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News des 21. August 2007

Laut dem Heise Newsticker hat Intel eine vollständig auf Raytracing basierende Computerspiel-Engine entwickelt und auf der Games Convention Developer Conference demonstriert. Dabei lieferte ein PC mit zwei QuadCore-Prozessoren eine Framerate von 127 fps ab, leider fehlt derzeit noch jegliche Aussagen zur erreichten Bildqualität der Intel-Engine. Entscheidender Punkt ist allerdings eher, daß Intel diese Engine den Spieleentwicklern wohl kostenlos zur Verfügung stellen wird und man ab 2009 mit dem Entwicklunsstart erster darauf basierender Spiele rechnet. Dies bedeutet, daß Intel sich in der Tat zukünftig stärker im Grafikgeschäft einbringen will – wenn das auch nicht unbedingt bedeuten muß, daß man dafür Grafikkarten zu verkaufen gedenkt.

Vielmehr ist der Ansatz von Intel als primär Prozessor-basiert zu betrachten, Intel redete hier sogar recht klar gegen gewöhnliche Grafikkarten als Raytracing-Beschleuniger. Denkbar ist natürlich trotzdem, daß Intel diese Raytracing-Engine mit dem eigenen GPGPU-Projekt "Larrabee" verbindet: Im Normalfall sollte die CPU reichen, für höhere Frameraten sowie die Zuschaltung von Zusatzeffekten wie Anti-Aliasing kommt dann die Grafikkarte in Zusammenarbeit mit der CPU zum Einsatz. Aber wie gesagt könnte diese Raytracing-Engine in erster Linie einen Angriff auf die Grafikkarten selber bedeuten: Sollte sich Raytracing über die CPU durchsetzen, würden zumindestens im LowCost- und Mainstream-Bereich extra Grafikkarten überflüssig.

Allerdings dürfte bis dahin noch jede Menge Zeit vergehen, Intel rechnet ja selber mit ersten entsprechenden Spielen nicht vor 2010. Hinzu kommt, daß sich dieses schließlich gänzlich andere Modell nicht so schnell durchsetzen lassen wird: Viele Spieleentwickler dürften wohl erst einmal abwarten, wie die ersten Ergebnisse sowohl bezüglich der Bildqualität der Spiele als auch bezüglich des Verkaufserfolgs ausfallen. Wie sich das Thema entwickeln wird, ist also noch lange nicht klar, womöglich handelt es sich hier nur um den ersten Schritt auf einem sehr langjährigen Weg. Daß es einen Punkt gibt, wo die gleiche Bildqualität mittels Raytracing mit weniger Hardware-Power erreichbar ist als mit gewöhnlicher Rasterizer-Grafik, ist zumindestens in der Theorie komplett klar – nur wann dieser Zeitpunkt kommt, läßt sich schwerlich voraussagen.

HardSpell berichten über den Start der Massenproduktion von GDDR5-Speicher bei den Speicherchip-Herstellern Samsung und Qimonda zum Anfang des Jahres 2008. Damit könnte dieser ebenso wie GDDR4 prinzipiell auf der DDR3-Technologie basierende Speicher bereits bei ATIs R7xx-Generation zum Einsatz kommen. Generell ist von GDDR5 eine schnelle Ablösung von GDDR4 zu erwarten, da GDDR4 die Erwartungen der Hersteller in Bezug auf eine geringe Leistungsaufnahme nicht hat erfüllen können und demzufolge derzeit auch nur bei wenigen Grafikkarten zum Einsatz kommt. GDDR3 hingegen dürfte allerdings – wie schon in einer Samsung-Roadmap zu entnehmen – noch mittelfristig im Markt als günstige Lösung für den LowCost-Bereich verbleiben.

Hard Tecs 4U berichten über ein sehr sparsames Mainboard seitens VIA, welches ausgestattet mit 512 MB Speicher, Festplatte, DVD-Player und VIA-Prozessor im Idle-Zustand insgesamt nur 24 Watt verbraucht. Obwohl dies schon eine recht griffige Größe darstellt, ist doch zu vermuten, daß der Hauptteil dieser Leistung an den VIA-Prozessor geht und weniger das Mainboard dafür verantwortlich ist. Interessanter für den Massenmarkt – und in diesem bislang sträflich fehlend – wären aber eher einmal Mainboards für gewöhnliche Desktop-Prozessoren, welche über eigene Stromsparfunktionalitäten verfügen. Gerade angesichts von einigen Desktop-Prozessoren, die selbst unter Last nur 20 bis 30 Watt (Leistungsmessungen von AMD-Prozessoren bzw. Intel-Prozessoren) verbrauchen, sind die 20 Watt Stromverbrauch einiger Mainboard-Chipsätze inzwischen viel zu hoch.

In den USA kommt es laut Gulli zu einem neuen interessanten Fall beim Thema "Urheberrechte & Kopierschutz". Danach hat der Nutzer einer Software zur Generierung von Gutscheinen herausgefunden, daß es durch das Löschen von Einträgen in der Windows-Registry möglich ist, der Software vorzugaukeln, es wäre noch keine Gutscheine gedruckt – worauf der Nutzer dann beliebig viele Gutscheine erzeugen konnte. Als er sich bei dem Anbieter der Software mit diesem Problem meldete, wurde er ironischerweise wegen der angeblichen Umgehung eines Kopierschutzes verklagt – was vor Gericht die Frage aufwerfen wird, wie weit gefaßt der Begriff des "Kopierschutzes" laut dem entsprechenden US-Gesetz DCMA nun wirklich ist. In Deutschland gilt theoretisch das Prinzip, daß der Kopierschutz "wirksam" sein muß, ehe dessen Umgehung einen Gesetzesbruch darstellt – in der Praxis ist das "wirksam" allerdings nirgendwo definiert.

Shortcuts: Bei PC Perspective hat man sich die Unterschiede angesehen, welche bei Ghost Recon: Advanced Warfighter 2 zugunsten der Physikbeschleuniger-Karte PhysX von Ageia eingebaut wurden. In den normalen Levels ist die Differenz wiederum recht gering, während das Spezial-Level "Ageia Island" (ohne PhysX nicht darstellbar) dann deutlich zeigt, was in den PhysX-Karten stecken kann. Passend zu der (allerdings auch nicht mehr neuen) Drohung von Crytek, im Fall eines "Killerspiele"-Verbots in Deutschland samt Arbeitsplätzen und Millionenumsatzes ins Ausland abzuwandern, hat das ZDF – gestützt natürlich durch unsere satten Gebührengelder – erneut zugeschagen und die Ergebnisse der jüngsten Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsens (KFN) zu einer weiteren TV-Sendung zum Thema "Killerspiele" verwurstet – völlig egal der Zweifelhaftigkeit dieser Studie bzw. des KFNs allgemein.