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News des 26. Juni 2007

Wie die X-bit Labs anhand einiger Präsentationsfolien zeigen, plant nVidia ein "Hybrid SLI", welches den auf vielen Mainboards mit verbauten integrierten Grafikchip mitnutzen soll. Dabei zielt man auf zwei Anwendungsfälle: Bei "Max Performance" sollen beide Grafikchips – also der der extra Grafikkarte und der auf dem Mainboard verbaute integrierte – im SLI-Verfahren an der Grafik mitarbeiten. Dies dürfte dann allerdings die Verwendung von zwei nVidia-Grafikchips aus derselben Technologieklasse voraussetzen. Zudem ist generell zu bezweifeln, ob die im Verhältnis wirklich leistungsschwachen integrierten Grafikchips einer HighEnd-Grafikkarte noch weiterhelfen werden können, der Verwaltungsaufwand könnte hierbei größer als sein als der Performancegewinn ...

... Insofern erscheint dieser Teil von "Hybrid SLI" eher denn nur für LowCost-Grafikkarten interessant – und natürlich als hübsches Marketingfeature ;). Relevanter erscheint uns da schon der "Power Savings Mode", wo die extra Grafikkarte abgeschaltet wird und dann die integrierte Grafiklösung die Darstellung von Windows übernimmt. Gerade für HighEnd-Grafikkarten, welche sich selbst unter dem Idle-Betrieb einen Stromverbrauch von um die 70 Watt gönnen, scheint dies eine sehr gute Lösung zu sein. Nachteiligerweise dürften dieser Modus aber auch wieder nur mit zwei nVidia-Grafikchips funktionieren, da nVidia den "Power Savings Mode" sicherlich über den Treiber löst und dieser schließlich nur die eigenen Grafikchips ansprechen kann ...

... Da sind ähnliche Lösungen, welche heutzutage schon bei einigen Notebooks zum Einsatz kommen, in diesem Punkt doch flexibler, gestatten sie doch auch Grafikchips von vollkommen unterschiedlichen Herstellern. Nachteiligerweise sind das jedoch alles proprietäre Lösungen der jeweiligen Notebook-Hersteller, auf dem Desktop-Markt wurde so etwas bisher noch gar nicht gesehen. Hier liegt auch einer der Vorteile von "Hybrid SLI": Es ist universell auf Desktop und Notebook einsetzbar und bedingt auch keinen Support des Geräteherstellers, sondern halt nur die entsprechenden nVidia-Grafikchips und den nVidia-Treiber. Über diesen ermöglicht nVidia im übrigen auch, daß auch unter "Hybrid SLI" alle Grafiksignale immer nur über die integrierte Grafik nach außen gehen: Ein ständiges Umstecken des Monitorkabels entfällt also.

Golem berichten ein wenig zur Mainboard-Kompatibilität der kommenden AMD-Prozessoren, zu welchen erst gestern eine umfangreiche Roadmap auftauchte. Danach werden wie schon vorab bekannt die kommenden Sockel AM2+ Prozessoren auch weiterhin in Sockel-AM2-Platinen laufen, es dürfte hierfür natürlich ein BIOS-Update benötigt werden. Allerdings sollen gewisse Stromsparfunktionen der neuen Prozessoren dann nur im passenden Sockel AM2+ funktionieren. Gleiches dürfte genauso auch für die im zweiten Halbjahr 2008 anstehenden AM3-Prozessoren mit DDR3-Support gelten, interessanterweise sollen aber auch diese AM3-Prozessoren in älteren Platinen der Sockel AM2 und AM2+ laufen können (dazu unterstützt der integrierte Speichercontroller der AM3-Typen auch weiterhin DDR2-Speicher). Dafür sollen neue Mainboards die älteren Prozessoren nicht mehr vertragen können – allerdings ist es sowieso der eher seltenere Fall, daß man einen Sockel-AM2-Prozessor auf einem Sockel-AM3-Mainboard betreiben will ...

... In der Summe untermauert AMD damit wieder einmal seinen über die letzten Jahre erworbenen Ruf, deutlich aufrüstfreudigere Plattformen zur Verfügung zu stellen als Intel, was man bei aller Liebe zu den höheren Rechenleistungen und Taktfrequenzen der Intel-Prozessoren auch wieder einmal anbringen sollte, wenn es um den ewigen Wettstreit zwischen AMD und Intel geht. Bei Intel wird gewöhnlich bei jeder neuen Prozessorengeneration ein neuer Mainboard-Unterbau fällig, was die Kosten für das Gesamtsystem jedesmal höher als bei AMD ausfallen läßt. Zudem spricht gegen einen Mainboard-Wechsel auch immer die damit automatisch fällige Neueinrichtung des Betriebssystems inklusive der kompletten Softwareumgebung, was eigentlich nicht Sinn und Zweck einer einfachen Aufrüstung ist, mittels welcher man einfach ein wenig mehr Prozessorenpower erhalten will.