Update

Donnerstag, 24. April 2003
 / von Leonidas
 

Update vom 24. April 2003

Etwas enttäuschend an den gestrigen Opteron-Artikeln war der Umstand, dass sich (fast) keiner um die Problematik gekümmert hat, wie der Opteron nun seinen Takt ermittelt und welche Auswirkungen dies auf seine technische Overclocking-Eignung und die Nutzbarkeit verschiedener Speicherarten hat. Einzig allein im Artikel von Ace's Hardware findet sich ein indirekter Hinweis, wie dies beim Opteron wahrscheinlich gelöst ist: Und zwar besitzt der Opteron einen "System Clock" genannten Grundtakt von fest 200 MHz. Mit Hilfe eines im BIOS einstellbaren Multiplikators wird daraus dann der endgültige CPU-Takt abgeleitet.

Dieser "System Clock" hat aber nichts mit dem Speichertakt zu tun und scheint (nach derzeitigem Wissensstand) auch komplett unabhängig von diesem zu sein: Ace's Hardware betrieben ihren 1.8 GHz Opteron anscheinend auf 9 x 200 MHz System Clock und gleichzeitig 166 MHz DDR Speichertakt. Der Clock-Generator für den System Clock und den Speichertakt sitzt zudem anscheinend auf dem Mainboard, so dass unterschiedliche Mainboards hier unterschiedliche Möglichkeiten offerieren werden. Daraus ergeben sich nun folgende Auswirkungen: Erstens ist die eingesetzte Speicherart nicht relevant für den Prozessortakt. Prinzipiell ist auf dem Opteron (und Athlon 64) damit – sofern es das Mainboard unterstützt – auch jeglicher inoffizieller Speicher á DDR500 einsetz- und nutzbar.

Zweitens wird auch ein Übertakten des Speichers wie bisher bekannt möglich sein, sofern das Mainboard die dafür nötigen Takt-Optionen besitzt (wird weniger bei Opteron-Boards vorkommen, aber bei Mainboards für den Athlon 64). Da der Speichertakt ansonsten nichts im Prozessor beeinflusst, kann nach Herzenslust übertaktet werden, gleichzeitig erhöht sich damit natürlich auch die Speicherbandbreite des Prozessors. Und drittens kann der Prozessor im BIOS selber über die Wahl des Multiplikators in Schritten von 100 MHz nach oben oder nach unten getaktet werden. Sofern AMD nicht die finalen Produkte gelockt ausliefert, sollte das Übertakten der K8-Prozessoren also ein Kinderspiel sein. Nur das genaue Ausloten der Grenzen bzw. der Kampf um die letzten 10 Megahertz entfällt, da das Übertakten nur in 100-MHz-Schritten möglich zu sein scheint (System Clock 200 MHz x Differenz zwischen den Multiplikatoren 0.5).