Crysis (Demo) Tweak-Guide

Donnerstag, 1. November 2007
 / von Leonidas
 

Während die allermeisten der derzeit neu erscheinenden Spielen durchaus auch mit gutklassigen DirectX9-Grafikkarten oder auch der aktuellen Direct3D10 Mainstream-Generation vernünftig spielbar sind (manchmal sicherlich unter dem Verzicht auf hohe Anti-Aliasing Stufen, aber immerhin), stellt Crysis hier eine klare Ausnahme dar. Das Spiel verlangt selbst HighEnd-Grafikkarten alles ab und ist auch nur mit diesen in den höchsten Bildqualitätsstufen gut spielbar. Was man unter Crysis mit verschiedener Grafik-Hardware an Frameraten erwarten kann, ist bereits den Performance-Reports seitens Legion Hardware, PC Perspective und TechSpot zu entnehmen. Die Aufgabe dieses Artikels soll nicht eine Performance-Analyse sein, sondern wir werden der Frage nachgehen, was man machen kann, wenn die Performance nicht mehr reicht.

Denn für die DirectX9 Mainstream-, Performance- und (mit Abstrichen) HighEnd-Generationen sowie die Direct3D10 Mainstream-Generation ergibt sich unter Crysis zum ersten Mal massiv die Notwendigkeit der Reduzierung der Bildqualität, um auf spielbare Frameraten zu kommen. Wir sprechen dabei grob von diesen Grafikkarten: GeForce 7600/7800/7900 Serien, GeForce 8600 Serie, Radeon X1600/X1800/X1900 Serien und Radeon HD 2600 Serie, wobei die Topmodelle dieser Gruppe sicherlich weniger betroffen sind, die jeweils kleinsten Modelle dafür um so stärker.

Um mit diesen Grafikkarten unter Crysis noch auf anständige Frameraten zu kommen, kann man natürlich einfach nur den "Medium"-Bildqualitätsmodus des Spiels bemühen, welcher sich mittels der Autoerkennung zumeist auch schon von selbst anbietet. Jener wird jedoch einigen der vorgenannten Grafikkarten aber auch nicht mehr weiterhelfen können, weil selbst der "Medium"-Bildqualitätsmodus von Crysis doch schon reichlich schlauchend für die Grafik-Hardware ist. In den allermeisten Fällen dürfte dann doch noch etwas Feintuning angesagt sein, um das eigene Frameratenziel zu erreichen.

Glücklicherweise benötigt Crysis wenigstens im Singleplayer-Part keine 30 fps, um zufriedenstellend zu funktionieren. Gewöhnlich reicht ein Schnitt von knapp über 20 fps aus, um anständig über die Runden zu kommen. Das sollte dann reichen, um auch in eher haarigen Szenen noch immer über 15 fps zu haben. Und so lange man die 15 fps nicht nach unten unterschreitet, wird das Spiel auch nicht zähflüssig und läßt sich also noch spielen. Wenn es Nachladeruckler gibt, dann liegt dies zumeist eher an einer durchschnittlichen Speicherausstattung, da Crysis eigentlich schon ganz gern 2 GB Speicher hätte.

Um zu ermitteln, wie man ausgehend von der "Medium"-Bildqualität das Maximum aus seiner jeweiligen Grafikkarte herausholt, haben wir in der Demo von Crysis (die Vollversion sollte hier eigentlich nicht wesentlich abweichen, da Crysis nur wenige Tage nach dem Demo-Release den "Gold"-Status erreichte) schlicht alle Bildqualitäts-Optionen daraufhingehend durchgetestet, welche bei der Absenkung auf das "Low"-Setting möglichst viel Performance herausholt und welche bei der Steigerung auf das "High"-Setting möglichst wenig Performance kostet.

Angetreten wurde dieser Test mit einem Intel Core 2 Duo E6300 auf 1.86 GHz auf einem Asus P5B Mainboard mit Intels P965-Chipsatz, 2 GB DDR2/667 Speicher und einer XFX GeForce 7900 GS 256MB mit ab Werk übertakteten 480/700 MHz, dies alles unter Windows XP und dem neuesten nVidia-Treiber 169.04 (mit einem alten 93.71er Treiber war Crysis interessanterweise auch spielbar, allerdings zu ca. 17 Prozent niedrigeren Frameraten). Diese Grafiklösung liegt perfekt in der Mitte des vorgenannten Zielbereichs an Grafikkarten, zumindestens für nVidia-Grafikkarten sollten sich also gut übertragbare Ergebnisse ergeben. Bei ATI-Grafikkarten kann es aufgrund der anderen Architektur durchaus zu Abweichungen kommen, insbesondere durch die meisten höhere Shader-Power der ATI-Modelle ist es möglich, daß diese die Shading-Level von Crysis besser bewältigen als die nVidia-Modelle.

Um eine höhere Allgemeingültigkeit zu erreichen, wurde auf die Angabe absoluter Frameraten-Werte weitestgehend verzichtet – es soll schließlich nicht ermittelt werden, wie die benutzte GeForce 7900 GS auf eine annehmbare Framerate getrimmt werden kann, dies würde nur den Besitzern der gleichen Karte weiterhelfen. Durch die Angabe von Prozentwerten kann jeder für sich selber ermitteln, welche Optionen wie einzustellen sind, um mit der eigenen Hardware-Ausrüstung das selbstgesteckte Frameraten-Ziel zu erreichen.

Zur Performance-Ermittlung wurde dabei die Spiel-eigene Funktion benutzt, im Unterverzeichnis "Bin32" des Spiels befinden sich hierzu die Bat-Dateien "Benchmark_CPU.bat" und "Benchmark_GPU.bat". Generell handelt es sich hierbei zwar "nur" um Aufzeichnungen des Spielsgeschehens, allerdings sind diese beiden beiden Benchmarks trotzdem keine Timedemos im gewöhnlichen Sinne. Denn bei Crysis läuft wie schon bei FarCry auch im Benchmark-Modus immer die K.I., Physik und alle anderen auf den Spieler reagierenden Berechnungen mit – einzig allein der Spieler wurde für die Gegner unsichtbar geschalten, so daß ihn die K.I. nicht registrieren kann. Technisch kommt diese Methode eher einem Savegame nahe, weil eben wie gesagt alle dynamischen Berechnungen trotzdem stattfinden und somit die Framerate im Benchmark-Modus auch der Framerate im echten Spiel entspricht.

Alle nachfolgenden Benchmarks wurden auf der Auflösung von 1280x1024 und von "Medium"-Bildqualitätssettings ausgehend getätigt. Danach wurden die einzelnen Bildqualitätssettings einzeln auf "Low" gesenkt bzw. auf "High" gesteigert. Die Einstellungen hierfür kann man im übrigen auch in der Datei "game.cfg" im Savegames-Verzeichnis des Spiels (liegt unter den "Eigenen Dateien") vornehmen, der Wert "1" steht hierbei für "Low", "2" für "Medium", "3" für "High" und "4" für "Very High". Folgende Ergebnisse kamen dann unter diesen Voraussetzungen zustande:

 Einflüsse der Settings auf Performance im Vergleich

Wie auf den ersten Blick zu sehen, ergeben sich für Tweak-Maßnahmen generell nur vier Ansatzpunkte, während man die anderen Bildqualitätsfeatures offensichtlich selbst bei niedriger Performance (die 100 Prozent waren auf dem Testsystem 19,6 fps) trotzdem auf "High Quality" stellen kann, ohne Performance einzubüßen.

Als einfachste Tweak-Maßnahme kann man dabei die schlicht die Shader-Qualität absenken, dies bringt allein für sich schon 65 Prozent an Performance und sollte somit auf den meisten Systemen spielbare Frameraten erreichen. Nachteiligerweise ist gerade der reichliche Shader-Einsatz ein Feature, welches Crysis auszeichnet – man gewinnt hier zwar viel Performance, büßt aber auch klar an Bildqualität ein, wie der nachfolgende Screenshot-Vergleich belegt:

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