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News des 3. Juli 2007

Die VR-Zone wirft die bisher bekannten Informationen zu nVidias G92-Chip einigermaßen um und behauptet, daß es sich hierbei um einen Grafikchip für die gehobene Mittelklasse in 65nm und mit 256 Bit Speicherinterface handeln soll – also das, was in den derzeitigen Direct3D10-Lineups beider Grafikchip-Entwickler komplett fehlt. Ehrlicherweise deutet der Codename "G92" durchaus schon darauf hin, daß es sich hierbei nicht um das Top-Modell der G9x-Serie handelt, welches sich normalerweise G90 nennen müsste. Insofern ist es durchaus wahrscheinlich, daß die VR-Zone in diesem Punkt recht hat und der G90-Chip das neue Top-Modell und der G92-Chip dann der neue Mainstream-Chip wird. Beide Grafikchips sind zum Ende des Jahres zu erwarten.

Einen weiteren Test eines Kombi-Mainboards für die Nutzung von DDR2- und DDR3-Speicher (natürlich nicht gleichzeitig) liefert das Hardware-Mag. Das dabei getestete Gigabyte P35C-DS3R Mainboard wurde mit DDR2/800, DDR2/1066 und DDR3/1066 vermessen, wobei sich faktisch keinerlei Performanceunterschiede ergaben – und wenn, dann der DDR3-Speicher sogar eine messbare, wenngleich auf keinen Fall fühlbare Nuance hinter dem (gleichgetakteten) DDR2-Speicher zurückliegt. Inosfern kann man derzeit beruhigt auf DDR3-Speicher verzichten und sich die Mehrausgabe für diesen nicht mehr Performance bringenden Speicher sparen. Letztlich kann man sogar darüber nachdenken, ob es nicht auch ein reines DDR2-unterstützenden Mainboard tut – denn wie schon einmal ausführlich dargelegt, dürfte sich an der Performance-Situation von DDR3-Speicher auch in der Zukunft nichts ändern ...

... Davon ganz abgesehen zeigt dieser Test aber auch recht deutlich, daß Mainboard-Chipsätze dann, wenn sie nichts grundlegend falsch machen, in die Performance des Gesamtsystems nicht eingreifen, denn auch die zusätzlich mitgetesteten Chipsätze 975X und P965 von Intel sowie nForce 680i SLI von nVidia lagen bei der Performance auf identischem Niveau zu Intels neuem P35-Chipsatz. Sofern der CPU- und Speicher-Support identisch ist, zählt bei Mainboard-Chipsätzen eher denn der Support für die verschiedenen Anschlußtechnologien wie SATA, USB, FireWire als Entscheidungsgrundlage sowie die Stabilität der Treiber – wobei letzteres durchaus eine reine Glaubensfrage darstellt und es hierzu kaum belastbare Fakten gibt.

Wie unter anderem der Heise Newsticker berichtet, will nun auch die Bundesregierung die Indizierungspraxis für Computerspiele deutlich ausweiten und dazu entsprechende Gesetzesänderungen auf den Weg bringen. Dies ist insofern bemerkenswert, als das bisherige Initiativen zum Thema zumeist nur von einzelnen Bundesländern ausgingen und diese bislang im Bundesrat noch jedesmal vertagt wurden. Gegenüber einer Gesetzesvorlage der Bundesregierung dürfte sich der Bundesrat jedoch weniger sträuben und diese wohl passieren lassen – ganz besonders, wenn es nicht um Totalverbote, sondern "nur" um eine Ausweitung der Indizierung geht ...

... In der Sache ist diese Ausweitung der Indizierung aber nichts desto trotz genauso haarsträubend wie die von einigen Bundesländern angetrebten Totalverbote. Denn künftig sollen nicht nur "gewaltverherrlichende" Computerspiele von der Indizierung bedroht sein, sondern auch "gewaltbeherrschte" Spiele. Nun ist aus jugendschützerischer Sicht nichts dagegen einzuwenden, wenn man Gewalt als Lösungsmöglichkeit kritisiert, allerdings widerspricht ein Totalverbot für Jugendliche allem, was bisher beim praktischen Jugendschutz für Spiele & Filme usus war. Denn "gewaltbeherrscht" sind auch reihenweise Computerspiele, welche derzeit USK12-Siegel bekommen – faktisch jedes Strategiespiel und die meisten Aufbausimulationen wären damit von der Indizierung bedroht ...

... Ob man diese Spiele allerdings mit der geplanten Neuregelung im Blickfeld hat, ist eher zu bezweifeln. Allerdings würde diese Neuregelung durch ihren sehr weiten Einfassungskreis den Jugendschützern die Möglichkeit an die Hand geben, nahezu jedes missbeliebige Spiel zu indizieren. Typische Strategiespiele und natürlich die Aufbausimulationen würden hier wohl durchkommen, dafür dürften jedoch die allermeisten Shooter (egal wie unblutig) und vor allem auch die typischen Medienaufreger wie GTA sehr schnell indiziert werden können. Ob diese Pläne in dieser Form Bestand haben, bliebe natürlich noch abzuwarten, schließlich gibt es diesbezüglich ständig neue Vorschläge und Initiativen (zudem steht hier immer noch die Frage der Verfassungsmäßigkeit im Raum) ...

... Aus der Erfahrung der letzten Gesetzgebungen zu eher kritischen Themen ist aber zu erwarten, daß nach langem Hü und Hott und dann, wenn das Medieninteresse ob der Langwierigkeit des Verfahrens inzwischen erlahmt ist, sich eher die Hardliner durchsetzen werden. Sollte es so weit kommen, ist das natürlich aber auch ein "Verdienst" des Umstands, daß die in die Millionen gehende Gemeinde der deutschen Computerspieler nach wie vor keine Lobby hat und dementsprechend ihre Stimme nicht laut genug nach Berlin hallt. Zu kritisieren sind diesbezüglich auch die Hersteller bzw. Distributoren von Computerspielen, welche mit diesen zwar jede Menge Geld in Deutschland verdienen, davon jedoch keine merkbaren Anteile zur Lobbyarbeit zur Verfügung stellen bzw. sich auch sonst bei diesem ihre eigenen Umsätze betreffenden Thema doch arg zurückhalten.