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News des 6. Juli 2022

Von Igor's Lab kommt eine Bestätigung dafür, dass die GeForce RTX 4070 tatsächlich in ihrer ungewöhnlichen Form mit nur 10 GB Speicherausbau existiert. Es soll zwar vorher auch Überlegungen und sogar Sample-Boards mit gleich 16 GB gegeben haben (letzteres würde allerdings den GA103-Chip als Unterbau voraussetzen), aber nVidia soll sich letztlich in dieser Frage doch noch umentschieden haben. Dass es nicht wenigstens jene 12 GB VRAM werden, welche das volle Speicherinterface des zur GeForce RTX 4070 benutzten AD104-Chips bieten würde, ist etwas ungewöhnlich. Aber womöglich ergibt sich dann zu Launch-Zeiten ein klareres Bild darauf, was nVidia hiermit bezweckt bzw. wie die Einordnung gegenüber bestehenden Lösungen bzw. der Konkurrenz aussieht.

GeForce RTX 4070 GeForce RTX 4080 GeForce RTX 4090
Chip-Hardware AD104: 60 SM @ 192 Bit GDDR6X AD103: 84 SM @ 256 Bit GDDR6X AD102: 144 SM @ 384 Bit GDDR6X
SKU-Hardware 56 SM @ 160 Bit GDDR6, 10GB 80 SM @ 256 Bit GDDR6X, 16GB 128 SM @ 384 Bit GDDR6X, 24GB
Release November/Dezember 2022 Oktober/November 2022 September/Oktober 2022
Anmerkung: alle Angaben zu noch nicht vorgestellter Hardware basieren auf Gerüchten & Annahmen

Denkbar ist an dieser Stelle beispielsweise, dass nVidia fest mit Navi-33-Lösungen auf 8 GB Speicher rechnet – so wie jene von den Leakern immer wieder beschrieben wurden, selbst wenn deren (angebliches) Performance-Level der Radeon RX 6900 XT mit aber nur 8 GB VRAM (aus heutiger Sicht) irgendwie "schräg" klingt. Doch wenn dies tatsächlich derart passieren sollte (Optimisten hoffen auf ein Einlenken oder gar eine bewußte Nebelkerze seitens AMD), dann reichen die 10 GB der GeForce RTX 4070 tatsächlich aus – noch dazu wo das Performance-Potential des AD104-Chips (grob 40 TFlops @ 192 Bit) klar oberhalb jenes des Navi-33-Chips (grob 25 TFlops @ 128 Bit) liegen sollte. In jedem Fall scheint nVidia mit dieser Portfolio-Gestaltung wieder mehr auf die VRAM-Menge als Abgrenzung zwischen den Grafikkarten-Klassen zu setzen. Die Ausnahme davon wird das Mainstream-Segment sein, wo es (hoffentlich) niemals weniger als 8 GB VRAM gibt.

Daneben weisst man bei Igor's Lab darauf hin, dass nVidia derzeit bei der GeForce RTX 40 Serie immer noch in der Produktgestaltungs-Phase ist – wo also sich die Hardware-Daten immer noch leicht bis mittelmäßig ändern können, je nachdem wie die finale Zielsetzung und der Terminplan für die einzelnen Grafikkarten aussieht. Genau in diesem Maßstab sind letztlich auch alle Wasserstandsmeldungen seitens Leaker 'Kopite7kimi' zu lesen: Als Einblick in den Gestaltungs-Prozeß bei nVidia, bei welchem man sich schrittweise dem finalen Stand nähert, auf diesem Weg allerdings durchaus auch Irrtümer und Sackgassen passieren. Wenn aus diesem Prozeß Spezifikations-Leaks stattfinden, welche nicht dem früheren Stand entsprechen, zeigt dies dann nicht zwingend auf "falsche" Leaks hin – sondern vielmehr auf eine tatsächliche Änderung bei nVidia selber.

Dies wurde in der Vergangenheit leider oftmals nicht wirklich kommuniziert – teilweise musste dieser Punkt natürlich auch erst gelernt werden. Inzwischen ist jedoch klar, dass nVidia gerade einmal bei der GeForce RTX 4090 auf die Zielgerade im Produktgestaltungs-Prozeß einbiegt. Die kürzliche Taktraten-Meldung dürfte die Karte somit bereits sehr nahe am finalen Stand beschreiben. Großartige Änderungen sind hier keinesfalls mehr zu erwarten, allenfalls sind geringfügige Abweichungen bei den Taktraten drin. Ganz anders liegt der Fall hingegen bei GeForce RTX 4070 & 4080: Feststehend ist bei diesen etwas später erscheinenden Karten derzeit allein Chip-Grundlage und die generelle TDP-Klasse. Die jeweilige Hardware-Konfiguration könnte inzwischen auch nahezu feststehend sein, aber dies ist noch nicht sicher. Gänzlich in der Schwebe sind zu diesen Karten hingegen noch deren Taktraten.

feststehend nahezu feststehend in der Schwebe
GeForce RTX 4090 Chip, Hardware-Konfig, TDP-Klasse finale Taktraten -
GeForce RTX 4080 Chip, TDP-Klasse Hardware-Konfig Taktraten
GeForce RTX 4070 Chip, TDP-Klasse Hardware-Konfig Taktraten
spekulative Angaben zum aktuellen Stand der Entwicklung der GeForce RTX 40 Serie

Und wie gesagt: Gemeint ist hiermit nicht der momentane Informationsstand der Gerüchteküche, sondern was bei nVidia selber bereits an finalen Daten feststeht oder aber was noch änderbar ist. Das ganze sind letztlich tiefe Einblicke in die Kreations-Phase zur GeForce RTX 40 Serie bei nVidia selber. Aus Sicht des reinen Grafikkarten-Käufer sind dies zugegebenermaßen teilweise uninteressante Informationen – weil da nur die wirklich finalen Daten relevant sind. Aus Sicht des Hardware-Enthusiasten sind es hingegen interessante Einblicke, welche man selten in dieser Form bekommt (bei AMD beispielsweise nicht). Und letztlich nimmt man sowieso alles mit, was da an Leaks & Gerüchten so ankommt – es ist Aufgabe der Presse, dies sauber eingeordnet anzubieten.

Der vorgestern erwähnte Undervolting-Test seitens Hartware gibt nebenbei auch einen guten Hinweis darauf, wie dies mit GeForce RTX 4080 auf 420W und GeForce RTX 4090 auf 450W funktionieren kann: Die GeForce RTX 4090 läuft in dieser Konstellation augenscheinlich mit abgesenkter Taktrate, um eine nahe zur GeForce RTX 4080 liegende TDP halten zu können. Dabei dürfte sich trotzdem ein erhebliches Performance-Plus einstellen, wie eine ähnlich limitierte GeForce RTX 3080 beweist: Auf nur noch 221 Watt Stromverbrauch (ein Viertel unterhalb des regulären Power-Limits) verliert die Karte gerade einmal –6% Performance.

default Setting #1 Setting #2
GeForce RTX 3080 10GB ~1815 MHz
301W
100% Perf.
~1727 MHz
253W
97% Perf.
~1637 MHz
221W
94% Perf.
gemäß der Ausführungen von Hartware, Performance ist ein Schnitt von 3 Spielen unter der 4K-Auflösung

Umgerechnet auf den 4K Performance-Index ergibt dies einen Index-Wert von ~310%, dies sind immerhin +24% oberhalb einer GeForce RTX 3070 zu grob derselben Verlustleistung. Da zwischen GeForce RTX 4080 und 4090 ein etwas höherer Hardware-Unterschied existiert (+60% Shader-Cluster) als zwischen GeForce RTX 3070 und 3080 (+48% Shader-Cluster), sollte dort der Performance-Sprung trotz ähnlicher TDP noch etwas größer ausfallen. Seltsam sieht diese Konstruktion eigentlich nur deswegen aus, weil die GeForce RTX 4090 augenscheinlich handzahm bei Taktraten und TDP antritt, diese Karte somit eine nVidia-untypisch "effiziente" Lösung darstellt. Das wahre Taktraten-Potential des AD102-Chips wird man dann erst später bei nachfolgenden AD102-Lösungen sehen – dann allerdings bei TDPs bis zu 600 Watt.