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News des 28./29. Juli 2007

Bei The Inquirer wettert man herzhaft gegen heutige "Gaming-Notebooks" und empfiehlt als Alternative besser einen MiniATX oder MicroATX-Desktoprechner, welcher bei einem nicht all zu großen Monitor schließlich auch prinzipiell transportabel ist. Letzteres sei jetzt einmal dahingestellt, zumindestes sind die vorgebrachten Argumente gegen die "Gaming-Notebooks" halbwegs griffig. Prinzipiell erfüllen diese aber trotzdem noch ihren Zweck: Sie bieten erstens wirkliche Mobilität, welche sich nicht nur darauf erstreckt, das Gerät transportieren zu können, sondern vor allem auch unabhängig von Strom und ohne Einrichtungszeit sofort losarbeiten zu können. Und zweitens wird mit diesen Geräten trotzdem noch eine rein prinzipielle Spielefähigkeit geboten.

Ein Fehler der Medien wie auch des Verbrauchers liegt hier aber sicherlich darin, diese "Spielefähigkeit" ernst zu nehmen und mit Deskop-Ansprüchen zu vergleichen. Zwar können heutige HighEnd-Notebooks leistungsfähige und dem Desktop-Segment vergleichbare Prozessoren aufbieten, bei den Grafiklösungen liegt man derzeit jedoch maßgeblich hinter dem Desktop-Segment zurück. Nur einmal zum Vergleich: Ein privat im Dezember 2005 erstandenes Notebook bot mit einer GeForce Go 6800 eine für die seinerzeitigen Verhältnisse doch noch verhältnismäßig nah am Desktop-Segment befindliche Grafiklösung, selbst wenn es damals auch schon erste Beschleuniger der GeForce Go 7x00 Generation gab.

Vergleicht man das mit dem heutigen Angebot an Direct3D10 Mobile-Beschleunigern, dürfte diese inzwischen fast altertümliche GeForce Go 6800 immer noch recht gut mitspielen können (Leistungsniveau von den Rohdaten her in Richtung Mobility Radeon HD 2600 XT und GeForce 8600M GT) – und dies, obwohl sie wie gesagt schon vor anderthalb Jahren nicht einmal mehr die Top-Lösung darstellte. Wie auch unserem entsprechenden Artikel zu entnehmen, kommen die schnellsten Mobile-Lösungen derzeit sowieso nicht aus der neuen Grafikchip-Generation, sondern werden weiterhin von der demnächst auslaufenden GeForce7-Generation gestellt – leistungsmäßig hat also bislang durch Direct3D10 keinerlei Entwicklung im Mobile-Segment stattgefunden.

Dadurch ist nunmehr das Mobile-Segment gegenüber dem Desktop-Segment bei der Performance in den letzten Monaten immer weiter zurückgefallen, während es in den zwei Jahren davor regelmäßig erstaunlich nahe an das Desktop-Segment gekommen war. Aus diesem Punkt heraus läßt sich nun durchaus die Theorie entwickeln, daß Gaming-Notebooks derzeit aufgrund der nicht vorhandenen potenten Mobile-Grafikchips keinen großen Sinn machen. Dies trifft allerdings nur teilweise zu: Sicherlich eignen sich Gaming-Notebooks derzeit kaum zum Quasi-Desktopersatz auch fürs Gamen – noch dazu, wo man für eine halbwegs anständige Spieleleistung die allerteuersten Modelle nehmen muß und man für dieses Geld auch problemlos ein schnelleres Desktop-System samt extra Mainstream-Notebook erstehen kann.

Aber zum Zweck der wirklichen Mobilität zusammen mit der reinen Möglichkeit zum Spieleeinsatz eigenen sich die heutigen Gaming-Notebooks dann doch wieder. Allerdings muß hierbei von vornherein klar sein, daß das Ziel einer bestmöglichen Grafikdarstellung mit allen Bildqualitäts-Optionen nicht zu erreichen sein wird, daß Gerät also nur als Spielecomputer-Ersatz fungieren muß, wenn kein "echter PC" in der Nähe ist. Aus dieser Ausgangsgrundlage macht es dann aber auch wenig Sinn, viel Geld darin zu verpulvern, mit den teuersten Geräten noch einmal 20 Prozent mehr Leistung zu erreichen. Wenn das Gaming nur die Sekundär-Funktion darstellt, sollte auch ein besseres Mainstream-Notebook mit einer nicht zu überdimensionierten CPU, reichlich RAM (notfalls selber nachrüsten) und einem möglichst potenten Grafikchip ausreichen.

Damit haben dann The Inquirer – um den Kreis wieder zu schließen – letztlich doch recht: Das klassische Gaming-Notebook, welches sich in Preisbereichen 1500 Euro aufwärts bewegt, ist derzeit mehrheitlich sinnlos. Für Gaming als Sekundär-Nutzen sind diese Geräte zu teuer und zumeist auch zu überdimensioniert (mit Extreme-Prozessoren auf aberwitzigen Taktraten oder SLI im Notebook), und für Gaming als Primär-Nutzen zumeist nicht zu gebrauchen, weil dafür aufgrund der generellen Leistungsschwäche der aktuell verfügbaren Mobile-Grafikchips zu langsam (SLI mit zwei GeForce Go 7900 GTX oder GeForce Go 7950 GTX einmal ausgenommen, aber das wird dann richtig teuer). In der Summe macht es ein Normalgerät mit brauchbarem Grafikchip noch am besten, weil dort der Mix aus Funktionalität, Performance und Preis stimmt. Ein echtes "Gaming-Notebook" ist das dann natürlich nicht, sondern wie gesagt nur ein stark abgespeckter Ersatz, wenn der eigentliche Spiele-PC nicht in Reichweite ist.

Eine starke Entwicklung gibt es derzeit auf dem Markt für DDR3-Speicher, wo sich die einzelnen Modulhersteller ein hartes Rennen um immer höherer Taktfrequenzen und bessere (aka kürzere) Latenzzeiten liefern. So stellte OCZ kürzlich DDR3/1600 vor mit den Timings von 7-7-7 vor, was eine ziemlich gute Latenzzeit von 8,75ns ergeben würde (DDR2/800 auf CL5 hat 12,5ns, auf CL3 noch 7,5ns). Gleich darauf kündigte man zudem ein DDR3/1800 Speicherkit an, welches bei Timimgs von 8-8-8-24 auch nur eine Latenzzeit von 8,9ns aufweist. Noch weiter herunter mit der Latenzzeit geht Kingston mit seinem DDR3/1375-Speicher, welcher eine CAS-Latency von 5 Takten hat – die Latenzzeit liegt hier bei sehr guten 7,3ns. Daß DDR3-Speicher schon so kurz nach seinem Start zu solchen technischen Höchstleistungen in der Lage ist, verdeutlicht die hohe Schlagkraft der neuen Technologie, welche trotz unserer Bedenken ob der derzeit nutzbaren Leistung ja auch nie wirklich in Frage stand.

Nachteiligerweise kosten die vorgenannten Module natürlich allesamt noch echte Mondpreise und können somit für den jetzigen Zeitpunkt natürlich keine Empfehlung bekommen. Daß die Hersteller in der Zeit seit dem DDR3-Start (inoffiziell die CeBIT, offiziell die Vorstellung von Intels P35-Chipsatz) hier aber vor allem bei der Leistung haben nachlegen, nicht aber beim Preis haben abspecken können, zeigt auch an, daß hier eher ein Marketing-Wettstreit im Trockenen stattfindet: Man überbietet sich mit den bestmöglich machbaren DDR3-Modulen, aufgrund der allgemein jedoch niedrigen Nachfrage kann der Preis jedoch nicht schnell genug sinken, um DDR3 in absehbarer Zeit durchzusetzen. Wie schon einmal ausgeführt, wird dieses wahrscheinlich erst mit den nächstes Jahr kommenden Prozessoren mit integriertem DDR3-Speicherinterface passieren, welche dann den Absatz von DDR3 erst erheblich ankurbeln und damit die Preise purzeln lassen dürften.