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News des 9. November 2022

VideoCardz berichten über ein weiteres 65W-Modell innerhalb der AMD "Ryzen 7000" Prozessoren-Serie: Danach gab es eine SiSoft-Eintragung zu einem "Ryzen 5 7600" – das zweite augenscheinliche 65W-Modell nach dem schon einmal genannten "Ryzen 7 7700". Bezüglich neuer AMD-Prozessoren muß man derzeit etwas aufpassen, da sich diverse Kennungen hierzu fälschen lassen – aber in diesem Fall sieht es einfach nur an der Vorab-Arbeit eines Geräte-Herstellers mit diesen non-X-Prozessoren aus. Dass AMD so schnell mit weiteren Modellen daherkommt, überrascht ein wenig, allerdings könnte dies natürlich auch über die Marktsituation getrieben sein: Sofern der Ryzen-7000-Absatz insgesamt nicht wirklich gut ist, läuft die nicht abgerufene Fertigung schlicht ins Lager und zwingt dann irgendwann zum Handeln.

Hardware Takt iGPU TDP/PPT Listenpreis Release
Ryzen 9 7950X Zen 4, 16C/32T, 16+64 MB L2+L3 4.5/5.7 GHz 170/230W $699 / 849€ 27. Sept. 2022
Ryzen 9 7900X Zen 4, 12C/24T, 12+64 MB L2+L3 4.7/5.6 GHz 170/230W $549 / 669€ 27. Sept. 2022
Ryzen 7 7700X Zen 4, 8C/16T, 8+32 MB L2+L3 4.5/5.4 GHz 105/142W $399 / 479€ 27. Sept. 2022
Ryzen 7 7700 Zen 4, 8C/16T, 8+32 MB L2+L3 3.8/? GHz 65/88W ? ?
Ryzen 5 7600X Zen 4, 6C/12T, 6+32 MB L2+L3 4.7/5.3 GHz 105/142W $299 / 359€ 27. Sept. 2022
Ryzen 5 7600 Zen 4, 6C/12T, 6+32 MB L2+L3 3.8/? GHz 65/88W ? ?
Hinweis: Angaben zu noch nicht offiziell vorgestellter Hardware basierend auf Gerüchten & Annahmen.

Mehr CPU-Modelle können hingegen mehr Geschäftsfelder öffnen, so wie es in diesem Fall augenscheinlich um neue Mini-PCs seitens Sapphire ging. Gerade aus dieser Richtung heraus dürfte einige auf die Veröffentlichung von 65-Watt-Modellen von Ryzen 7000 warten. Denkbar auch, dass AMD jene mittels einer stufenweiser Veröffentlichung in den Markt bringt, sprich die OEMs zuerst und der Einzelhandel später. Auch müssen die aktuellen SiSoft-Eintragungen nicht auf einen baldigen Launch hindeuten, Validierung ist eine wichtige wie langwierige Sache. Aber zur CES 2023 darf man sicherlich mit einer Wortmeldung AMDs hierzu rechnen. Die eigentliche Frage wird dann sein, wie schnell diese 65W-Modelle danach in den Markt entlassen werden: Auf Basis der jetzt schon laufenden Validierung kann man sich durchaus auch einen direkten Marktstart vorstellen – wofür es natürlich keinerlei Garantie gibt.

VideoCardz berichten über weitere Vorab-Benchmarks zur GeForce RTX 4080, darunter auch einige Spiele-Benchmarks aus dem Chiphell-Forum. Zu selbigen fehlt allerdings leider der direkten Vergleich zu anderen Grafikkarten auf demselben PC-System, bestenfalls gibt es an dieser Stelle Benchmarks einer GeForce RTX 4090 auf allerdings einem anderen PC-System mit zugleich stärkerer CPU. Demzufolge sind die hierbei ausgemessenen +8% bis +39% Vorteil zwischen GeForce RTX 4080 und 4090 nicht auf die Goldwaage zu legen, ein seriöser Vergleich mit identischer (Spitzen-)CPU sollte bereits im Mittel ein Ergebnis von +39% erbringen. Natürlich wäre es schöner, wenn die GeForce RTX 4080 sich (noch) näher zur GeForce RTX 4090 einordnen kann, dies ist jedoch auf Basis der Hardware-Ansetzung von 76 zu 128 Shader-Clustern (+68%) kaum wahrscheinlich.

Bei Hardware Canucks hat man sich eingehend mit der CPU-Skalierung der GeForce RTX 4090 beschäftigt und dafür einen Generations-übergreifenden Vergleich von Ryzen 5 2600X, 3600X, 5600X bis 7600X aufgestellt. Jener zeigt bemerkenswert große Performance-Differenzen der GeForce RTX 4090 mit diesen allerhöchstens mittelalten Prozessoren auf: Unter der 4K-Auflösung, welche allgemein als rein Grafikchip-limitiert gilt, verliert die GeForce RTX 4090 satte –30% mit einem Ryzen 5 2600X, der Ryzen 5 7600X ist hier also immerhin +43% schneller. Dies gilt rein für durchschnittliche Frameraten zu normalen, keine besondere CPU-Limitierung suchenden Benchmarks – sprich, dies wird unter CPU-limitierten Sequenzen dann natürlich noch stärker ausschlagen. Bemerkenswert sind zudem die Unterschiede bei den einzelnen Auflösungen bzw. Settings: Denn 4K mit RayTracing läuft deutlich besser für die älteren Prozessoren.

WQHD/1440p 4K2160p 4K @ RayTr.
Ryzen 5 7600X + GeForce RTX 4090 100% 100% 100%
Ryzen 5 5600X + GeForce RTX 4090 87,7% 94,3% 97,3%
Ryzen 5 3600X + GeForce RTX 4090 63,8% 83,2% 87,3%
Ryzen 5 2600X + GeForce RTX 4090 51,9% 70,0% 81,5%
Ryzen 5 2600X + GeForce GTX 1080 Ti 32,9% 29,9% -
gemäß der Benchmarks von Hardware Canucks @ YouTube unter 11 Raster- und 6 RayTracing-Spielen

Hier kommt dann wohl einfach der Punkt zum Tragen, dass unter RayTracing die Frameraten deutlich geringer ausfallen, damit die Prozessoren-Last entsprechend abnimmt und die alten Prozessoren dann oftmals doch noch ausreichend sind. Das vollkommen umgedrehte Bild ergibt sich unter WQHD ohne RayTracing: Da stürzt die GeForce RTX 4090 auf einem Ryzen 5 2600X auf nahezu nur noch die Hälfte der Performance eines Ryzen 5 7600X ab. Dass man die GeForce RTX 4090 an dieser Stelle verhungern läßt, zeigt auch der Vergleich mit einer GeForce GTX 1080 Ti: Die GeForce RTX 4090 ist auf dem Ryzen 5 2600X nur +58% schneller, obwohl es regulär ungefähr die dreifache WQHD-Performance sein sollte. In einzelnen Spiele-Titeln ist der Einfluß der CPU-Performance sogar so groß, dass auf Ryzen 5 2600X kein bedeutsamer Performance-Unterschied zwischen GeForce GTX 1080 Ti und GeForce RTX 4090 existiert.

Die ComputerBase thematisiert die teilweise stark gestiegenen Preise für neue Hardware – und fragt dabei u.a., ob die aktuelle Hardware-Generation von AMD, Intel und nVidia am Markt vorbei entwickelt wurde. Zumindest in dieser Teilfrage läßt sich allerdings mit dem Verweis auf die langen Entwicklungs-Zeiträume beim eigentlich schnelllebigen IT-Geschäft etwas Druck aus der Sache nehmen: Denn die Hardware-Neuvorstellungen des Herbst 2022 wurden grob vor 2-3 Jahren konzipiert und die letzte große Änderung an diesen wäre sicherlich spätestens gegen Sommer 2021 möglich gewesen. Anders formuliert konnte zum Zeitpunkt der eigentlichen Entwicklung niemand die aktuelle Lage vorhersehen – und somit wurden die Hersteller heuer nun deutlich auf dem falschen Fuß erwischt. Die interessante Fragestellung ist daher eher, wieviel von der aktuellen Gesellschafts- wie Marktsituation in die Konzeption der nächsten Hardware-Generation für den Herbst 2024 einfließen kann.

Vor dieser Hardware-Generation 2024 wird es allerdings kaum eine Möglichkeit geben, die Erkenntnisse der aktellen Situation in die jeweils verkaufte Hardware einfließen zu lassen – wegen wie gesagt der langen Entwicklungs-Zeiträume. Derzeit muß das Hersteller-Marketing halt diesjenigen Produkte vermarkten, welche mit Blick auf die Erkenntnisse bis maximal des Jahres 2020 seinerzeit in Entwicklung gegeben wurden. Bei einem schnellen Marktumschwung bzw. Änderung der gesamtgesellschaftlichen Lage kann es durchaus zu der jetzt zu beobachtenden Situation kommen, dass es eigentlich unpassend ist, was die Hersteller nunmehr anbieten. Aber daran ist dann erst einmal nichts zu ändern, auch die Hersteller können keine neuen Produkte einfach so herbeizaubern bzw. läßt sich auf einen so plötzlichen Umschwung kaum zeitgerecht reagieren. Für die 2024er Hardware-Generation kann dies dann allerdings nicht mehr gelten, jene wird sich wohl viel stärker den Aspekten von Wirtschaftlichkeit (beim Endkunden) sowie Energieeffizienz stellen müssen.