13

News des 13. August 2007

In der Berichterstattung über Direct3D 10.1 von letzter Woche ist bislang noch klar der Punkt untergegangen, wie hoch die Chancen für Direct3D 10.1 bei den Spieleentwicklern einzuschätzen sind – und damit, inwiefern es sich für den Käufer lohnt, schnell auf Direct3D-10.1-Hardware umzusteigen. Allerdings scheinen die Änderungen von Direct3D 10.1 ingesamt als deutlich zu gering, als daß sich die Spieleentwickler breit damit beschäftigen dürften. Gerade da sich der Umstieg von DirectX9 auf Direct3D10 im Spielebereich derzeit eher sehr zähflüssig gestaltet, dürften nur die wenigsten Spieleentwickler es auf sich nehmen, noch einen extra Renderpfad für Direct3D 10.1 einzubauen, selbst wenn der Aufwand hierfür nicht all zu groß ist.

Für mittelfristig erscheinende Projekte ist man sicherlich erst einmal froh, wenn genügend Spieler den Direct3D10-Pfad nutzen und denkt noch lange nicht an Direct3D 10.1 – und bei langfristig erscheinenden Projekten lohnt dann eher schon wieder der Blick auf Direct3D11, welches dann wieder größere Änderungen mit sich bringen wird. Insofern ist für Direct3D 10.1 aus heutiger (unvollkommener) Sicht eine äußerst geringe Nutzung durch die Spieleentwickler zu prognostizieren, womit sich der Kauf entsprechender Hardware (oder derzeit das Warten darauf) nur für Direct3D 10.1 kaum lohnen dürfte. Natürlich werden die Direct3D-10.1-Beschleuniger andere Vorzüge mitbringen (primär wohl eine klar höhere Performance) und sich demzufolge trotzdem verkaufen – speziell "Direct3D 10.1" ist allerdings kaum als das große verkaufstreibende Argument zu erwarten.

Bei Fudzilla will man Einblick in AMD-Dokumente gehabt haben, welche Benchmarks zwischen der aktuellen K8-Architektur, der kommenden K10-Architektur und Intels Core 2 Quad zum Inhalt haben. Dabei soll der QuadCore K10 den DualCore K8 deutlich abgehängt haben – wobei es keinerlei Aussagen dazu gibt, auf welchen Taktfrequenzen das gemessen und wieso hier Quad- gegen DualCore gegeneinander vermessen wurde. Interessanter ist da der Vergleich zum Core 2 Quad, wo AMD einen gewissen Vorteil unter gleichem Takt für sich reklamiert. Was auf den ersten Blick gut aussehen mag, geht beim zweiten Blick eher in Richtung "Katastrophe": Denn AMD dürfte natürlich erst einmal nur gegen die aktuelle Core 2 Quad Generation in 65nm getestet haben.

Diese wird Intel jedoch zum Jahreswechsel durch seine 45nm Generation ablösen, welche neben höheren möglichen Taktfrequenzen noch einen kleinen Boost bei der Pro/MHz-Leistung mit sich bringen, wie ein Vorabtest zeigt. Wenn also der QuadCore K10 gegenüber dem 65nm Core 2 Quad auf gleichem Takt laut AMD-Messungen nur einen kleinen Vorsprung hat, so dürfte derselbe Test gegen einen 45nm Core 2 Quad im besten Fall einen Gleichstand ergeben – im ungünstigen Fall liegt Intel dann sogar minimal vorn. Dies wäre alles noch verschmerzbar, wenn AMD wenigstens mit den gleichen Taktraten ankommen könnte. So wie es derzeit aber ausschaut, sind 3.0 GHz das höchste der Gefühle für AMD – das hat Intel aber auch jetzt schon bei den QuadCore-Modellen erreicht.

Für den Start der 45nm-Prozessoren von Intel sind aber anfänglich gleich 3.33 GHz zu erwarten – und Intel könnte hier eingedenk der 45nm-Fertigung auch mit wesentlich mehr kommen, falls dies erforderlich sein sollte (bis ca. 3.5 GHz wären selbst bei den aktuellen 65nm-Prozessoren wohl problemlos drin, wenn Intel unbedingt müsste). In dieser Situation wäre für AMD nichts gewonnen – für das Aufholen des Rückstandes bei der Pro/MHz-Leistung kann man sich nichts kaufen, wenn Intel dann einfach mit höheren, für AMD derzeit kaum zu erreichenden Taktraten kontert. Man kann wirklich nur hoffen, daß es sich hierbei um eine Fehlmeldung seitens Fudzilla handelt, denn wenn AMD selbst mit einer neuen Prozessorenarchitektur nicht wieder vorn mitspielen kann, werden die nächsten Jahre nicht einfacher für das wirtschaftlich sowieso schon angeschlagene Unternehmen.

Reichlich Ärger mit der eigenen Kundschaft handelt sich derzeit Hauppauge ein, welche für eine Reihe von TV-Karten partout keine Treiber für Windows Vista 64-Bit zur Verfügung stellen wollen. Hierbei wird von den Nutzern besonders angemängelt, daß die Karten mit einem deutlichen Aufkleber "Vista ready" verkauft werden. Und selbst wenn klar ist, daß es zur Erlangung dieser Auszeichnung seitens Microsoft egal ist, ob ein 64-Bit-Treiber existiert oder nicht, suggeriert dieser Aufkleber doch nicht wenigen Käufern die problemlose Einsatzbarkeit dieser TV-Karten unter allen Versionen von Windows Vista. Somit ist zumindestens die Informationspolitik von Hauppauge stark zu kritisieren, denn wenn nicht einmal Pläne für 64-Bit-Treiber für Windows Vista existieren, sollte man den interessierten Käufer doch vorher (ergo auf der Verpackung) darauf hinweisen.

Einige Aufregung gibt es laut dem Heise Newsticker um neue Cookies seitens Google, welche mit einer einzigartigen ID für jeden Computer operieren und damit Googles Auswertung des eigenen Adsense-Werbeprogramms verbessern sollen. Zwar bietet Google hier eine Möglichkeit an, dies manuell zu unterbinden, allerdings gibt es hierfür eigentlich schon seit Jahren die passende Lösung: Cookies generell nur für die jeweils aktuelle Surfsession annehmen. Denn dann ist es völlig egal, ob Google jedesmal eine eindeutige ID generiert: Nach dem Beenden des Browsers werden die Cookies sowieso gelöscht und die Idee Googles, das Nutzerverhalten ziemlich umfassend aufzeichnen zu können (sofern man sich auf Seiten mit Adsense-Werbung bewegt, was beispielsweise aber auch bei uns der Fall ist), fällt in sich zusammen – ohne aber daß man dann, wenn man Cookies mal wirklich benötigt, ernsthaft behindert würde.

Shortcuts: Hard Tecs 4U berichten über einen in Japan aufgetauchten Athlon 64 X2 6400+ "Black Edition" mit 3.2 GHz Takt, mit welchem AMD seit langem wieder einmal die Führung bei den reinen Taktraten übernimmt. Erstaunlicherweise ist der Prozessor in 90nm gefertigt – AMD scheint weiterhin Probleme zu haben, die schon des längerem laufende 65nm Fertigung außer in niedrigeren Verlustleistungen und besserer Ausbeute auch in höhere Taktfrequenzen ummünzen zu können. Über eine Solid State Disk mit satten 2 TeraByte Speicher berichten HardSpell. Leider ist dieses Gerät, was in einem extra Gehäuse kommt, nur für industrielle Anwendungen wie beispielsweise in der Filmproduktion gedacht – und wohl auch nur von diesem Kundenkreis zu bezahlen. Einen weitere Rückruf-Aktion für Notebook-Akkus vermelden letztlich noch The Inquirer, allerdings scheint es hierbei wohl ausschließlich um in den USA verkaufte Notebooks von Toshiba zu handeln.