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News des 6. Mai 2022

WCCF Tech zeigen die Resultate der AMD-eigenen Benchmarks zu Radeon RX 6650 XT, 6750 XT & 6950 XT – offenbar jene Werte, welche AMD ins entsprechende Pressematerial geschrieben hat. Damit läßt sich einiges von dem abkühlen, was in Folge der zuerst veröffentlichten 3DMark-Werte ein wenig heiß gelaufen war. Denn AMDs eigene Benchmarks sehen speziell im Vergleich Radeon RX 6900 XT gegen 6950 XT nunmehr keineswegs einen Vorteil der Refresh-Lösung von gleich +20% – sondern deutlich geringere +3,9% im Schnitt der angesetzten 14 Spiele-Benchmarks. Auch die anderen Vergleiche – Radeon RX 6700 XT zu 6750 XT mit +7,2% sowie Radeon RX 6600 XT zu 6650 XT mit +2,1% – liegen klar im einstelligen Prozentbereich, so wie es der reine Hardware-Unterschied bereits vermuten lassen hat.

Auflösung Perform. Hardware-Differenz
Radeon RX 6900 XT6950 XT 4K/2160p +3,9% +3-4% Chiptakt, +13% Speichertakt, +12% TDP
Radeon RX 6700 XT6750 XT WQHD/1440p +7,2% +1-3% Chiptakt, +13% Speichertakt, +9% TDP
Radeon RX 6600 XT6650 XT FullHD/1080p +2,1% +2% Chiptakt, +9% Speichertakt, +13% TDP
gemäß den Ausführungen WCCF Tech, basierend auf AMD-eigenen Messungen unter 14-16 Benchmarks

Etwas abweichend davon soll laut AMD die Radeon RX 6750 XT den klar größten Performance-Sprung gegenüber ihrem Vorgänger hinlegen – was nicht ganz zu den Hardware-Daten passt, allerdings noch keine wirklich große Abweichung darstellt und sich mit den folgenden unabhängigen Testberichten nachprüfen lassen wird. AMDs eigene Benchmarks dürften sich dort normalerweise mit geringfügigen Abweichungen bestätigen lassen, bei Hersteller-internen Vergleichen können sich die Grafikchip-Entwickler eigentlich keine großen Ausreißer mehr leisten (und sind selbige zuletzt auch nicht mehr passiert). Worauf man besser nicht schaut, sind AMDs eigene Vergleiche mit nVidia-Karten, denn jene sind bei diesen Tests offenbar durch die Benchmark-Auswahl maximal positiv für AMD gefärbt und werden sich in den unabhängigen Testberichten keineswegs bestätigen lassen.

Dafür reicht schon ein kurzer Blick in den Ultra/4K Performance-Index: Eine Radeon RX 6950 XT mit +3,9% auf die 6900 XT käme dort bei ~362% heraus – und damit immer noch überaus klar unterhalb der GeForce RTX 3090 bei 376%. AMDs eigene Benchmarks, welche der Radeon RX 6950 XT einen Vorsprung von immerhin +11% auf jene GeForce RTX 3090 geben, sind in dieser Frage augenscheinlich schwer Nonsens. Gleiches gilt für die Radeon RX 6750 XT, welche selbst bei einer Mehrperformance zur 6700 XT von +7,2% mit einem 4K-Index von ~237% keineswegs auf die Performance-Höhe der GeForce RTX 3070 (250%) kommen wird – wie von AMD hingegen prognostiziert. Wie gesagt: AMDs eigene Benchmarks sind nur Hersteller-intern – sprich AMD-Lösung gegen AMD-Lösung – zu werten, Hersteller-übergreifend jedoch weitab vom Schuß. Eine passable Annäherung an die Wahrheit werden dann die unabhängigen Testberichte nächste Woche ermitteln.

Die ComputerBase hat die GeForce RTX 3090 Ti mit ihrer Leistungsaufnahme von 450 Watt auf verschiedene Gehäuse losgelassen, nachdem im initialen Test der Karte das ursprünglich benutzte Gehäuse nicht mehr für gute Wertungen bei Kühlung & Lüfter-Lautstärke sorgen konnte. Die anderen Midi-Gehäuse weisen teilweise ähnliche Probleme auf – wobei leider kein BigTower im Test war, welcher eventuell für ganz andere Ergebnisse hätte sorgen können. Dabei liegen die Differenzen zumeist jedoch wieder nur bei Kühlung bzw. GPU-Temperaturen und der Geräuschentwicklung, nicht jedoch bei der reinen Performance. Sprich: Die hochdrehenden Lüfter reichen immer noch dafür aus, dass die Taktraten der Grafikkarte gehalten werden – nur im gedämmten Midi-Gehäuse mit geringster Drehzahl der Gehäuse-Lüfter gab es diesbezüglich Abstriche.

Ein solches Gehäuse ist für diese Hardware dann jedoch generell nicht mehr geeignet, denn trotz dass die Grafikkarte nur maßvoll bei den Taktraten abgab, kamen die anderen Hardware-Komponenten – CPU und SSD – in grenzwertige Temperatur-Bereiche, der Prozessor taktet dann wegen der GPU-Abwärme (!) sogar herunter. Käufer von Grafikkarten mit 400 Watt TDP und mehr sollten eher in die andere Richtung schauen: Ein Gehäuse mit echter Luftdurchfluß-Optimierung, wahrscheinlich je größer um so besser. Ob dies dann tatsächlich für 600-Watt-Boliden reicht, läßt sich derzeit natürlich nicht beschwören. Sollte nVidia mit der nächsten Grafikkarten-Generation tatsächlich so hoch hinausgehen, wird man sich einige Tricks & Kniffe einfallen lassen müssen, um den Wärme-Abtransport aus dem Gehäuse zu verbessern. Alternativ könnte nVidia natürlich auch die Preise der 600-Watt-Boliden derart hoch ansetzen, dass ein extra dafür neu gekauftes PC-System auch nicht mehr ins Gewicht fällt ;)