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News des 8. August 2023

Von YouTuber RedGamingTech kommen erste Zen-5-Benchmarks unter dem Cinebench R23, welche sich somit auch gut mit vorhandenen Benchmarks anderer Prozessoren vergleichen lassen. Die Benchmarks selber sollen (natürlich) von Engineering Samples stammen, die Werte sind somit nicht final. Andererseits muß dies nichts bedeuten, kommt es eher auf die Evaluierungsstufe an, welche Zen 5 schon erreicht hat. Denn spätere Samples zeigen unter solchen Benchmarks wie Cinebench oftmals schon genau diese Performance an, welche dann auch die Serienexemplare erreichen – zumindest, wenn sich an den geplanten Taktraten und TDP-Stufen nichts mehr ändert. Generell sind jene Benchmarks sowieso unter den Vorbehalt der Gerüchteküche zu stellen, zudem fehlt hier auch jeglicher Beleg, welcher ansonsten bei Cinebench-Zahlen durchaus üblich ist.

ZEN 5 UPDATE
All results Engineering Samples, not final silicon
AM5 Platform Results rounded (ie, 16500 = 17k)
Test conditions uncertain (ie, power limits and other settings)
Results – Cinebench R23
16 Core = 49,000
12 Core = 36,000
8 Core = 23,000
6 Core = 17,000
Bonus – ST Result Mid to High 2k points.
"Zen 5 is a bigger improvement than Zen 2 to 3" – Source

Quelle:  RedGamingTech @ YouTube am 8. August 2023

Die derzeit dargelegten Zahlen sehen schon erst einmal recht vernüftig aus. Zwar sind die Multithread-Gewinne geringer von Zen 4 zu Zen 5 als seinerzeit von Zen 3 zu Zen 4, dürften jedoch so oder so für die Leistungsspitze langen, da seitens Intel nur (sehr) maßvolle Gegenwehr in Form des "Raptor Lake Refreshs" kommen wird. Fast eher interessant dürfte allerdings der Singlethread-Wert sein, welchen RedGamingTech als "mittel bis hoch in den 2000er Punkten" beschreibt – ergo irgendetwas im Rahmen von 2400 bis 2800 Singlethread-Punkte. Dies läge deutlich oberhalb des Performance-Niveaus von Zen 4 (bei ca. 20xx Singlethread-Punkten) und distanziert auch die aktuellen Raptor-Lake-Prozessoren (Core i9-13900K bei 2209 Singlethread-Punkten). Natürlich ist der Cinebench nur ein einzelner Test, welcher nicht die Prozessoren-Performance vollumfänglich beschreibt – dies kann im Prozessoren-Bereich nur über umfangreiche Benchmarks mit möglichst verschiedenartigen Tests abgeleistet werden.

Zen 3 Zen 4 Zen 5
16-Kerner 25'207 38'725  (+54%) ~49'000  (+27%)
12-Kerner 21'444 29'498  (+38%) ~36'000  (+22%)
8-Kerner 15'131 19'987  (+32%) ~23'000  (+15%)
6-Kerner ? 15'338 ~17'000  (+11%)
Datenquelle: Zen 5 gemäß Leak von RedGamingTech @ YouTube, alle anderen gemäß PC Games Hardware

U.a. Heise berichten über die Vertragsmodalitäten von TSMCs 3nm-Fertigung für Apple: Danach bekommt der iPhone-Entwickler nicht nur gut ein Jahr lang nahezu alle 3nm-Kapazitäten von TSMC, sondern muß auch nur für funktionsfähige Dies zahlen – nicht für komplette Wafer, welche natürlicherweise auch "Nieten" enthalten. Interessant ist, dass diese Vertragsmodalität als "sehr ungewöhnlich" bezeichnet wird – was im Umkehrschluß bedeutet, dass kaum ein anderer TSMC-Kunde derartige Konditionen erhalten dürfte. Dies wiederum bedeutet, dass alle anderen Chip-Projekte sehr wohl immer mit der Fertigungsausbeute des jeweils angesetzten TSMC-Nodes rechnen müssen. Als Vorteil dürfte den anderen TSMC-Kunden sicherlich dienen, dass ältere Fertigungsverfahren bessere Ausbeuten haben als der 3nm-Node, welcher derzeit bei 70% Yield stehen soll (ergo 30% Ausschuß).

Zudem verbessert sich dieser Yield im Laufe der Zeit, gerade innerhalb des ersten Jahres um sicherlich einen erheblichen Anteil. Die späteren 3nm-Abnehmer von TSMC dürfen also mit klar höheren Yield-Zahlen des 3nm-Nodes rechnen, werden dafür allerdings kaum vor Jahresende 2024 bedient. Zudem gibt es im PC-Bereich den beliebten Trick, die effektive Yield-Rate über Salvage-Modelle weiter hochzuziehen. Zumeist ist der Anteil der Salvage-Varianten am Gesamtbedarf deutlich höher als es real an dafür qualifizierten "Ausschuss" gibt, womit die effektive Yield-Rate bei eigentlich allen Chip-Projekten (außer supergroßen Chips oder Projekten ohne Salvage-Varianten) bei weit über 90% liegen dürfte. Eine ganz so große Praxis-Relevanz der Yield-Rate ergibt sich somit (im Gegensatz zu früheren Zeiten) nicht mehr.

Mittels einer von Twitterer Momomo entdeckten EEC-Eintragung der ASRock-Modelle von Radeon RX 7700 XT & 7800 XT bestätigt sich zum einen die Namenswahl zur zweiten Navi-32-Grafikkarte (nunmehr ebenfalls mit "XT") als auch deren Speicherbestückung von 12 GB. Letzteres war natürlich über die Gerüchteküche bereits lange klar – eher interessant wäre zur Radeon RX 7700 XT zu erfahren, ob jene nun mit 48 oder 54 Shader-Clustern antritt. Zudem läßt die Namenswahl "7700 XT" für AMD die Möglichkeit offen, später noch eine non-XT-Variante zur Programmabrundung zu bringen. Wie bekannt, ist die offizielle Ankündigung von Radeon RX 7700 XT & 7800 XT zur Gamescom am 25. August zu erwarten, mit einem Auslieferungstermin irgendwann im September.

Radeon RX 7700 XT Radeon RX 7800 XT Radeon RX 7900 GRE
Hardware Navi 32, 48/54 CU @ 192 Bit, 48 MB IF$ Navi 32, 60 CU @ 256 Bit, 64 MB IF$ Navi 31, 80 CU @ 256 Bit, 64 MB IF$
Taktraten ? ? MHz & 18 Gbps 1287/1880/2245 MHz & 18 Gbps
Speicher 12 GB GDDR6 16 GB GDDR6 16 GB GDDR6
TDP ? ? 260W
4K Perf.Index geschätzt ~250-270% geschätzt ~300-320% ~360%
Listenpreis ? ? $649
Release September 2023 September 2023 28. Juli 2023