Bleibt die Beurteilung der Performance der GeForce GTX 660 im Vergleich mit ihren Kontrahenten aus der AMD Radeon HD 7800 Serie sowie den früheren Fermi-basierten nVidia-Grafikkarten übrig. Die vorab bekanntgewordenen nVidia-eigenen Benchmarks zur GeForce GTX 660 lassen hierbei auf Großes hoffen: So sieht nVidia die GeForce GTX 660 satte 30 Prozent vor der Radeon HD 7850 – was wir etwas bezweifeln möchten, denn dies wäre das Performance-Niveau der Radeon HD 7950, wo die GeForce GTX 660 sicherlich nicht hingehört. Aber mittels der vielen heutigen Testberichte wird es wiederum möglich, ein unabhängiges und (auf Basis vieler Werte) solides Bild der Performance zur GeForce GTX 660 zu zeichnen:

Die heutigen Testberichte zeigen eine erstaunlich widersprüchliche Performance-Aussage zur GeForce GTX 660 an: In einigen Testberichten liegt die Karte auf dem Niveau der Radeon HD 7870, in anderen wiederum klar unterhalb dieser – es ist faktisch alles vorhanden von 3% besser bis 11% schlechter. In diesem Augenblick macht sich die Zusammenfassung möglichst vieler Werte wirklich bezahlt, denn somit kommen wir zu einem mittleren Ergebnis, welches die Wahrheit halbwegs solide treffen dürfte:

Und gemäß dieser Mittelwerte liegt die GeForce GTX 660 unter 1920x1080 4xAA noch ca. 4½ Prozentpunkte hinter der Radeon HD 7870 zurück, dafür aber um ca. 14 Prozent vor der Radeon HD 7850. Damit rangiert die GeForce GTX 660 in der Mitte zwischen Radeon HD 7850 & 7870, jedoch klar näher zur Radeon HD 7870 liegend, was wir im Endeffekt mit einer Einordnung von "250%" im 3DCenter Performance-Index klassifizieren. Dies passt auch zum Verhältnis zur GeForce GTX 570, welche in diesem Index auf "240%" liegt und gegenüber welcher die GeForce GTX 660 um ca. 4½ Prozent im Vorteil ist. Die von nVidia propagandierten 30 Prozent Mehrperformance gegenüber der Radeon HD 7850 lassen sich dagegen nirgendwo finden und damit ins Reich der "Hersteller-Fabeln" verweisen.

Unter höheren Settings erzielen die AMD-Grafikkarten dann etwas bessere Ergebnisse, was in der aktuellen Grafikkarten-Generation kein überraschendes Bild mehr darstellt. Speziell bei den Messungen unter der Auflösung von 2560x1600 fällt die GeForce GTX 660 deutlich auf ein Niveau exakt zwischen Radeon HD 7850 & 7870 zurück. Allerdings ergibt sich hiermit ein eher nur theoretischen Vorteil für die AMD-Modelle, denn die GeForce GTX 660 sowie die Radeon HD 7850 & 7870 bieten bei vielen Spielen unter der Auflösung von 2560x1600 keine annehmbaren Frameraten mehr an, hier empfehlen sich generell schnellere 3D-Beschleuniger.

Die GeForce GTX 660 präsentiert sich somit als 200-Euro-Beschleuniger für Auflösungen bis zu 1920x1080, vorzugsweise mit gewöhnlichem 4x Multisampling Anti-Aliasing. Unter dieser Disziplin ist die Karte gut und wie gesagt nur knapp hinter der Radeon HD 7870 liegend. Unter 1920x1080 8x Multisampling Anti-Aliasing oder 4x Supersampling Anti-Aliasing ändert sich nichts an dieser Performance-Einordnung und die erzielten Frameraten liegen zumeist auch noch im spielbaren Bereich, so daß die Karte durchaus auch diese höheren Anforderungen mitgehen kann.

Beim Performance/Preis-Verhältnis hat die Radeon HD 7870 derzeit aber noch einen kleinen Vorteil, da die Karte die etwas höhere Performance zum gleichen Straßenpreis wie die GeForce GTX 660 anbietet. Da der Listenpreis der GeForce GTX 660 jedoch niedriger als derjenige der Radeon HD 7870 liegt, kann man durchaus darauf spekulieren, daß in einigen Tagen die GeForce GTX 660 dann auch etwas günstiger angeboten wird als die Radeon HD 7870, was zum gemessenen Performance-Unterschied passt.

Damit kann die GeForce GTX 660 in der Summe – und bei passendem, noch etwas niedriger als jetzt ausfallendem Straßenpreis – eine gute Konkurrenz zur Radeon HD 7870 aufbauen, ohne aber die AMD-Grafikkarten wirklich zu überflügeln. nVidia bietet mit der GeForce GTX 660 grob das gleiche an, was AMD mit der Radeon HD 7870 schon seit Monaten anbietet, überbietet AMD aber nicht. Der Vorteil der Grafikkarten-Käufer durch den Launch der GeForce GTX 660 liegt sicherlich im dadurch entstehenden Wettbewerb im 200-Euro-Segment, nVidia schickt mit der GeForce GTX 660 aber ganz gewiss keinen Performance- oder/und Preis-Brecher in den Ring.

Erste Testberichte zur GeForce GTX 660:
• Kepler für die Masse – nVidia GeForce GTX 660 von EVGA und MSI im Test [HT4U]
• nVidia GeForce GTX 660 – Günstige Kepler dank GK106 [ComputerBase]
• nVidia GeForce GTX 660 [Hardwareluxx]
• GeForce GTX 660 im Test: Nvidias Kepler für die Masse [PC Games Hardware]
• nVidia Geforce GTX 650 und 660 im Test: Kepler in neuen Preisregionen [Tom's Hardware]
• The nVidia GeForce GTX 660 Review: GK106 Fills Out The Kepler Family [AnandTech]
• Asus GeForce GTX 660 DirectCU II Video Card Review [HardOCP]
• nVidia GTX 660 2GB Review [Hardware Canucks]
• nVidia GeForce GTX 660 Round-Up: MSI, Zotac, Gigabyte [Hot Hardware]
• nVidia GeForce GTX 660 2GB Review – Kepler GK106 at $229 [PC Perspective]
• Zotac GeForce GTX 660 2 GB [TechPowerUp]
• nVidia GeForce GTX 660 Review [TechSpot]
• nVidia's GeForce GTX 660 graphics card – Kepler drops a weight class [The Tech Report]
• Zotac GeForce GTX 660 with GK106 GPU Review [X-bit Labs]
• nVidia GeForce GTX 660, Asus DirectCU II TOP et SLI en test [Hardware.fr]