit bis zu vier Grafikchips überhaupt von vier Grafikkarten (sowieso auf den meisten Mainboards nur mit SingleSlot-Grafikkarten realisierbar) ausgeht. Gut möglich, daß hier "nur" der Verbund zweier DualChip-Grafikkarten mit RV670-Chip gemeint ist. Dann würden auch vier Grafikchips am werken sein, ein solches Modell würde aber immer noch in die allermeisten Gehäuse passen und damit verkaufbar sein.

Mal wieder etwas neues zum Thema XDR-RAM hat die Electronics Weekly, welche über seitens Elpida in die Massenproduktion gehenden XDR-Speicher mit 4.8 GHz (Marketing-)Taktrate und 9.6 GB/sec Bandbreite (pro Chip) spricht. Umgerechnet in verständliche Angaben bedeutet dies schlicht, daß ab ersten Quartal 2008 XDR-Speicher mit 600 MHz Taktrate verfügbar wird. Dies hört sich erst einmal nach nicht viel an, allerdings liegt die Stärke von XDR auch weniger in den Taktfrequenzen, sondern vielmehr in den vielen pro Takt übertragenen Datenbits: Bei XDR sind es 8, bei DDR-Speicher (egal ob DDR1, DDR2 oder DDR3) wie bekannt "nur" 2. Damit kann XDR-Speicher viel ausgleichen – allerdings auch nicht mehr alles, was man sich einst mal so vorgenommen hatte.

Denn inzwischen haben die Taktraten von Hauptspeicher und (besonders) Grafikkartenspeicher doch erheblich angezogen, während XDR seit seiner Ankündigung im Jahr 2003 doch gerade einmal von 400 auf 600 MHz hochgehüpft ist – von einst noch geplanten weiteren Ausbaustufen mit 16 Datenbits pro Takt ganz zu schweigen. Trotzdem wäre XDR theoretisch immer noch die schnellere Alternative sowohl im Bereich des Haupt- als auch des Grafikkartenspeichers: An einem für Mainboard-Chipsätze üblichen 128bittigen Speicherinterface würde XDR mit 600 MHz Takt gleich einmal 71,5 GB/sec Bandbreite vorlegen – selbst DDR3/1600 kommt hier "nur" auf 23,8 GB/sec. Allerdings limitieren bei Hauptspeicher wie bekannt derzeit eher die Prozessoren bzw. deren Aufnahmefähigkeit an Speicherbandbreite. Zudem sind Prozessoren mit integriertem DDR-Speicherinterface wie derzeit bei AMD und zukünftig auch bei Intel für andere Speichersorten natürlich generell technisch unerreichbar.

Beim Grafikkartenspeicher ergibt sich jedoch eine etwas andere Situation: An einem 512bittigen Speicherinterface könnte XDR auf 600 MHz zwar eine Bandbreite von satten 286 GB/sec liefern – jedoch würde schneller GDDR4-Speicher auf (physikalischen) 1600 MHz hier ebenfalls immerhin 191 GB/sec entgegenstellen können. Dies ist zwar weiterhin weniger als bei XDR, aber da die Entwicklung bei GDDR4- und zukünftig GDDR5 einfach schneller verläuft als bei XDR, ist dies die sicherlich sinnvollere Entscheidung, beim GDDR-Modell zu bleiben – von möglichen Risiken beim Technologiewechsel gar nicht erst zu reden. XDR mag somit für den PC-Bereich weitestgehend uninteressant sein, dürfte aber nichts desto trotz seine Käufer finden. Da der Speicher hohe Bandbreiten schon bei kleinen Speicherinterfaces liefert, eignet sich XDR vornehmlich für Kleingeräte, wo selbst 64bittige Speicherinterfaces (aus Kostengründen) schon zu groß sind und XDR selbst unter diesen Bedingungen immer noch eine hohe Performance zur Verfügung stellen kann.