Laut Twitterer Kopite7kimi ist mit dem GeForce RTX 40 Refresh zur CES 2024 zu rechnen – wobei im Rahmen dieser Messe üblicherweise nur Ankündigungen stattfinden und nur höchst selten einmal regelrechte Produktlaunches. Laut VideoCardz hat nVidia noch keine große Pressekonfernenz (o.ä.) zur CES angekündigt, allerdings bereits drei Konferenz-Räume gebucht, wird also in jedem Fall die Gelegenheit zu einer solchen Produktvorstellung haben. Inwiefern alle drei neuen Karten bereits auf der CES 2024 vorgestellt werden, ist noch unklar, genauso ob die nachfolgenden Launches zeitnah abfolgen sollen oder eher etwas gestreckt werden. Wichtigster Punkt dürfte sicherlich die preisliche Einordnung der Refresh-Modelle sein, denn daraus wird sich dann erkennen lassen, in welchem Maßstab sich das Performance/Preis-Verhältnis verbessert.

Kommen die Karten halbwegs in der jetzt skizzierten Hardware-Konfiguration heraus, ist zudem klar, dass GeForce RTX 4080 und 4070 Ti nachfolgend auslaufen müssen. Bei der GeForce RTX 4070 GDDR6X würde selbiges genauso anstehen, sollte nVidia noch eine "GeForce RTX 4070 GDDR6" auflegen. Letztere ist nicht Teil der Gerüchte seitens 'Kopite7kimi', sondern stammt aus früheren Gerüchten zum GeForce RTX 40 Refresh. Diese zusätzliche Karte macht allerdings sehr gut Sinn, weil man damit die reguläre GeForce RTX 4070 durch ein etwas günstiger herzustellendes Produkt ersetzen und somit auch mit niedrigerem Listenpreis antreten kann, ohne zum (bei den Herstellern) unbeliebten Mittel der direkten Preissenkung greifen zu müssen. Allerdings könnte nVidia diesen Punkt auch erst nach der CES klären, sprich die Messe erst einmal nur zur Vorstellung der drei "Super"-Modelle nutzen.

Bei Igor's Lab hat man sich noch einmal sehr eingehend und Labor-technisch mit dem 12VHPWR-Stromstecker der GeForce-Grafikkarten beschäftigt, wobei auch reihenweise entsprechender Schadensfälle detailliert gezeigt werden. Dabei werden die Verbesserungen, die zum aktuellen "12V-2×6" Adapter geführt haben, durchaus anerkannt – jene aber auch gleichzeitig kritisiert. Nach Auffassung von Igor's Lab hat die PCI-SIG immer noch vieles ausgelassen in der Spezifikation, was man sauber hätte spezifizieren können. Demzufolge befindet sich auch der neue Adapter immer noch in der Nähe des Grenzbereichs – und kann bei gewissen Fertigungsschwankungen dann eben auch in den Risikobereich wechseln. Inzwischen ist die Fehlerquote (mit dem neuen Adapter) zwar in einem üblichen und damit nicht mehr auffälligen Bereich angekommen, aber eine bessere technische Grundlage wäre mittels einer klareren Spezifizierung sehr wohl möglich gewesen.

Das Swiss IT Magazine sowie WinFuture berichten über neuerlichen Unsinn, welchen sich Microsoft zur Steigerung der "Beliebtheit" des Edge-Browser hat einfallen lassen. Ursprünglich mal auf guter technischer Basis gestartet, hat sich das Edge-Projekt zuletzt in die Güteklasse einer hartnäckigen Drückerkolonne gewandelt. Dabei ist es sehr verwunderlich, dass hier die Wettbewerbshüter nicht längst dazwischengegangen sind, denn das ganze ergibt einen lehrbuchmäßigen Fall der Ausnutzung der Marktmacht auf der einen Seite (Windows) zugunsten eines anderen Produkts desselben Anbieters (Edge) – genau das, was eigentlich verhindert werden sollte bzw. auch die Begründung dafür darstellen kann, selbst existierende Monopole zu zerschlagen. Leider ist inzwischen auch die Deinstallation von Edge nicht mehr möglich (grob seit Version 11x). Die wohl einzige Möglichkeit besteht darin, Windows 10/11 mit einer 2022er ISO ohne jeden Internet-Zugang zu installieren und vor jeglichem Internet-Zugang diesen älteren Edge-Browser dann mittels Dritt-Tools wie W10Privacy zu deinstallieren.

Die PC Games Hardware macht auf nochmals gestiegene Einzelhandels-Preise zur GeForce RTX 4090 aufmerksam: Und in der Tat fängt die günstige Listung beim Geizhals-Preisvergleich derzeit erst bei 1849 Euro an, bezieht sich allerdings auf ein eBay-Angebot. Die günstigste lieferbare Listung eines regulären Händlers liegt dagegen bei 1899 Euro – und somit weit weg vom im August erreichten Preisstand von ab 1590 Euro. Da sich die Preislagen der anderen nVidia-Beschleuniger allerdings zuletzt nicht mehr bewegt haben, ist klar, dass die Erklärung dieses Phänomens Karten-spezifisch ist. Während die Einzelhandels-Preise im September/Oktober aufgrund des schwächeren Dollar/Euro-Wechselkurses allgemein um ein paar Prozentpunkt schlechter geworden sind, kommt nur bei der GeForce RTX 4090 augenscheinlich der Sondereffekt der "China-Situation" zu.

Da die Karte nur noch bis Monats-Mitte nach China geliefert werden darf und gleichzeitig dort derzeit aufs Doppelte erhöhte Einzelhandelspreise winken, lenken die Grafikkarten-Hersteller und Distributoren ihre Lieferungen an GeForce RTX 4090 Modellen augenscheinlich großflächig nach China um. Damit fehlen dem hiesigen Einzelhandel die notwendigen Nachlieferungen und logischerweise steigen somit die Preise, da sich die günstigen Angebote zuerst ausverkaufen und nachfolgend nur noch die eher teureren Angebote im Markt verbleiben. Zudem wird der Einzelhandel neu hereinkommende Ware natürlich nach der aktuellen Marktsituation auspreisen – sprich durchaus auch dieselbe Grafikkarte, die im August noch für 1600 Euro angesetzt war, nunmehr hingegen für 1900 Euro ins Angebot stellen. Denkbarerweise dürfte diese ungünstige Situation noch für ein paar Wochen anhalten, da die Grafikkarten-Hersteller und Distributoren bis zum 19. November wohl wirklich alles lieber nach China schicken werden.

Danach dürfte es ein paar Wochen dauern, ehe die Lagerbestände bei den Distributoren und Einzelhändlern wieder derart voll sind, dass die Einzelhandels-Preise wieder sinken können. Faktisch sieht man hierbei die gleiche Marktübertreibung und nachfolgend die langsame Rückkehr zu normalen Verhältnissen wie seinerzeit beim Cryptomining-Boom – nur eben in kleinerer Ausführung. Ein wesentlicher Unterschied ist auch, dass dieser Effekt zu kurzfristig ist und nVidia somit nicht in der Lage sein dürfte, schnell noch die Produktion der GeForce RTX 4090 zu erhöhen. Ein echter Kater mit zu viel Ware am Markt ist demzufolge kaum zu erwarten. Aber es dürfte durchaus etwas dauern (denkbarerweise bis Anfang 2024), ehe die Einzelhandelspreise zur GeForce RTX 4090 wieder zur Normalität zurückkehren.