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News des 7. März 2022

Twitterer Greymon55, welcher vor Monatsfrist noch von einem vorgezogenenen Start von AMDs Zen 4 sprach, rudert in dieser Frage nun einigermaßen zurück: Danach sagt wohl eine Quelle das eine, die andere Quelle etwas anderes – so dass sich letztlich nicht feststellen läßt, was nunmehr real ist. Allerdings kann man vermutlich eher der Aussage der zweiten Quelle in Form eines Werks innerhalb der Lieferkette vertrauen: Wenn dort derzeit nichts (in Richtung "Zen 4") produziert wird, dann ist ein Starttermin von Juli/August kaum noch zu halten und liegt die erste Quelle allem Anschein nach falsch. Damit scheint wieder alles offen zu sein zum Launchtermin von AMDs Zen 4: Die ganz frühen Termine noch vor dem Juli sind eindeutig vom Tisch, der Zeitraum Juli/August maximal in Frage gestellt – womit es eher auf September bis Jahresende 2022 hinausläuft.

There seems to be some conflict between my two sources right now. One of them is that ZEN4 will be released early, but from what I've heard at the packaging plant, there's no sign that ZEN4 is going into mass production. I'm confused.
Quelle:  Greymon55 @ Twitter am 6. März 2022
 
If ZEN4 were coming in July-August, then the factory would have started mass production by now, but they didn't.
Quelle:  Greymon55 @ Twitter am 6. März 2022

Zumindest würde diese Aussicht für die nun noch kommenden Zen-3-Portfolioergänzungen (Ryzen 5 5500, Ryzen 5 5600, Ryzen 7 5700X & Ryzen 7 5800X3D) ein wenig mehr Luft zum Atmen geben – jene vier AM4-basierten Prozessoren sollen schließlich allesamt noch im aktuellen Monat März antreten. Jeder spätere Launchtermin hilft AMD zudem dabei, mit günstigeren DDR5-Preisen zu operieren – ein Problem, welches sich bei Intels "Alder Lake" seit dem Launch kaum entschärft hat und welches zudem noch so einige Quartale benötigen wird, um aus der Welt zu sein. Für AMD kommt hierbei verschärfend hinzu, dass Zen 4 nicht über die Fähigkeit zur Ansteuerung von DDR4-Speicher verfügt, womit das Preis/Leistungs-Verhältnis von Zen-4-Systemen ganz allein am Preisstand von DDR5-Speicher hängt. Generell kann man allerdings erwarten, dass die kommende Computex in Taipei (24.-27. Mai) weitgehende Aufklärung über AMDs Releasepläne zu Zen 4 bringen wird – entweder direkt durch AMD oder indirekt über die Aussagen der dort stark präsenten Mainboard-Hersteller.

Twitterer Greymon55 hat zudem eine Aussicht auf Mobile-Lösungen zu RDNA3 & Ada gegeben – welche allerdings wohl erst im Jahr 2023 antreten sollen. Dies kommt nicht ganz ungewöhnlich, denn gerade nVidia ist für seine Desktop-Launches im Herbst eines Jahres bekannt, während neue Mobile-Lösungen üblicherweise zum Jahresanfang ausgebreitet werden – passend für die jährlich neuen Designs der Notebook-Hersteller. Gleichfalls gilt natürlich auch, dass die ersten Chargen an neuen Grafikchips vielleicht noch nicht die Fertigungsqualität haben, um daraus besonders viele für den Mobile-Einsatz geeignete Chips herauszuziehen – sprich, man muß etwas länger horten, um auf einen genügenden Berg an Mobile-Chips zu kommen, um ein neues Mobile-Portfolio zu starten. Schließlich kann man mit den Notebook-Herstellern nicht so umspringen wie mit dem Retail-Handel im Desktop: Dem letzterem wird geliefert, wenn etwas übrig ist – weil bei ersterem (Mobile) mit festen Rahmenverträgen exakte Liefermengen garantiert sind.

Here are my guesses on the chips and models for the next gen.
AD102 (RTX 4080-90 series) 5nm
AD103 (RTX 4070series) 5nm
AD104 (RTX 4070series) 5nm
AD106 (RTX 4060series) 5nm

N31 (RX 7900series) 5nm
N32 (RX 7800series) 5nm
N33 (RX 7700series) 6nm
N22 (RX 7600series) 6nm

Quelle:  Greymon55 @ Twitter am 4. März 2022
 
Can you tell me when the laptop version of those gpu will release?
Quelle:  Jiyuusei @ Twitter am 4. März 2022
 
2023
Quelle:  Greymon55 @ Twitter am 4. März 2022

Eine interessante sich hierzu anschließende Fragestellung liegt dann darin, welche NextGen-Chips AMD & nVidia überhaupt in den Mobile-Markt bringen werden: AMD beispielsweise schickt derzeit maximal Navi 22 ins Mobile-Segment, nVidia hingegen maximal GA103 – jeweils die zweitbesten Chips des aktuellen RDNA2/Ampere-Portfolios. Im Jahr 2023 dürfte AMD sicherlich den 6nm-Refresh "Navi 22S" (Suffix "S" rein spekulativ) wiederum ins Mobile-Segment bringen, darüber wird die Luft dann knapp: Die beiden MCM-basierten Chips Navi 31 & 32 eignen sich eigentlich kaum für einen Mobile-Einsatz, womit fast nur "Navi 33" als einziger monolithischer RDNA3-Chip ins Mobile-Segment gehen dürfte. Auf nVidia-Seite ist hingegen denkbar, dass man es anfänglich auch erst einmal nur mit dem AD104-Chip probiert, der AD103-Chip womöglich erst bei einem 2024er Refresh des GeForce RTX 40 Mobile-Portfolios zum Einsatz kommt.

Gemäß dieser These würden AMD & nVidia im kommenden RDNA3/Ada-Portfolio zumindest anfänglich die jeweils beiden besten Grafikchips nicht ins Mobile-Segment überführen – womit sich die Performance-Differenz zwischen Desktop & Mobile nochmals ausweitet. Dennoch ist es vorstellbar, dass die zweitbesten Chips im jeweiligen Portfolio – Navi 32 und AD103 – irgendwann doch für einzelne Spitzen-Mobilelösungen benutzt werden. Allerdings dürfte es sich dann eher nur um Prestige-Objekte ohne echte Breitenwirkung handeln. Am Ende limitiert in erster Linie der Stromverbrauch die Nutzung größerer Grafikchips: Geht man im Desktop beim Stromverbrauch deutlich weiter nach oben, kann das Mobile-Segment faktisch nicht gleichartig mitziehen, weil Notebooks-Designs oberhalb von 150 Watt für die Grafiklösung reine Nische sind. Und irgendwann bringen noch größere Grafikchips dann auch nicht mehr Performance heraus, wenn das Watt-Limit vorher feststeht – womit es sich nicht lohnt, diese größeren und teureren Chips für Notebooks zu adaptieren (Prestige-Objekte wie gesagt ausgenommen).