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News des 7. November 2024

Der Marktstart zum Ryzen 7 9800X3D war wohl ein voller Erfolg, da vielerorts die gelieferten Launch-Kontingente und gleich auch die Nachlieferung des 8. November ausverkauft wurden. Dabei hatten zumindest Alternate und Mindfactory wohl einiges an Ware bekommen – von den Bildern her ist es schwer zu schätzen, es sollten bei ersterem Händlern um die 500 Stück und bei zweiterem wohl über 1000 Stück sein. Und dies sind keine schlechten Mengen, die Gesamtzahl aller bisher abgesetzten Ryzen 9000 "Normal"-Prozessoren liegt bei der Mindfactory gerade einmal bei 1655 Stück (in den fast drei Monaten nach deren Launch, ohne den 9800X3D). Ob jeder andere der am Launch beteiligte Einzelhändler äquivalent viel Ware bekommen hat, kann damit natürlich nicht gesagt werden. Zumindest war zum Marktstart sehr wohl Ware und Verfügbarkeit vorhanden, einzelne Händler hatten bereits ab ca. 14 Uhr begonnen zu verkaufen. Das Angebot hielt bis ca. 15:20, danach wurde allerdings vielerorts der "Ausverkauft"-Status erreicht. Um 15:30 war der Ryzen 7 9800X3D dann kaum noch zu bekommen – was sich die Nacht über dann auch nicht mehr verändert hat.

Ryzen 7 9800X3D, UVP 529€ Bestpreis Preisspanne Verfügbarkeit
Marktstart (7.11., 15 Uhr) 529€ 529-539 Euro ★★★★☆
Marktstart +30min (7.11., 15:30 Uhr) 529€ 529-549 Euro ★★☆☆☆
Marktstart +1h (7.11., 16 Uhr) 529€ 529-549 Euro ★☆☆☆☆
Marktstart +12h (8.11., 3 Uhr) 529€ 529-549 Euro ★☆☆☆☆

Die aktuell noch verfügbaren Angebote sind eigentlich Vorbestellungen für eine am 12. November eintreffende AMD-Nachlieferung, welche aber immerhin noch von zwei Einzelhändlern angenommen werden (kann sich natürlich minütlich verändern). Interessanterweise muß es wohl auch eine AMD-Nachlieferung schon am 8. November geben, für welche die Mindfactory wohl auch Bestellungen angenommen hat – bis auch diese Kontingente aufgebraucht waren und die Mindfactory (wie viele andere Händler) selbst Vorbestellungen vorerst nicht mehr annimmt. Augenscheinlich ist somit vielerorts nicht nur der Launchtag-Lagerbestand, sondern auch auch die erste AMD-Nachlieferung gleich ausverkauft worden. Bucht man dies alles dem 7. November zu, könnte hier durchaus eine Zahl herauskommen, welche für diesen einen Tag und dieses eine Modell größer ist als alle anderen bislang verkauften Ryzen 9000 Modelle (wie gesagt 1655 Stück bei der Mindfactory). Vielleicht läßt sich dies noch belegen, leider wurde die Zahl der verkauften Modelle bei der Mindfactory nie aktualisiert und stand bis zur Herunternahme der Produkt-Seite auf "20 Verkäufe". Die dort ebenfalls gelisteten "10209 Beobachter" zeugen viel eher vom wirklich großen Interesse an AMDs neuem Gaming-Prozessor.

Weltweit war die Situation kaum anders, eher könnte man sagen, dass Deutschland vergleichsweise viele Lieferkontingente erhalten hat. Laut Tom's Hardware war der Prozessor bei den großen US-Händlern fast umgehend ausverkauft, allein der rein stationäre Händler 'Micro Center' hat(te) noch recht lange Ware vorrätig. Hinweise aus Polen sowie aus Schweden sprechen vom umgehenden Ausverkauf der dortigen (wohl geringen) Lagerware direkt nach Marktstart. Was genauso umgehend passierte, waren breitflächige Scalping-Angebote auf eBay USA, wo der Prozessor nach Marktstart mit 700-999 Dollar angeboten wurde (Listenpreis ist $479). Am nächsten Frühmorgen sind die Scalper etwas herunter mit dem Preis, die aktuellen Scalping-Angebote liegen zumeist bei 600-700 Dollar. Vermutlich geht es da noch weiter herunter, denn letztlich lohnen sich die Scalping-Angebote vermutlich nicht, da AMD nachliefern wird und die Einzelhändler zumeist beim Listenpreis bzw. der UVP geblieben sind. Für Deutschland sind bislang hingegen nur vereinzelte Scalping-Angebote zu vermelden.

Die ganz großen Gewinne sind hiermit nicht zu machen, da der Mehrpreis weit entfernt von den hohen Übertreibungen wie bei Spielekonsolen und Spitzen-Grafikkarten zu Zeiten der Chip-Krise anno 2021 liegt. Hierin liegt dann auch die Chance für diejenigen, die sich auf die Lauer bei den diversen Einzelhändlern legen können: Denn wenn die Scalper ihre Bestellungen bei den Einzelhändlern canceln, geht diese Warenmenge wieder in den freien Verkauf und (sehr) kurzzeitig poppen die Angebote der Einzelhändler dann wieder als "verfügbar" auf. Da es sich zumeist um Einzelstückzahlen handelt, geht dies natürlich auch umgehend wieder weg. Die Chance, dies per Zufall zu erwischen, ist somit eher minimal. Vielleicht schalten einige Einzelhändler ihr Angebot wieder generell frei, wenn sie am 8. November Nachlieferung erhalten haben und noch nicht alles davon von Vorbestellungen belegt ist. Ansonsten liefert der 12. November die wohl beste Chance, dann dürften einige Händler ihre Angebote wieder freischalten. Hoffentlich passiert dies noch zur selben Preislage wie am Launchtag, dieses Restrisiko auf Händler-eigene Preissteigerungen verbleibt natürlich.

Die ComputerBase notiert hingegen Versorgungsprobleme beim Core Ultra 9 285K, welcher derzeit sowohl in Deutschland als auch in den USA nur noch schwer (oder gar nicht) im Einzelhandel zu bekommen ist. An der übermäßigen Nachfrage kann es kaum liegen, die Mindfactory hat von diesem Modell gerade einmal 20 Stück verkauft, bei den anderen Arrow-Lake-Modellen kommen auch keinerlei beachtbaren Stückzahlen zusammen. Augenscheinlich hatte Intel dem Einzelhandel zu wenig geliefert – und kann nun nicht einmal mehr nachliefern, sehr ungewöhnlich für Intel. Normal sind für Intel eigentlich Launches mit wirklich großen Absatzzahlen direkt zum Marktstart-Tag, sicherlich das meiste im OEM-Geschäft mit Komplett-PCs, aber eben dennoch mit riesigen Stückzahlen. Bei Arrow Lake sind die OEMs wohl auch wieder bevorzugt worden und möglicherweise hat es deswegen nicht zu für mehr Kontingenten für das DIY-Geschäft gelangt. Denkbarerweise hat Intel nunmehr auch mit dem typischen TSMC-Effekt zu kämpfen, dass der taiwanesische Halbleiterfertiger zwar immer recht schnell Vollzug vermeldet, die volle Lieferbarkeit aber regelmäßig erst Wochen nach dem Marktstart erreicht. Da hatte es Intel mit der eigenen Fertigung besser, dort wurde üblicherweise monatelang vorproduziert, um am Launchtag eine überwältigende Lieferbarkeit aufzubieten.

Twitterer Harukaze5719 @ X weist auf EEC-Einträge zu haufenweise GeForce RTX 50 & 60 Grafikkarten seitens des in Hongkong ansässigen Komponenten-Herstellers "Sinotex" an, welcher allerdings bislang im Grafikkarten-Geschäft noch nicht wirklich aufgefallen ist. Erwähnt werden bei diesen EEC-Eintragungen nahezu jede denkbar Grafikkarte ab der 50er Klasse, sprich "GeForce RTX 5050" genauso wie "GeForce RTX 5050 Ti" und "GeForce RTX 5050 Super". Dies und die gleichzeitige Eintragung von RTX60-Modellen zeigt klar an, dass es sich hierbei um reine Platzhalter-Daten handelt – genau genommen das Paradebeispiel für Platzhalter-Daten bei der EEC. Nichts davon muß tatsächlich als Produkt realisiert oder dann auch tatsächlich in den EEC-Raum exportiert werden, das ganze ist eine rein papierne Vorbereitungshandlung auf eine in der Zukunft vielleicht genutzte Möglichkeit. Auch nur deswegen wird dies hier erwähnt – um zu dokumentieren, das EEC-Eintragungen immer auch nur reine Platzhalter-Daten beinhalten können.

RTX 60, RTX 50, RTX 40...
It's just a trademark registration

portal.eaeunion.org/sites/odata/_l...
Quelle:  Harukaze5719 @ X am 7. November 2024

VideoCardz notieren fernöstliche Leaker-Aussagen, womit zu Intels "Battlemage" im kommenden Dezember etwas zu dessen Performance zu hören sein soll. Angeblich soll dann die Desktop-Version eine "brilliante" Leistung aufs Parkett legen – was natürlich relativ zu sehen ist, denn das Battlemage-Projekt reicht vom Hardware-Ansatz her bestenfalls für Midrange-Bedürfnisse. Vollkommen offen bleibt, ob es nächsten Monat somit einen Leak, eine Vorstellung oder gar einen Launch geben soll. Letzteres ist allerdings inzwischen weniger wahrscheinlich, auch wenn Intel ursprünglich einmal vor Ende November mit Battlemage herauskommen wollte. Dies ist allerdings angesichts der ansonsten sehr ruhigen Gerüchteküche zu diesem Hardware-Projekt eigentlich nicht mehr zu schaffen, die wahrscheinlichste Termin-Wahl ist Anfang 2025. Allerdings könnte Intel versuchen, vorher etwas mediale Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und seine neue Grafikkarten-Generation schlicht vor AMD und nVidia (beide wohl auf der CES 2025) bereits im Jahr 2024 anzukündigen. Denkbar natürlich auch, dass es im Dezember nur einen Leak oder eine Intel-Vorschau auf Battlemage gibt.