7

News des 6./7. Juli 2024

WCCF Tech zeigen Cinebench-Werte zum Ryzen 9 9900X aus AMDs kommender Zen-5-Riege. Dabei gibt es einen Wert im Auslieferungs-Zustand – was bei Zen 5 bedeutet, dass PBO (im Gegensatz zu Zen 4) nicht mehr per default aktiv ist. Hinzu kommt ein leicht besserer Wert mit aktivem PBO, womit die CPU dann wohl auch etwas mehr verbraucht. WCCF Tech haben leider keine guten Erklärungen zu den notierten Watt-Angaben geliefert, so dass man an dieser Stelle leicht raten muß: Die 120 Watt des auf Auslieferungszustand laufenden Ryzen 9 9900X sind wahrscheinlich schlicht die TDP, wenngleich jene wie bekannt nicht besonders relevant ist (das reale Powerlimit ist nun einmal das PPT).

Hardware TDP PBO CB23/MT
Core i7-14700K RPL, 8P+12E/28T 125/253W 35'238
Ryzen 9 9900X Zen 5, 12C/24T 120/?W aktiv, nicht default ~34'500
Ryzen 9 9900X Zen 5, 12C/24T 120/?W nicht aktiv, default ~33'000
Core i7-13700K RPL, 8P+8E/24T 125/253W 31'102
Ryzen 9 7900X Zen 4, 12C/24T 170/230W aktiv, default 29'234
gemäß der Ausführungen von WCCF Tech

Der Meßwert mit aktivem PBO bekam hingegen die Kennzeichnung "~170W", was etwas wie ein realer Stromverbrauchswert aussieht, am Ende aber vielleicht einfach nur das PPT sein könnte, welches mit PBO dann auch wirklich ausgenutzt wird. Jenes sollte aber dann auch bei 162 Watt liegen, insofern AMD hierbei seine alte Formel "PPT = TDP +35%" nicht verändert. Mit den beim Ryzen 9 7900X genannten 170W hat dies im übrigen nichts zu tun, dort entspricht diese Angabe wiederum nur der TDP, welche allerdings wie gesagt durch das generell höhere PPT (230W bei diesem Prozessor) in der Praxis keine Rolle spielt. Mit den erreichten Benchmark-Werten würde AMD im übrigen mit seinem 12-Kerner von Zen 5 gerade einmal einen Core i7-14700K einholen – welcher zwar mehr CPU-Kerne mitbringt, preislich jedoch durchaus im selben Feld spielt. Allerdings ist es die große Frage, ob Intel diese hohen Cinebench-Werte mit den nachfolgenden Arrow-Lake-Prozessoren replizieren kann, welche keine zusätzlichen CPU-Kerne mitbringen und gleichzeitig auf HyperThreading verzichten müssen.

Wie VideoCardz ausführen, bestätigt sich nun auch Intels Battlemage-Projekt als in der 4nm-Fertigung (von TSMC) daherkommend. Insgesamt gesehen ergibt dies eine enttäuschende Ausbeute für eine 2024er Chip-Generation, welche vorab als stark auf die 3nm-Fertigung aufsetzend angenommen wurde. Aus jener Fertigungsstufe kommen nun aber nur Intels Prozessoren von "Lunar Lake" (TSMC N3B) und "Arrow Lake" (Intel 20A + TSMC N3B) sowie einige Server-Prozessoren von AMD mit alleinigen Zen5c-Kernen (TSMC 3nm). Alles andere basiert hingegen auf der 4nm-Fertigung: AMDs RDNA4, AMDs Zen 5 (mit der vorgenannten Ausnahme), Intels Battlemage und nVidias Blackwell – bei letzterem sowohl die HPC/AI-Sparte als auch die Consumer-Sparte betreffend. Jenen nicht unerheblichen Vorteil, welchen die 3nm-Fertigung bietet, wird man somit gerade im Grafikchip-Bereich erst mit der übernächsten Chip-Generation erleben können.

Laut Twitterer Jaykihn enthält das Desktop-Lineup zu Intels "Arrow Lake" keine Core Ultra 3 Modelle , sprich es wird nur Core Ultra 5/7/9 mit Arrow-Lake-Unterbau geben. Allerdings wird es 3er Modelle durchaus weiterhin geben, nur dann nicht mehr basierend auf der Arrow-Lake-Architektur, sondern wohl früheren Intel-Architekturen. Genau hierfür ist der Namens-Bestandteil "Ultra" als Unterscheidung da: Ein "Core Ultra 3" wäre Arrow-Lake-basiert, ein "Core 3" kann hingegen auch auf anderen Prozessoren-Architekturen aufbauen. Intel hat in dieses neue Namensschema bewußt die Möglichkeit mit eingebaut, auf frühere Intel-Architekturen zugreifen zu können bzw. jene einer neuen Verkaufs-Generation zuschlagen zu können. Die Inspiration hierzu dürfte allerdings von AMD gekommen sein, wo eine ähnlich "ungenaue" Namenswahl (bei einigen Prozessoren-Modellen) inzwischen schon Tradition hat.

There is no ARL-S Intel Core Ultra 3 sku lineup this generation. Note that this does not mean there won’t be a desktop Core Ultra 3 sku lineup this generation. It just means that, if there is one, it won’t be on the Arrow Lake architecture.
Quelle:  Jaykihn @ X am 6. Juli 2024

Nochmals Jaykihn notiert desweiteren den Punkt, dass sowohl "Arrow Lake" als auch dessen 2025er Refresh über eine NPU verfügen wird. Es war bislang nicht ganz sicher, inwiefern auch der originale Arrow Lake und dort insbesondere die Desktop-Modelle mit NPU antreten werden. Denkbarerweise dürfte jene NPU generell bereits tauglich für die Anforderungen von Microsofts Copilot+ sein (40 TOPs allein mit der NPU), alles andere würde wohl wenig Sinn machen. Intel könnte somit zum Jahreswechsel ein Prozessoren-Angebot vorweisen, welches anzunehmenderweise durchgängig über alle Segmente eine NPU tauglich für Copilot+ mit sich bringt – im Gegensatz zu AMD, wo "Granite Ridge" (Desktop Zen 5) keine NPU erhält und jene nur bei "Strix Point" (Mobile Zen 5) vorhanden ist.

ARL-S non refresh: Has NPU
ARL-S refresh: Has upgraded NPU compared to non refresh.

Quelle:  Jaykihn @ X am 6. Juli 2024