Launch-Analyse: nVidia GeForce GTX 650 Ti "Boost" (Seite 2)

Dienstag, 26. März 2013
 / von Leonidas
 

Heute wurde jedoch ausschließlich die 2-GB-Ausführung der GeForce GTX 650 Ti "Boost" getestet – so auch bei den Messungen zum Stromverbrauch, wo die neue nVidia-Karte entsprechend ihrer Rohdaten (viel) näher zur GeForce GTX 660 liegt als denn zur regulären GeForce GTX 650 Ti. Dies führt sogar dazu, daß die Radeon HD 7850 einen kleinen Vorteil beim Spiele-Stromverbrauch aufweist – welcher allerdings wohl keine große Relevanz hat. Die weiteren Messungen des Stromverbrauchs unter Blu-Ray, DualMonitoring & TripleMonitoring bei HT4U offerieren zudem halbwegs normale Werte für die GeForce GTX 650 Ti "Boost" – nur mit dem typischen Nachteil von nVidia-Grafikkarten unter TripleMonitoring (welcher aber auch nicht mehr so groß ausfällt wie einstmals).

Hardware.fr Heise HT4U PCGH TechPowerUp Ø
Radeon HD 7790 11W
74W
11,5W
86W
11W
82W
7W
70W
10W
81W
Radeon HD 7850 13W
103W
13W
94W
10,5W
87,7W
10W
98W
10W
87W
11W
96W
GeForce GTX 650 Ti 9W
68W
8W
78W
9W
73W
6W
63W
8W
72W
GeForce GTX 650 Ti "Boost" 8,1W
108,4W
10W
110W
7W
104W
8W
107W
GeForce GTX 660 9W
115W
9W
110W
8,5W
113,0W
10W
118W
7W
111W
9W
113W

Die Wertungen zur Geräuschentwicklung der GeForce GTX 650 Ti "Boost" fallen dagegen eher mittelprächtig aus: Die Karte ist zwar nicht wirklich laut, der per default verbaute Radiallüfter macht sich unter Last jedoch klar durch ein Brummen bzw. Rattern bemerkbar. Rein technisch ist die Karte in dieser Disziplin jedoch nicht schlechter als das Referenzdesign der Radeon HD 7850 – und zudem gibt es jede Menge vom Referenzdesign abweichende Ausführungen der GeForce GTX 650 Ti "Boost", welche bei der Geräuschentwicklung durchgehend besser ausfallen als die nVidia-eigene Konstruktion.

Bezüglich der Ermittlung der Spiele-Performance der GeForce GTX 650 Ti "Boost" wäre nochmals zu beachten, daß heute durchgehend nur die 2-GB-Ausführung dieser Karte getestet wurde, deren Performance-Aussagen derzeit jedoch kaum auf die 1-GB-Ausführung (trotz gleicher Hardware & Taktraten) übertragbar sind. Ansonsten gilt für die GeForce GTX 650 Ti "Boost" wie gesagt das Ziel, die Radeon HD 7850 zu erreichen – und damit die reguläre GeForce GTX 650 Ti sowie die Radeon HD 7790 natürlich klar hinter sich zu lassen.

1680x1050 noAA 7790 7850 650Ti 650Ti-Boost 660
HT4U 85,0% 100,7% 73,9% 100% 114,0%
1680x1050 4xAA 7790 7850 650Ti 650Ti-Boost 660
HT4U 80,4% 100,1% 72,1% 100% 113,2%
Bjorn3D - - 74,2% 100% 110,6%
TechPowerUp 78% 96% 73% 100% 110%
1920x1080 noAA 7790 7850 650Ti 650Ti-Boost 660
HT4U 85,1% 101,2% 73,8% 100% 114,6%
ComputerBase 86,2% 106,4% 73,4% 100% 115,4%
AnandTech 87,0% 105,5% 79,6% 100% 117,3%
Hardware Canucks 83,1% 101,2% 75,5% 100% 115,4%
Vortez Hardware 87,9% - 81,2% 100% 111,1%
1920x1080 4xAA 7790 7850 650Ti 650Ti-Boost 660
HT4U 81,2% 100,9% 72,8% 100% 114,1%
PC Games Hardware 90,3% 108,2% 76,4% 100% -
ComputerBase 79,4% 95,9% 70,5% 100% 112,8%
AnandTech 85,7% 100,3% 78,4% 100% 116,8%
Bjorn3D - - 76,2% 100% 112,3%
TechPowerUp 78% 97% 73% 100% 111%
Vortez Hardware 84,3% - 76,6% 100% 107,3%
1920x1080 8xAA 7790 7850 650Ti 650Ti-Boost 660
ComputerBase 69,4% 94,3% 64,8% 100% 108,4%
2560x1600 4xAA 7790 7850 650Ti 650Ti-Boost 660
TechPowerUp 77% 98% 71% 100% 110%

Alle diese Ziele werden von der GeForce GTX 650 Ti "Boost" im Mittel der Benchmarks erreicht: Sowohl läßt man Radeon HD 7790 und GeForce GTX 650 Ti klar hinter sich, als auch erreicht sehr exakt die Performancehöhe der Radeon HD 7850. Aufgrund der nahezu identischen durchschnittlichen Performance dieser beiden Karten kommt es natürlich zu der Situation, daß der eine Artikel die AMD-Lösung und der andere Artikel die nVidia-Lösung vorn sieht – relevant ist hierbei jedoch allein die Mischung aller vorliegenden Benchmark-Ergebnisse, nach welchen sich diese beiden Karten wie gesagt auf Augenhöhe zueinander einordnen lassen.

7790 7850 650Ti 650Ti-Boost 660
1920x1080 noAA 85,8% 103,6% 76,6% 100% 114,8%
1920x1080 4xAA 83,0% 100,4% 74,8% 100% 112,4%
alle Messungen 81,9% 100,4% 74,1% 100% 112,6%
3DC Performance-Index
(basierend auf 1920x1080 4xAA)
185% 220% 170% 220% 250%

Für die GeForce GTX 650 Ti "Boost" 2GB können wir demzufolge einen Performane-Index von 220% festsetzen – wie bei der Radeon HD 7850. Die vielen erneut angebotenen ab Werk übertakteten Ausführungen der GeForce GTX 650 Ti "Boost" 2GB legen dann gewöhnlich noch einmal ca. 5 Prozent Performance oben drauf. Wie dies mit der 1-GB-Ausführung der GeForce GTX 650 Ti "Boost" aussieht, bliebe allerdings aufgrund der vorgenannten Problematik mit der krummen Speicheranbindung der Karte abzuwarten. Wir können hierzu derzeit keine solide Prognose abgeben, denken jedoch, daß die GeForce GTX 650 Ti "Boost" 1GB bemerkbar langsamer als die GeForce GTX 650 Ti "Boost" 2GB ausfallen wird.

Damit läßt sich derzeit nur ein Urteil zur GeForce GTX 650 Ti "Boost" 2GB fällen, welche wie gesagt die Performance der Radeon HD 7850 bietet und zu einem Listenpreis von nur 169 Dollar gegen diese schon ein glattes Jahr erhältliche AMD-Lösung antreten soll. Die ersten Listungen zur GeForce GTX 650 Ti "Boost" 2GB versprechen Straßenpreise von 160 Euro, was ziemlich exakt auf dem preislichen Niveau der Radeon HD 7850 2GB liegt. Damit würde nVidia ergo sowohl von der Performance als auch dem Preis her gleichwertiges zur Radeon HD 7850 2GB liefern, was ja schon erst einmal nicht schlecht ist.

Eine besondere Empfehlung pro der Radeon HD 7850 oder pro der GeForce GTX 650 Ti "Boost" läßt sich dabei kaum aussprechen, da beide Karten sehr nah beieinander liegen und jeweils kaum größere Schwächen aufweisen. Die große Eignung für höhere Auflösungen ist bei beiden Grafikkarten nicht gegeben, beides sind typische Grafikkarten für 1920x1080 4xAA, aber nur für wenig mehr. Performance und Preis liegen wie gesagt auf Augenhöhe, die Speicherbestückung ist identisch, der minimale Nachteil beim Stromverbrauch des nVidia-Modells ist eher nur statistisch interessant. In der Summe hat der Grafikkarten-Käufer hier zwei Karten, welche faktisch dasselbe bieten – und darf dann in diesem Fall seine Entscheidung gern nach subjektiven Gesichtspunkten fällen.