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News des 8. Mai 2007

Gemäß Fudzilla soll ATI ganze neun Grafikkarten am 14. Mai vorstellen: Im HighEnd-Segment sind dies Radeon X2900 XT mit 512 MB GDDR3-Speicher und Radeon HD 2900 XL mit 512 MB GDDR3-Speicher, im Mainstream-Segment Radeon HD 2600 XT mit 256 MB GDDR3-, 512 MB GDDR3- und 512 MB GDDR4-Speicher und Radeon HD 2600 Pro mit 256 MB GDDR3-Speicher sowie im LowCost-Segment Radeon HD 2400 XT mit 256 MB GDDR2-Speicher und Radeon HD 2400 Pro mit 128 MB GDDR2- und 256 MB GDDR2-Speicher. Etwas unklar ist hierbei noch der Sinn der zwei Radeon HD 2600 XT Karten mit 512 MB Speicher – die eine mit GDDR3 und die andere mit GDDR4. Auf der anderen Seite hört sich dieses Produktprogramm doch schon ganz griffig an: Zwar fehlt der wirkliche Gegenpol zur GeForce 8800 GTX/Ultra, doch unterhalb dieser könnte ATI das womöglich ausgewogenere Programm anbieten als nVidia ...

... Allerdings ist noch nicht sicher, ob alle diese Karten auch wirklich am 14. Mai erhältlich sein werden – einige von diesen könnten der Form halber vorgestellt und dann erst in einigen Wochen wirklich verfügbar werden. Anzeichen dafür gibt es schon des längeren für die gesamten LowCost- und Mainstream-Riege, welche womöglich erst zur Computex Anfang Juni breit verfügbar werden wird. Zu einem ähnlich späten Termin könnte auch die Radeon HD 2900 XL kommen. Spezifikationen zu dieser R600-basierenden Karte sind derzeit noch nicht bekannt, allerdings hört sich der prognostizierte Preispunkt von 279 Dollar schon jetzt hochinteressant an. Allerdings könnte es damit auch zu der Situation kommen, daß ATI am 14. Mai letztlich nur die Radeon HD 2900 XT liefern kann ...

... Fast, denn eventuell geht zu diesem Termin auch noch die Radeon HD 2900 XTX in den Markt – wenngleich nicht mehr unter diesem Namen. Inzwischen soll ATI die Karte "Radeon HD 2900 XT 1024 DDR4" nennen, allerdings scheint es sich hierbei wohl wirklich nur um eine Umbenennung handeln, denn der hohe Speichertakt von 1100 MHz soll auch bei dieser Karte wieder anlegen. Offensichtlich scheint ATI der Performanceabstand dieser Karte zur gewöhnlichen XT-Version aber weiterhin zu gering zu sein, so daß man auf den (mehr Leistung verheissenden) XTX-Suffix verzichtet – und die Karte letztlich nur im OEM-Segment ausliefern will. Gut möglich, daß es sich hierbei nur um eine Abverkaufsaktion für die schon produzierten 1024-MB-Version handelt und daß man in einiger Zeit mit einer wirklichen XTX-Version mit wohl auch mehr Chiptakt noch einmal angreifen will.

Davon abgesehen haben Fudzilla noch entsprechende Angaben zu den Stromverbrauchswerten der kommenden HighEnd-Grafikkarten von ATI anzubieten: So soll die Radeon HD 2900 XT 1024 DDR4 eine TDP (Thermal Design Power) von 180 Watt haben und dann 225 Watt verbrauchen. Bei der "gewöhnlichen" Radeon HD 2900 XT mit 512 MB Speicher lauten diese Werte 160 und 225 Watt, während es bei der Radeon HD 2900 XL 130 und 205 Watt sein sollen. Wie üblich benötigt auch diese Fudzilla-Meldung jedoch wieder einiges an Mitdenken, ehe man zum wahren Kern vorstossen kann: Denn ganz offensichtlich kann es sich bei den genannten "Verbrauchswerten" niemals um den Stromverbrauch im Alltagsbetrieb handeln, denn dieser kann schließlich nie überhalb der TDP liegen, wonach das Kühlkonzept der Grafikkarte erstellt wird ...

... Möglicherweise sind diese "Verbrauchswerte" von 200 Watt und mehr auch schlicht nur Extremmessungen, was maximal möglich ist – allerdings würde dann doch der große Abstand zu den TDP-Werten überraschen. Eher wahrscheinlich ist es aber, daß Fudzilla schlicht die Werte der jeweils falschen Bezeichnung zugeordnet haben: Die als TDP ausgegeben Werte stellen die Messungen des realen Verbrauchs dar und umgedreht. Dann würden die Werte auch viel eher in die allgemeinen Erwartungen passen, welche ein R600-Board beim Stromverbrauch zwar überhalb eines G80-Boards sehen, jedoch eben nicht deutlich darüber. Eine Radeon HD 2900 XT 1024 DDR4 mit 180 Watt Stromverbrauch würde somit genau dem entsprechen, was ATI früher schon ausgesagt haben soll: Maximal 40 bis 50 Watt überhalb von nVidia – und eine GeForce 8800 GTX verbraucht um die 132 Watt unter 3D-Last.

Ein beachtenswerter Einspruch zu den gestrigen News und dort der Thematik DDR3-Speicher für Intel-Systeme kommt aus unserem Forum bzw. der Diskussion zu dieser News. Danach haben wir gestern nicht beachtet, daß auch schneller getakteter Speicher, selbst wenn ansonsten der FSB der Intel-Prozessoren limitiert, durchaus den Vorteil von sinkenden absoluten Latenzen ins Feld führen kann. Als Beispiel sei hier DDR3/1333 mit den geplanten relativen Latenzen von 8-8-8 genannt, was eine absolute Zugriffszeit von 12ns ergibt. Spezifikationsgerechtes DDR2/667 mit relativen Latenzen von 5-5-5 kommt hierbei auf eine absolute Zugriffszeit von 15ns, womit der schnellere Speicher trotz höheren relativen Latenzen vorn liegt ...

... Allerdings muß hierbei auch dazugesagt werden, daß dies nur einen Einmaleffekt von zwei bis drei Prozent Mehrperformance ergibt – erst wenn man auch den höheren Speichertakt direkt in Mehrleistung umsetzen kann, sind wirklich beachtbare Performancezuwächse durch besseren Speicher möglich. Zudem ist es genauso gut möglich, diese niedrige absolute Zugriffszeit auch mit entsprechenden DDR2-Modulen zu erreichen: Im konkreten Fall erreicht ein DDR2/667-Speicher mit einer relativen Latenz von 4-4-4 auch schon eine absolute Zugriffszeit von 12ns, bei einer relativen Latenz von 3-3-3 geht es sogar auf 9ns herunter. Ein besonders hoher Speichertakt oder eben gleich DDR3-Speicher sind also nicht zwingend notwendig, um auf niedrige absolute Zugriffszeiten zu kommen ...

... Zudem wird Intel zumindestens bei den ersten Bearlake-Mainboards mit der Unterstützung von DDR3/1066-Speicher erst einmal die klar schlechteren Zugriffszeiten bieten: Denn DDR3/1066 kommt mit relativen Latenzen von 7-7-7 und damit einer absoluten Zugriffszeit von 13,125ns in den Markt, während übliche Overclocker-Module für DDR2 auf dem gleichen Speichertakt bereits relative Latenzen von 5-5-5 und damit eine absolute Zugriffszeit von 9,375ns bieten. Erst mit dem vorbeschriebenen DDR3/1333-Speicher wird sich dies wieder etwas entspannen – dessen Support der P35-Chipsatz derzeit aber offiziell nicht anbietet (kommt erst mit dem X38-Chipsatz im dritten Quartal).

Shortcuts: TweakPC berichten von diversen GeForce 8600 GT und GTS Grafikkarten seitens Gainward und Gigabyte, welche mit passiver Kühlung demnächst in den Markt kommen sollen. Laut der DigiTimes sind Intel und nVidia in Gesprächen zu einer engeren Kooperation. Angeblich sei Intel dabei an der Grafikchip-Technologie von nVidia interessiert, was auch darauf hindeutet, daß man bei Intel mit der Performance der eigenen Grafikchips noch lange nicht zufrieden ist (und sein kann). Laut der PC Games Hardware soll ein neuer R600-Treiber den neuen ATI-Karten 5 Prozent mehr Leistung bringen – pro forma nicht viel, aber womöglich gar der entscheidende Schritt, um sich mit der Radeon HD 2900 XT ausreichend genug von der GeForce 8800 GTS 640MB absetzen zu können ...

... Die DigiTimes hat nun auch noch exakte Zahlen zu den Marktanteilen für die in Mainboard-Chipsätzen integrierten Grafikchips, allerdings bezogen nur auf den Desktop-Markt: Dort liegt Intel mit 50,7 Prozent klar vor nVidia mit 16,3 Prozent, VIA mit 14,3 Prozent, ATI/AMD mit 10,0 Prozent und SiS mit 8,7 Prozent. Erstaunlicherweise hat hierbei einzig und allein nVidia gegenüber dem Vorquartal verloren, die anderen Hersteller sahen dagegen jeweils leichte Zugewinne. Der Tech Report vermeldet in Form der GeForce 7200 GS eine neue LowCost-Lösung seitens nVidia. Dabei handelt es sich um eine G72-basierende Lösung irgendwo zwischen GeForce 7300 LE und GS, ergo (und auch aufgrund des nur 64 Bit DDR breiten Speicherinterfaces) nur interessant für den absoluten LowCost-Markt. Und letztlich berichtet nochmals die PC Games Hardware noch von ersten in Deutschland erhältlichen GeForce 8800 Ultra Grafikkarten.