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News des 11. Juni 2007

Die Schwäche der aktuellen Direct3D10 LowCost-Beschleuniger in Form der Grafikchips nVidia G86 (GeForce 8300 GS, GeForce 8400 GS und GeForce 8500 GT) sowie ATI RV610 (Radeon HD 2400 Pro und Radeon HD 2400 XT) wird ziemlich perfekt von einem Test seitens Fudzilla illustriert, in welchem man ein stark übertaktetes SLI-Gespann aus zwei GeForce 8500 GT Grafikkarten gegen eine einzelne GeForce 8600 GT antreten lies. Trotz der erheblichen Übertaktung der GeForce 8500 GT Karten von 450/400 MHz auf 700/400 MHz reichte es allerdings nur zu einem Gleichstand gegenüber der (unübertakteten) GeForce 8600 GT. Dabei dürften zwei GeForce 8500 GT Grafikkarten nicht für unter 130 Euro zu haben sein, während die GeForce 8600 GT inzwischen schon nahe der 100-Euro-Grenze rangiert. Der Grund für diesen Leistungsunterschied ist natürlich in dem enormen Hardware-Unterschied zwischen LowCost- und Mainstream-Angeboten der ersten Direct3D10-Generation zu suchen, welchen wir gestern schon angesprochen hatten.

Wenn wir uns das originale Posting der DigiTimes zum Thema Intel & Grafikkarten nochmals ansehen, kommen wir wohl nicht umhin, dieses durchaus ernst zu nehmen. Denn immerhin beruft sich die DigiTimes hier auf Informationen mehrerer Grafikkartenhersteller, wonach Intel im zweiten Quartal eine Mainstream-Grafikkarte zum Preispunkt von ca. 300 Dollar herausbringen will und diesbezüglich mit eben jenen Grafikkartenherstellern entsprechend gesprochen hat. Einhundertprozentig sicher ist die Angelegenheit damit noch nicht, denn auch wenn es sich hierbei "nur" um einen GPGPU-Beschleuniger handeln sollte, würde Intel natürlich auch mit eben jenen Grafikkartenherstellern bezüglich der Platinenfertigung verhandeln. Allerdings muß man den Wiedereinstieg von Intel in die Welt der extra Grafikkarten für das nächste Jahr als nunmehr zweifellos beachtbare Möglichkeit ansehen.

Fudzilla berichten vom TapeOut eines "D8M" genannten Grafikchips seitens nVidia. Der Codename entspricht zwar nicht dem bisherigen Namensschema von nVidia, allerdings soll es sich um einen Mainstream-Grafikchip in 65nm für den Desktop-Markt handeln, welcher dann im Herbst spruchreif sein soll. Mit diesem Grafikchip dürfte nVidia wohl die große Performancelücke zwischen GeForce 8600 GTS und GeForce 8800 GTS schließen, bezüglich der Hardware-Einheiten ist also ein Mix zwischen G84- und G80-Chip anzunehmen. Zudem ist zu erwarten, daß nVidia diesen wie gesagt in 65nm gefertigen Grafikchip gleichfalls dazu einsetzen wird, um im Mobile-Segment die dort noch fehlende wirklich leistungsfähige Mainstream-Lösung zu erstellen ...

... Unklar ist allerdings, ob der D8M nun zur Ergänzung des Produktprogramms kommen wird, oder ob nVidia (wie ATI) damit einen Umbau des Portfolios einläutet, zu welchem dann auch noch weitere neue Grafikchips gehören würden. Da nVidia allerdings mit dem aktuellen Produktportfolio und der Addition des D8M-Chips ganz zufrieden sein kann und seitens ATI erst zum Jahreswechsel eine neue Attacke droht, könnte der D8M auch nur für sich alleine kommen. Zu erwarten ist hierbei, daß die D8M-Ausführungen den Preisbereich von 200 bis 300 Euro abdecken werden, was für das bisherige nVidia-Portfolio einige Auswirkungen haben dürfte: Zum einen würde die GeForce 8800 GTS überflüssig und dürfte dann wohl auch aus dem Markt verschwinden ...

... Gleichzeitig würden die kleinsten D8M-Ausführungen den bisherigen Preisbereich der GeForce 8600 GTS übernehmen, womit diese Karte auf wenigstens 150 Euro absinken müsste, um noch attraktiv zu sein. Womöglich nimmt nVidia diese Karte aber auch gleich ganz aus dem Programm, deren Position könnte auch von abgespeckten D8M-Varianten übernommen werden. Wahrscheinlich kommen hierzu noch Preissenkungen für die HighEnd-Lösungen GeForce 8800 GTX und Ultra, welche insbesondere erstere näher an die größten D8M-Varianten rücken läßt, so daß sich in der Summe ein recht ausgewogenes Angebot ergeben dürfte – nicht wie jetzt, wo sich aufgrund der relativen Schwäche der schnelleren Mainstream-Lösungen zwischen Mainstream- und HighEnd sowohl bei ATI als auch bei nVidia eine enorme Performancelücke auftut.

Gulli macht auf eine Eigenart der Microsoft-Betriebssysteme aufmerksam, welche eventuell problemhaft ist, will man eine Datei wirklich endgültig löschen. Mittels der "Shadow Copies" (Schattenkopie) können Windows XP und Vista Sicherheitskopien von in Bearbeitung befindlichen Dateien speichern, was natürlich bei einem versehentlichen Löschen dieser Dateien durchaus nutzvoll sein kann. Für das endgültige und sichere Löschen von Dateien ist diese Funktion allerdings eher kontraproduktiv und muß daher bei wirklich kritischen Dateien deaktiviert werden (siehe Windows-Diensteverwaltung, Dienst "Volumenschattenkopie", zu erreichen über: Start -> Systemsteuerung -> Verwaltung -> Dienste, Anfänger sollten von der Diensteverwaltung allerdings die Finger lassen). Im Gegensatz zur Berichterstattung von Gulli beschränkt sich dieses Feature allerdings nicht nur auf einige Versionen von Windows Vista, sondern wird auch bei Windows XP mitgeliefert und ist je nach Gusto des OEM-Herstellers sogar per default aktiviert.

Shortcuts: Laut Hard Tecs 4U beginnt ATI nun in der Tat mit der Auslieferung der Radeon HD 2400/2600 Grafikchips an die einzelnen Grafikkartenhersteller. Diese werden natürlich auch noch einmal eine gewisse Zeit benötigen, um ihrerseits mit fertigen Grafikkarten bei den Distributoren anklopfen zu können, man kann die neuen LowCost- und Mainstream-Beschleuniger von ATI also zum Ende des Juni bei den Händlern erwarten. Der Heise Newsticker berichtet hingegen von 1500W- und 2000W-Netzteilen, welche die Hersteller auf der Computex vorstellten. Und letztlich soll laut Fudzilla die 1-GB-Version des R600-Chips unter dem Namen "Radeon HD 2900 XT 1GB" ab dem 14. Juni beim Handel zu finden sein – leider wurden wiederum die finalen Taktraten dieser Karte nicht genannt.