Das Angebot an 2-GB-Grafikkarten wird nun endlich umfangreicher – und dürfte perspektisch noch weiter zunehmen, da mittlerweile der Nutzwert des Mehrspeichers langsam erkennbar wird. Die bisherigen Tests zu dieser Thematik sagen zwar aus, daß 1024 MB Grafikkartenspeicher bis zu Setings von 1920x1200 8xAA und 2560x1600 4xAA keine bedeutsamen Nachteile hat, danach aber ganz schnell das Territorium von 2-GB-Lösungen anfängt und daß diese dort dann durchaus bedeutsame Vorteile vorweisen können. Auch für Downsampling Anti-Aliasing sollten Grafikkarten mit 2 GB und mehr Speicher ihre Vorteile haben, bislang ist dieser Punkt aber noch nicht ausreichend gut belegt.
Grafikkarten mit 2 GB Grafikkartenspeicher (2048 bis 3072 MB) | ||
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AMD | Preislage | nVidia |
520-540 Euro |
GeForce GTX 580 3072MB nVidia GF110, DirectX 11, 512 (1D) Shader-Einheiten, 64 TMUs, 48 ROPs, 384 Bit DDR Interface, 772/1544/2000 MHz, 3072 MB GDDR5, DualSlot, Verbrauch: ca. 35W/270W, Performance: 270%, Perf./Preis: 0,5, Perf./Verbrauch: 1,0 Produkt- und Preissuche: Ciao, PreisRoboter, Geizhals |
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Radeon HD 5870 2048MB AMD RV870/Cypress, DirectX 11, 1600 (5D) Shader-Einheiten, 80 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR Interface, 850/2400 MHz, 2048 MB GDDR5, DualSlot, Verbrauch: ca. 25W/170W, Performance: 200%, Perf./Preis: 0,6, Perf./Verbrauch: 1,2 Produkt- und Preissuche: Ciao, PreisRoboter, Geizhals |
340-370 Euro |
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Radeon HD 6970 2048MB AMD RV970/Cayman, DirectX 11, 1536 (4D) Shader-Einheiten, 96 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR Interface, 880/2750 MHz, 2048 MB GDDR5, DualSlot, Verbrauch: 22W/205W, Performance: 230%, Perf./Preis: 0,8, Perf./Verbrauch: 1,1 Produkt- und Preissuche: Ciao, PreisRoboter, Geizhals |
290-310 Euro |
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250-280 Euro |
GeForce GTX 560 Ti 2048MB nVidia GF114, DirectX 11, 384 (1D) Shader-Einheiten, 64 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR Interface, 822/1644/2000 MHz, 2048 MB GDDR5, DualSlot, Verbrauch: ca. 20W/165W, Performance: 200%, Perf./Preis: 0,8, Perf./Verbrauch: 1,2 Produkt- und Preissuche: Ciao, PreisRoboter, Geizhals |
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Radeon HD 6950 2048MB AMD RV970/Cayman, DirectX 11, 1408 (4D) Shader-Einheiten, 88 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR Interface, 800/2500 MHz, 2048 MB GDDR5, DualSlot, Verbrauch: 22W/163W, Performance: 210%, Perf./Preis: 0,9, Perf./Verbrauch: 1,3 Produkt- und Preissuche: Ciao, PreisRoboter, Geizhals |
230-250 Euro |
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Radeon HD 5850 2048MB AMD RV870/Cypress, DirectX 11, 1440 (5D) Shader-Einheiten, 72 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR Interface, 725/2000 MHz, 2048 MB GDDR5, DualSlot, Verbrauch: ca. 25W/125W, Performance: 170%, Perf./Preis: 0,75, Perf./Verbrauch: 1,35 Produkt- und Preissuche: Ciao, PreisRoboter, Geizhals |
220-240 Euro |
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170-190 Euro |
GeForce GTX 460 2048MB nVidia GF104, DirectX 11, 336 (1D) Shader-Einheiten, 56 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR Interface, 675/1350/1800 MHz, 2048 MB GDDR5, DualSlot, Verbrauch: ca. 20W/135W, Performance: 155%, Perf./Preis: 0,9, Perf./Verbrauch: 1,15 Produkt- und Preissuche: Ciao, PreisRoboter, Geizhals |
Das Segment der 2-GB-Grafikkarten wird derzeit in erster Linie durch die beiden Radeon HD 6900 Grafikkarten vorangetrieben, welche diese Speicherbestückung per default aufbieten und dafür auch sehr vernünftige Preispunkte ansetzen. Bei allen anderen Grafikkarten mit 2 bzw. 3 GB Speicher handelt es sich zumeist um nur wenig gängige Sondermodelle, welche dann auch oftmals erhebliche Mehrpreise gegenüber ihren default-Ausführungen mit nur 1 GB Speicher aufweisen. Beachtbar neben den Radeon HD 6900 Karten ist daher nur noch die GeForce GTX 460, deren 2-GB-Ausführung in ihrem Preisbereich konkurrenzlos dasteht. Mit besserer Verfügbarkeit könnte die GeForce GTX 560 Ti zukünftig hier ebenfalls mitspielen, dies wird man abwarten müssen.
Wie schon im Vorspann erläutert, führen wir diesesmal keine extra Auflistung der Grafikkarten mit nur 512 MB Grafikkartenspeicher. In den letzten Marktüberblicken ergaben sich hierbei regelmäßig keine guten Angebote – die halbwegs interessanten Karten mit 512 MB Speicher waren oftmals nur 5 Euro günstiger als ihre Counterparts mit 1024 MB Speicher, was in jedem normalen Anwendungsfall einfach nicht lohnt. Als einzige generelle Ausnahme kann der Fall einer extra PhysX-Grafikkarte gelten, wofür gern GeForce GT 430, GeForce GT 440 oder GeForce GTS 450 genommen werden und welche für diesen Anwendungszweck die größere Speichermenge absolut nicht benötigen. Ansonsten lohnt eine 512-MB-Karte heutzutage nicht einmal mehr im absoluten Einsteigerbereich: Eine Radeon HD 5570 1024MB DDR3 ist für ab 50 Euro zu haben – günstiger ist auch keine der lieferbaren 512-MB-Karte von Radeon HD 5550 über 5570 & 5670 bis zu GeForce GT 240 und 430 & 440.
In den nächsten Wochen stehen dann noch weitere Ergänzungen der aktuellen Refresh-Generationen in Form von AMDs Radeon HD 6000 und nVidias GeForce 500 Serien an: Von beiden Grafikchip-Entwicklern werden sehr potente neue DualChip-Lösungen erwartet (Radeon HD 6990 und GeForce GTX 590), während AMD seine schon für OEM-Bedürfnisse vorgestellte Radeon HD 6500/6600 Mainstream-Generation über kurz oder lang auch im Retail-Segment anbieten dürfte. Ob nVidia noch etwas bezüglich neuer Mainstream-Lösungen macht, ist dagegen unklar: Nominell ist das Angebot vollzählig, allerdings mit eben "nur" GeForce-400-Lösungen – und angesichts dessen, wie wichtig der "richtige" Verkaufsname den Herstellern ist, könnte dies auf lange Sicht zu wenig für nVidia sein.
Grafikkarten auf Basis einer neuen Architektur sind dagegen zum jetzigen Zeitpunkt noch in weiter Ferne: Weil die für die neuen Architekturen von AMD (bislang unbetitelte 28nm-Generation) und nVidia (Kepler-Architektur) benötigte 28nm-Fertigung erst kurz vor Jahresschluß zur Verfügung stehen wird, dürfte bis zu diesem Zeitpunkt auch nichts an großen neuen Offensiven kommen. Über das Jahr 2011 hin sind daher in erster Linie Preiskämpfe und vielleicht die eine oder andere Programmergänzung zu erwarten, aber sicherlich keine größeren Umwälzungen. Daher würde es nicht überraschen, wenn das Angebotsportfolio beider Grafikchip-Entwickler bis zur kurz vor Jahresende dem jetzigen ziemlich ähnelt.
Für den Grafikkartenkäufer bedeutet dies eine gewisse Planungssicherheit: Bis auf die Themen DualChip und unterer Mainstream kommt für ein dreiviertel Jahr voraussichtlich nichts bedeutend neues. Das Warten auf etwas neues lohnt sich derzeit also überhaupt nicht – mit den genannten beiden Ausnahmen und vorbehaltlich unerwarteter Entwicklungen. Wer jetzt zuschlägt, dürfte also aller Voraussicht nach nicht von kurzfristig eingeschobenen besseren Modellen überrascht werden und zudem voraussichtlich auch keine deutlich besseren Preise in nächster Zeit erleben. Da beide Grafikchip-Entwickler wie gesagt derzeit kaum noch etwas nachzulegen haben, dürfte sich eher ein zäher Preiskampf über das Jahr entspannen, mit bis kurz vor das Jahresende vermutlich kaum größeren Preisabschlägen. Es ist letztlich wiederum ein sehr guter Zeitpunkt zum Grafikkartenkauf, weil eine jetzt gekaufte Grafikkarte zumindest über das Jahr 2011 hin kaum einen größeren Wertverlust durch neue Modelle oder größere Preisreduzierungen erfahren dürfte.
Abschließend wollen wir die mit diesem Marktüberblick erstmals eingesetzten Indizies "Performance/Preis" und "Performance/Spieleverbrauch" noch einmal kummuliert als bessere Entscheidungshilfe betrachten. Dazu haben wir die Ergebnisse aller Grafikkarten jeweils in ein Diagramm zusammengefügt – angefangen mit dem Index "Performance/Preis", welchen man auch als "fps pro Euro" benennen kann. Daß dabei die Karten mit steigendem Performancelevel ein immer geringeres Performance/Preis-Verhältnis aufweisen, ist vollkommen normal – relevant sind die relativen Unterschiede zu Karten des gleichen Preisbereichs.
So ist beispielsweise das schlechte Performance/Preis-Verhältnis der GeForce GT 440 Karten im Vergleich zu den preislich umherliegenden Karten deutlich auffallend – diese nVidia-Karten sind daher zum aktuellen Preis schlicht noch uninteressant, hier muß man auf entsprechend angepasste Preise durch eine bessere Lieferfähigkeit bei diesen brandneuen Karten hoffen. Daneben ist auffallend, daß nach wie vor die Lösungen des oberen Mainstream- und unteren Performance-Segments von Radeon HD 5750 bis GeForce GTX 460 768MB die durchgehend besten Performance/Preis-Verhältnisse haben – welche auch nicht erreicht werden durch die Karten des unteren Mainstream-Segments.
Der nachfolgende Index "Performance/Spieleverbrauch" läßt sich dagegen einfach als "fps pro Watt" übersetzen – hier geht es um die Energieeffizienz der Karten. Auch hierbei ist es wiederum normal, daß die langsameren Karten die besseren Verhältnisse aufweisen und es geht vor allem um Ausreißer innerhalb derselben Performancegruppe.
Hierbei gibt es ziemlich interessante Ausschläge in die eine oder andere Richtung hin – wobei der Spieleverbrauch zwar eine wichtige Größe ist, gewisse Unterschiede jedoch akzeptabel sind, ohne daß eine Karte deswegen abgewertet werden müsste. Es zählen also nur die großen Unterschiede – wie beispielsweise die äußerst schlechten Werte von GeForce GTX 470 & 480, oder auch die hervorragenden Werte von Radeon HD 5850 & 6850. Ganz generell läßt sich zudem sagen, daß AMD in dieser Disziplin einen kleinen Vorteil hat, die AMD-Beschleuniger meistens etwas energieeffizienter zu Werke gehen als die nVidia-Beschleuniger.