Von Tom's Hardware sowie den YouTubern Gamers Nexus und JayzTwoCents kommen erste Testberichte zum Ryzen 5 5600X3D, welcher seit dem 7. Juli exklusiv beim (rein) stationären US-Einzelhändler "Micro Center" erhältlich ist. Die hauptsäche Frage zu diesem neuem X3D-Modell ist natürlich, wie nahe jenes im Spiele-Einsatz dem Ryzen 7 5800X3D kommt bzw. wie gut man die AM4-Prozessoren ohne 3D V-Cache auf Distanz halten kann. Beide Fragen können durch diese Testberichte positiv beantwortet werden: Die Performance-Differenz zum Ryzen 7 5800X3D ist (im Spiele-Einsatz) mit 2-3% erstaunlich gering, woraus dann auch der überaus kräftige Performance-Abstand zu den non-X3D-Modellen der Zen3-Generation resultiert.

Natürlich kann sich der Ryzen 5 5600X3D dennoch kaum mit Zen-4-Prozessoren anlegen, allein der Ryzen 5 7600X wird (im Spiele-Einsatz) knapp überwunden. Unter Anwendungs-Benchmarks sieht die Sache gänzlich anders aus, hier kommt schon ein Ryzen 5 7600 (non-X) sehr deutlich vor dem Ryzen 5 5600X3D heraus. Doch der neue Zen3D-Prozessor ist halt primär etwas für Aufrüster auf bestehenden AM4-Platinen. Wer dort sein klares Augenmerk auf der Spiele-Performance hat, wird erstaunlich gut bedient. Würden sich diese Benchmark-Resultate in einem breiteren Rahmen von Testberichten bestätigen lassen, könnte der Ryzen 5 5600X3D sogar zum Preis/Leistungs-Tipp für Aufrüster werden, noch vor dem Ryzen 7 5800X3D. Dies wird derzeit allerdings durch die Exklusivität des Vertriebswegs verhindert – und noch gibt es auch keine Hinweise darauf, dass sich daran etwas ändern könnte.

Jene Exklusivität läßt zudem die Befürchtung offen, es könnte sich hierbei nur um den Abverkauf von (vergleichsweise) wenigen Exemplaren handeln, welche die Endprüfung zum Ryzen 7 5800X3D nicht geschafft haben. In diesem Fall wäre (wegen der wohl eher maßvollen Ausschuß- bzw. Fertigungsmenge) die Chance gering, dass es der Ryzen 5 5600X3D später noch einmal in den regulären Handel und über den großen Teich schafft. Je länger dies dauert, um so mehr arbeitet zudem die Zeit gegen diesen Prozessor, denn der Preisverfall ist bei den Prozessoren und Mainboards der AM5-Plattform klar schneller bzw. stärker ausgeprägt als bei den Prozessoren und Mainboards der AM4-Plattform. Irgendwann im Jahr 2024 könnte damit sogar der Zeitpunkt erreicht sein, wo die AM5-Plattform nicht mehr wesentlich teurer ist – womit ein genereller Plattform-Wechsel eher interessant sein würde als weitere AM4-Aufrüstungen.

VideoCardz berichten über Gerüchte, wonach nVidia hinter den Kulissen dagegen arbeitet, dass Intel in China Grafikkarten-Hersteller für seine nachfolgende "Battlemage"-Generation zu aquirieren versucht. Angeblich würde nVidia an dieser Stelle dann die Drohung bringen, jene Grafikkarten-Hersteller nicht mehr mit nVidia-Grafikchips zu beliefern – was sich aufgrund der Marktdominanz nVidias kaum jemand leisten kann. Unklar bleibt, ob hierbei generell alle Grafikkarten-Hersteller gemeint sind, oder ob es sich nur um Hersteller handelt, welche bislang noch keine Intel-Grafikkarten im Angebot führen. Genauso gut ist es auch möglich, dass hiermit nur chinesische Hersteller gemeint sind – welche also rein nur den chinesischen Markt beliefern und somit keine Weltbedeutung besitzen.

Denn würde man das Gerücht auf den Gesamtmarkt bzw. die gesamte Welt beziehen, hätte jenes zwei Pferdefüße: Erstens einmal hat Intel im westlichen Markt bereits ausreichend Grafikkarten-Hersteller für seine (bislang) geringe Marktbedeutung. Ein eventueller Markterfolg von "Battlemage" wird jedenfalls ziemlich sicher nicht von der geringeren Anzahl an Grafikkarten-Herstellern bei Intel zurückgehalten, in dieser Frage sollte Intel zu allererst auf Produktqualität und Termintreue setzen. Und zweitens erscheint es als unwahrscheinlich, dass nVidia ein solcherart Verhalten gegenüber den im westlichen Markt bekannten Grafikkarten-Herstellern anbringt, denn dort sind die Schwergewichte (Asus, Gigabyte, MSI) sowieso bereits zweigleisig unterwegs und nur die mittelgroßen Hersteller (Gainward, Inno3D, KFA2, Manli, Palit, PNY, Zotac) sind nVidia-exklusiv.

Die wahrscheinlichste Auflösung dieses Gerüchte lautet also, dass es sich um auf China beschränkte Grafikkarten-Hersteller handelt, wo der Markt mit einigen Neugründungen in letzter Zeit in gewisser Bewegung ist. Denkbarerweise versucht nVidia in dieser Situation zu verhindern, dass Intel im wichtigen und weiter wachsenden chinesischen Markt Fuß fassen kann. Dies wären dann aber natürlich reine Rückzugsgefechte, denn langfristig ist da eigentlich gar nichts zu verhindern. Dafür ist Intel als Marke zu stark bzw. hat bereits in der westlichen Welt ausreichend Grafikkarten-Hersteller an der Hand. Die jeweiligen Marketing-Abteilungen können da ihr Kräftemessen mit legalen und illegalen Mittel führen, aber der Erfolg der kommenden Intel-Grafikkarten dürfte dennoch primär von der Stärke des Produkts abhängen. Und dies gilt dann auch unabhängig davon, ob dieses (unbelegte) Gerücht überhaupt Substanz haben sollte.

Von AMD Taiwan kommen die offiziellen Daten zu AMDs schon kolportiertem neuen Spielebundle, welches für diverse AMD-Prozessoren und -Grafikkarten das am 6. September herauskommende "Starfield" kostenfrei mitgibt. Teilnehmende Prozessoren sind alle Zen-4-Modelle des Desktops, teilnehmende Grafikkarten alle RDNA2- und RDNA3-Modelle ab der Radeon RX 6600. Mobile-Gerätschaften werden somit mit diesem Spielebundle gänzlich nicht bedient. Zudem findet eine leichte Unterscheidung der Leistungsklassen und somit der beigelegten Spielversion statt, wobei die Premium-Ausführung von "Starfield" eigentlich nur eine (noch nicht veröffentlichte) Erweiterung zusätzlich enthält. Im Gegensatz zu den letzten AMD-Spielebundles soll jenes Starfield-Bundle dann vergleichsweise lange bis Ende September laufen. Normalerweise müsste dies in den (angenommenen) Releasetermin der Radeon RX 7700 & 7800 Serien hineinlaufen, welche denkbarerweise dann auch noch in den Genuß dieses Spielebundles kommen werden.