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News des 22./23. September 2007

Intel hat auf seinem IDF wieder eine Demonstration von Raytracing für Computerspiele gegeben, wovon PC Perspective recht ausführlich berichten. Dabei stand als erstes einmal eine deutliche Performance-Verbesserung gegenüber früheren Raytracing-Demonstrationen an, mittlerweile schafft eine für Raytracing modifizierte Quake-4-Engine immerhin (konstante) 90 fps unter der Auflösung von 1280x720. Erreicht wurde dies natürlich primär durch die inzwischen leistungsfähigere Hardware, Intel griff hierfür auf ein Skulltrail-ähnliches System mit zwei QuadCore Xeon-Prozessoren zurück. Viel bedeutender ist allerdings, daß dies seitens Intel offenbar nicht nur ein Forschungsprojekt ist (wie man als große Firma gewöhnlich viele Forschungsprojekte hat), sondern Intel diesen Weg wohl definitiv gehen will. Demzufolge ist auch davon auszugehen, daß die kommenden Intel-Grafikkarten des Larrabee-Projekts gleich Raytracing-Beschleuniger sein werden, was natürlich auch der Architektur von Larrabee mit x86-Prozessorkernen entgegenkommt.

Seitens Hartware, der FiringSquad und des TechSpots hat man sich die Performance der Demo von Enemy Territory: Quake Wars unter verschiedenen Grafikkarten und teilweise auch verschiedenen CPUs angesehen. Die für das Spiel benutzte Doom-3-Engine ist heutzutage sicherlich nicht mehr das, was man einen besonderen Prüfstein für die Hardware nennen würde, nichts desto trotz sollte man dennoch wenigstens eine Mainstream-Grafikkarte der aktuellen Generation (GeForce 8600 Serie, Radeon HD 2600 Serie) oder eine Performance-Grafikkarte der letzten Generation (GeForce 7900 Serie, Radeon X1800/X1900 Serien) sein eigen nennen, um das Spiel in hohen Qualitätseinstellungen und mit Anti-Aliasing spielen zu können.

Auf der anderen Seite knallen heutige HighEnd-Boliden ohne Anti-Aliasing oder/und in niedrigen Auflösungen sehr schnell an CPU-Limits – was das Alter der Engine verdeutlicht. Insofern zählt in diesem Spiel wohl in erster Linie ein ausgewogenes System. Bei den Grafikkarten ergibt sich derzeit eine extreme Präferenz zugunsten von nVidia – teilweise erreicht selbst ein CrossFire-Gespann aus zwei Radeon HD 2900 XT Grafikkarten nicht die Leistung einer einzelnen GeForce 8800 GTS. Bei anderen Tests sind die Abstände nicht so dramatisch, aber dennoch immer noch eindeutig zugunsten von nVidias Direct3D10-Boliden. Einzig allein mit den DirectX9-Karten kann ATI punkten: Hier schlägt eine Radeon X1950 Pro weiterhin eine GeForce 8600 GTS – wobei dieses Kunststück auch der GeForce 7900 GS gelingt, was wieder einmal die Schlagkraft der "alten" Performance-Grafikkarten gegenüber der neuen Mainstream-Generation verdeutlicht.

Diese klare Präferenz zugunsten von nVidia ist derzeit kaum erklärbar, womöglich kann ATI hier ja später noch mittels neuerer Treiber nachlegen. Gerade die letzten Tests mit neueren Spielen hatten eher ergeben, daß die Radeon HD 2900 XT immer mehr gegenüber der GeForce 8800 GTX aufholen konnte – bei Enemy Territory: Quake Wars geht es nun aber wieder in die umgekehrte Richtung. Die angestellten Tests mit verschiedenen Intel-Prozessoren offenbaren zudem eine ordentliche Skalierung selbst unter eher ungünstigen Benchmark-Bedingungen (Timedemos, hohe Auflösungen), wobei allerdings auch kleinere Intel-Prozessoren aktueller Bauart jederzeit in den Bereich von spielbaren Frameraten kommen. Und letztlich offenbart ein Vergleich zwischen Windows XP und Vista noch, daß man mit dem neuen Betriebssystem zwischen 3 und 11 Prozent an Performance verliert.

Die Tech-Hounds haben sich mit der Festplatten-Performance von Windows Vista beschäftigt. Dazu hat man zuerst einige Tests zur Einladezeit von Spielen angestellt, welche damit unter anderem die Schlagkraft von Windows Vistas "SuperFetch"-Feature nachweisen sollten. Hierbei ergab sich allerdings nichts bedeutsames, die Einladezeit war in jedem Fall entweder gleich hoch oder höher als bei Windows XP, zudem kamen dafür bei Windows Vista noch deutlich höhere CPU-Auslastungen während des Einladevorgangs hinzu. Regelrecht desaströs fiel zudem ein weiterer Test aus, bei welchem ein als ISO-Image vorliegendes Spiel auf einem RAID0-System schlicht installiert werden sollte: Windows Vista benötigte hierfür im Vordergrund 47 Prozent mehr Zeit, im Hintergrund laufend waren es gar 144 Prozent mehr Zeit. Ganz offensichtlich liegt hier ein maßgeblicher Schwachpunkt von Windows Vista vor, welcher auch durch den jüngsten, im Test schon verwendeten Microsoft-Patch nicht beseitigt wurde.