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News des 8. August 2024

Twitterer HXL und Heise berichten über die ersten Benchmark-Ergebnisse zum Raptor-Lake-Fix, sprich dem von Intel versprochenen Microcode-Patch, welcher nunmehr Eingang in erste Beta-BIOSe gefunden hat. Im Fall des Twitterers waren es wohl –0,7% weniger im Singlethread-Test des CPU-Z, im Fall von Heise hingegen –1,0% weniger im Multithread-Test des Cinebench 2024 bei allerdings faktisch identischem Singlethread-Resultat. Dies kann man bislang durchaus als "anekdotisch" betrachten, bei diesen geringen Differenzen wäre auch die allgemeine Meßungenauigkeit zu beachten und sollte man somit besser nur den Schnitt aus vielen Benchmark-Runs auswerten. Andererseits hat auch Intels interne Analyse laut dem üblicherweise sehr kundigen Twitterer Jaykihn @ X einen gewissen Performance-Verlust von bis zu einem Prozentpunkt gemessen. Dies ist ein gutes Ergebnis, wenn damit die weitere übermäßige Degradierung der Raptor-Lake-Prozessoren gestoppt wird – und ist aber eben dennoch nicht gänzlich "kostenlos".

Internal testing showed up to a 1% performance drop (as in, 0-1%, never higher than 0x125 performance), but that was with base clocks, not heavy boosting. This was consistent over different benchmarks with multiple runs. The analysis team chalked it up to run-to-run variance.
Quelle:  Jaykihn @ X am 9. August 2024

Gemäß Phoronix (via VideoCardz) wird Intels "Arrow Lake" nun doch über LPE-Kerne verfügen, da zumindest für die Mobile-Lösungen von Arrow Lake-H die Verwendung einer dritten Kern-Architektur mit neuen Linux-Patches nachgewiesen wurde. Hierbei handelt es sich um "Crestmont", den Vorgänger der neuen E-Kerne der "Skymont"-Architektur. Offenbar wird Intel hierbei das Prinzip von "Meteor Lake" fortführen, wo das SoC-Tile auch zwei "Crestmont" LPE-Kerne enthielt, welche absolute LowPower-Aufgaben übernehmen konnten, während sich der Rest der CPU-Kerne bzw. deren gesamtes Tile schlafenlegen kann. Die LPE-Kerne gibt es augenscheinlich allerdings nur bei den echten Mobile-Prozessoren, somit nicht bei Arrow Lake-S (Desktop) und Arrow Lake-HX (DTR). Faktisch sind somit zwei verschiedene Arrow-Lake-Dies nachgewiesen: Eines mit 8P+16E – und eines mit 6P+8E+2LPE. Möglicherweise legt Intel für die kleinsten Mobile-Modelle noch ein extra Die auf – oder beläßt es dort bei "Lunar Lake" (4P+4LPE), welches diese Aufgabe natürlich auch übernehmen kann.

max. Kerne Architekturen Einsatzort Release
Arrow Lake-S 8P+16E Lion Cove + Skymont Desktop Oktober 2024
Arrow Lake-HX 8P+16E Lion Cove + Skymont DTR Januar 2025
Arrow Lake-H/U 6P+8E+2LPE Lion Cove + Skymont + Crestmont Notebooks Januar 2025

Wie AnandTech berichten, hat Intel sein "Intel Innovation 2024" gestrichen bzw. wird wenn dann erst 2025 erneut mit einer vergleichbar großen Konferenz antreten. Die "Intel Innovation" Events standen in den letzten Jahren für vielfältige Informationen zu den jeweiligen Intel-Entwicklungen und wurden teilweise auch zur Vorstellung kommender neuer Prozessoren-Generationen genutzt. Im Jahr 2022 war dies für "Raptor Lake" der Fall, dieses Jahr wäre eventuell "Arrow Lake" an der Reihe gewesen. "Lunar Lake" ist hingegen nicht betroffen, jenes soll bereits am 3. September vorgestellt werden, deutlich vor dem einstmaligen Termin der Intel Innovation am 24./25. September. Intel gibt als Grund für die Event-Streichung direkt die aktuellen Kosteneinsparungen an, in deren Folge auch das Marketing-Budget (sehr) erheblich gekürzt wurde. Augenscheinlich versucht Intel derzeit tatsächlich an allen Ecken & Enden zu sparen, nicht nur beim Sprudelwasser & Obst für die Belegschaft.

WCCF Tech zitieren Aussagen aus dem Branchen-Forum 'Board Channels', wonach AMD die Radeon RX 6600 Serie auslaufen lassen will. Nominell bezieht sich diese Information nur auf China, aber normalerweise sollte eine solche Entscheidung dann auch weltweit gelten – es lohnt sich schließlich nicht, in einzelnen Märkten vollkommen abweichende Portfolio-Strategien zu fahren. Da die komplette Radeon RX 6600 Serie betroffen ist, dürfte der Hintergrund die Produktions-Einstellung des hier zugrundeliegenden "Navi 23" Grafikchips darstellen. Wie schnell dies passiert, ist allerdings unklar. Gerade bei AMD bedeutet eine EOL-Meldung nicht zwingend die baldige Einstellung der Nachlieferungen, nachdem selbst die Radeon RX 6800 Serie derzeit im deutschen Markt immer noch zu konkurrenzfähigen Preisen erhältlich ist. Demzufolge läßt sich ausgehend von dieser Meldung schwer kalkulieren, wie lange die Modelle der Radeon RX 6600 Serie noch verfügbar sind. Man kann allerdings sagen, dass es preislich voraussichtlich nicht mehr besser bzw. bei zurückgehenden Nachlieferungen eventuell sogar teurer wird. Interessenten an dieser Grafikkarten-Serie sollten somit eher früher als später zuschlagen, dies gilt sinngemäß auch für alle noch erhältlichen Modelle der Radeon RX 6700 & 6800 Serien.

In Sonys PlayStation Blog finden sich die offiziellen Systemanforderungen für "God of War: Ragnarök", dessen PC-Version am 19. September antreten soll. Das Spiel auf Basis einer Haus-eigenen Engine von Sony Santa Monica kommt mit durchschnittlich hohen Hardware-Anforderungen daher, gerade die nominelle FullHD-Empfehlung von Core i5-8600 oder Ryzen 5 3600 samt GeForce RTX 2060 Super oder Radeon RX 5700 betrachtend. Jene wird allerdings auch nur für die "Medium"-Bildqualität ausgesprochen und wird somit für hohe Bildqualitäten unzureichend sein. Wie zuletzt nicht unüblich, geht es mit steigenden Auflösungen dann deutlich nach oben, 4K-Gamer mit Anspruch auf die beste Bildqualität sollten dann schon GeForce RTX 4070 Ti oder Radeon RX 7900 XT im Einsatz haben. Bemerkenswert ist die Nennung der Radeon RX 5500 XT im Minimum, wo ansonsten gern als Partner der GeForce GTX 1060 die "Radeon RX 580" genannt wird. Allerdings gibt es zu selbiger keine vollständig aktualisierten Treiber mehr, womit die Polaris- und Vega-basierten Karten über kurz oder lang aus dieserart Angaben verschwinden müssen.

offizielle PC-Systemanforderungen für "God of War: Ragnarök"
Minimum Empfehlung "High" "Performance" "Ultra"
gedacht für FullHD "Low" @ 30 fps FullHD "Medium" @ 60 fps WQHD "High" @ 60 fps 4K "High" @ 60 fps 4K "Ultra" @ 60 fps
System Windows 10/11 64-Bit, DirectX 12, 190 GB freier Festplatten-Platz, SSD empfohlen
CPU Core i5-4670K oder Ryzen 3 1200 Core i5-8600 oder Ryzen 5 3600 Core i7-7700K oder Ryzen 7 2700X Core i7-7700K oder Ryzen 7 2700X Core i5-11600K oder Ryzen 7 3700X
Speicher 8 GB RAM 16 GB RAM 16 GB RAM 16 GB RAM 16 GB RAM
Grafik GeForce GTX 1060 oder Radeon RX 5500 XT GeForce RTX 2060 Super oder Radeon RX 5700 GeForce RTX 3070 oder Radeon RX 6800 GeForce RTX 3080 Ti oder Radeon RX 6900 XT GeForce RTX 4070 Ti oder Radeon RX 7900 XT