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News des 6. Juni 2024

Beim TechSpot ist man der Frage nachgegangen, ob mehr Cache den Intel-Prozessoren etwas bringt – was auch etwas in die Richtung geht, ob ein 3D V-Cache wie bei AMDs X3D-Modellen für Intel nutzvoll wäre. Hierfür benutzte man diverse Raptor-Lake-Prozessoren, deaktivierte die Effizienz-Kerne und setzte alles einheitlich auf 5.0 GHz CPU-Takt samt 3.0 GHz beim Ringbus fest. Allerdings bietet Intel nicht derart große Unterschiede bei der Menge an Level3-Cache an wie AMD, womit man versuchen muß, aus dem Vergleich von bestenfalls 24 gegen 36 MB Level3-Cache etwaige Erkenntnisse herauszuziehen. Hieraus läßt sich somit mit nur einer gewissen Sicherheit sagen, dass mehr Cache bei Intel augenscheinlich nicht besonders viel bringt. Die bei AMD hingegen klar erkennbare Tendenz zugunsten von größeren Caches fehlt bei Intel jedenfalls augenscheinlich.

1% low fps 24 MB L3 33 MB L3 36 MB L3
Intel RPL 8-Kerner 121,8 fps 123,6 fps
Intel RPL 6-Kerner 111,7 fps 114,1 fps 115,3 fps
Intel RPL 4-Kerner 89,0 fps 90,6 fps 91,3 fps
gemäß den Benchmarks von TechSpot im Schnitt von 11 Spiele-Titeln unter FullHD/1080p

Die Extra-Tests vom TechSpot unter 5.7 GHz Takt zeigen zudem an, dass sich dort die Unterschiede des Mehr-Caches nochmals weiter verwischen. Augenscheinlich ist Intel Cache-technisch bereits sehr gut abgestimmt unterwegs, muß man da nicht zwingend über noch größere Caches nachdenken (dies kann natürlich mit zukünftigen Intel-Architekturen auch wieder anders aussehen). Intel skaliert viel lieber mit der Taktrate sowie der Anzahl der CPU-Kerne. Dies ist dann schon massiv abweichend von AMD, wo die letzten diesbezüglichen Benchmarks eher eine große Abhängigkeit von der Menge an Level3-Cache ergaben, bei gleichzeitig kaum einem Unterschied zwischen 6- und 8-Kerner. Interessant ist hieran auch der Punkt, wie unterschiedlich CPU-Architekturen doch letztlich sein können, womit auch deren Stellschrauben zur Performance-Steigerung jeweils andere sein können.

1% low fps 16 MB L3 32 MB L3 96 MB L3
AMD Zen 3 8-Kerner 72 fps 87 fps 109 fps
AMD Zen 3 6-Kerner 71 fps 87 fps 105 fps
gemäß den Benchmarks von TechSpot im Schnitt von 12 Spiele-Titeln unter FullHD/1080p

Notebookcheck berichten über eine andere Art von externer Grafikkarten-Lösung seitens Aoostar: Jene bieten mit dem "AG01" nicht eines der für diesen Anwendungszweck üblicherweise angesetzten externen Grafikkarten-Gehäuse an – sondern ein externes Grafikkarten-Dock. Jenes hat mit stärkerer Geräuschentwicklung samt Anfälligkeit für Staubbelastung und mechanischen Schäden seine eigenen Problemfelder, löst dafür allerdings das Problem der Grafikkarten-Größe: Selbige ist bei einem Dock dann egal, womit auch jeder schwere Brummer verbaut werden kann. Leider gibt es nur ein integriertes 400W-Netzteil, welches Aoostar eigentlich nur für Grafikkarten bis 250W TDP freigibt. An dieser Stelle wäre es wohl besser gewesen, mit einem externen Netzteil mit standardisiertem Anschluß zu arbeiten, jenes könnte man notfalls tauschen.

Generell setzt dieses System die Idee von der echten Wahlfreiheit von externen Grafikkarten noch mit am besten um, ohne deswegen in exklusive Preisbereiche hineingehen zu müssen. Der Preispunkt wird mit 139 Dollar angegeben, was für externe Grafik-Stationen vergleichsweise günstig ist. Dafür gibt es immerhin eine Anbindung über OCUuLink mit vier PCIe 4.0 Lanes – sprich das beste, was derzeit Anbindungs-mäßig möglich ist. Die ganz großen Grafikkarten sind sowieso wegen des Performance-Verlusts durch die Anbindung nicht gut für den externen Betrieb geeignet, ergo ist auch die TDP-Einschränkung vielleicht nicht so tragisch. Problematisch ist eher, dass Ausgänge für externe Grafikkarten nach wie vor nicht besonders weit verbreitet sind – und wenn dann oftmals bei Notebooks anzutreffen sind, welche selber schon eine leistungsfähige Mobile-Grafik an Bord haben. Deswegen und wegen der (üblicherweise) hohen Preise für externe Grafikkarten-Gehäuse ist diese Nutzungsform immer noch in einer sehr kleinen Nische unterwegs.

Nochmals Notebookcheck haben sich mit Apples M4 SoC beschäftigt und jenen durch einige Standard-Benchmarks gegen AMD- und Intel-Prozessoren geschickt. Der Apple M4 präsentiert sich hierbei mit gutklassigem Gewinn zum M3 und auch generell oftmals an der Spitze der Performance-Charts stehend. Der eigentliche Vorteil besteht allerdings darin, dass Apple dies beim M4 lüfterlos hinbekommt, da jener SoC derzeit nur für das iPad gedacht ist, die größeren M4-Varianten später antreten werden. Und tatsächlich haben AMD & Intel unter diesem Gesichtspunkt dem M4 wenig entgegenzusetzen, einen lüfterlos kühlbaren AMD- oder Intel-SoC sucht man vergeblich bzw. gibt es das bei AMD & Intel nur im leistungslosen Bereich. Andererseits darf natürlich auch die Frage gestellt werden, wofür man ein iPad mit derart leistungsstarkem 10-Kern-Prozessor benötigen sollte. Auch deswegen haben AMD & Intel in diesem Feld nichts anzubieten: Außerhalb der Apple-Fangemeinde fordert der Markt nirgendwo derart besonders potent ausgerüstete Tablets oder auch Smartphones.

Tablets gelten inzwischen weitgehend als Spielgeräte und bei Smartphones ist man längst an das Limit der in der Praxis notwendigen Performance gestoßen. Weitere Performance-Verbesserungen werden wegen des damit möglichen Marketings gebracht, aber nicht deswegen, weil dies irgendetwas real beschleunigen soll. Apple und Samsung pflegen damit ihre eigenen Spitzen-Geräte, aber außerhalb dessen im breiten Markt regiert nicht die Performance allein, sondern der genaue Mix aus Performance, Akkulaufzeit und Kostenpunkt. Besonders schnelle SoC sind da eher unwillkommen, weil die Leistung auf der einen Seite üblicherweise mit Nachteilen auf den beiden anderen Seiten (Akkulaufzeit & Kostenpunkt) verbunden ist. Lange Rede, kurzer Sinn: Der Vergleich von Tablet-SoCs mit Notebook-Prozessoren ist technisch nett, hat aber keine zählbaren Auswirkungen am Markt. Was der M4 wirklich kann, wäre besser unter Notebook-Bedingungen nachzuweisen – was später geschehen wird, dann aber wohl schon gegen AMDs Strix Point und Intels Lunar Lake gehen dürfte.