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News des 6. Dezember 2024

Die ComputerBase hat eine durchgehende Steigerung der Grafikkarten-Preise von AMD, Intel & nVidia im deutschen Einzelhandel bemerkt, besonders auffällig bei den Preisen zwischen November und Dezember. Hier stiegen im Mittel von 18 Grafikkarten die Preise um +6,7% innerhalb nur eines Monats an – was besonders bemerkenswert ist, als dass dies im Nachgang von Black Friday sowie angesichts des Auslaufstatus der meisten dieser Grafikkarten eigentlich umgedreht sein müsste. Zudem war die vorherige Tendenz auch gänzlich anderslautend, zwischen Juli und November fielen dieselben Grafikkarten im Schnitt um –3,4% beim Preis (das meiste davon zwischen Oktober und November). Der Grund dieser Trendwende ist aber wohl ein ganz profaner: Der klar geänderte Umtauschkurs zwischen Dollar und Euro zwingt die Handelkette, die üblicherweise in Dollar ab Hafen in Fernost eingekauften Grafikkarten neu zu bewerten, sobald die Lagerware raus ist und neu eingekauft werden muß.

Juli '24 Okt. '24 Nov. '24 Dez. '24
Preis-Index von 18 Grafikkarten im deutschen Einzelhandel 100% 99,0% 96,6% 103,1%
Index-Differenz Juli – November 2024 –3,4%
Index-Differenz November – Dezember 2024 +6,7%
gemäß der Ausführungen der ComputerBase, basierend auf den Bestpreisen von 18 Grafikkarten beim Geizhals-Preisvergleich

Dabei ist der preisliche Ruck bei den Grafikkarten-Preisen derzeit etwas höher als die Änderung des Wechselkurses: Jener stand im Jahr 2024 lange Zeit bei grob 1,08 Dollar pro Euro, der neue Wechselkurs liegt hingegen bei grob 1,05 Dollar pro Euro. Aber wenn sich eine solch (für Währungen) beachtbare Schwankung ergibt, welche zudem auf einem Großereignis (dem Ausgang der US-Wahlen) basiert, dann ändert sich nicht nur der Wechselkurs, sondern auch die Währungsabsicherung kostet mehr und es ergibt sich allgemein ein größerer Risikoaufschlag aus Furcht vor einer weiteren Änderung dieses Wechselkurses. Insofern passt diese Straßenpreis-Anpassung sehr wohl zur Wechselkurs-Änderung bzw. liegt in letzterer die Erklärung für ersteres. Ob es mit der kommenden US-Administration zu weiteren Wechselkurs-Änderungen kommt, läßt sich dagegen schwerlich vorhersehen, wäre aber zumindest nicht überraschend. Zwar wäre ein schwacher Dollar für Donald Trumps generelle Wirtschaftsstrategie (wieder mehr in den USA fertigen zu lassen) von großem Vorteil, alle anderen politischen Signale begünstigen den Dollar hingegen als generelle Rückzugswährung – was zumindest Fantasie für einen noch stärkeren Dollar-Kurs übrig läßt. In Euroland würde dies dann allerdings zu weiter steigenden Hardware-Preisen führen, da im IT-Bereich wohl eigentlich alles irgendwie Dollar-basiert hergestellt wird.

Hardwareluxx weisen darauf hin, dass die Mindfactory den voraussichtlichen Auslieferungstermin für jetzt eingehende Vorbestellungen zum Ryzen 7 9800X3D nunmehr auf "Januar 2025" verändert hat. Dies sieht fast danach aus, als würden die Nachlieferungen seitens AMD zuletzt dünner geworden sein, was auch Twitterer Jumbo Shrimp für die USA bzw. den dort bis zuletzt lieferbaren Einzelhändler 'Micro Center' bestätigt. Denkbarerweise ist AMD hier einfach vom Erfolg umgerannt bzw. all das, was man sich an Verkaufserfolg für die regulären Ryzen 9000 Modelle gewünscht hatte, fließt nun allein zum Ryzen 7 9800X3D. Denkbar auch, dass AMD eben wegen des lauen Starts von Ryzen 9000 die Produktion des Ryzen 7 9800X3D gar nicht so breit angesetzt hatte – und beide Effekte (überhöhter Bedarf, maßvolle Fertigung) sich nun aufaddieren und demzufolge allgemeines Abwarten angesagt ist. Dass AMD laut Toms-Hardware-Redakteur Paul Alcorn @ X verbesserte Lieferungen jede Woche verspricht, ist wohl erst dann glaubwürdig, wenn dies bei den Einzelhändlern tatsächlich sichtbar wird.

Seit heute (6. Dezember 2024) Nachmittag führt Mindfactory den Ryzen 7 9800X3D zwar wieder im Shop und lässt auch eine Vorbestellung zu, allerdings wird eine "voraussichtliche Auslieferung Anfang Januar 2025" genannt.
Quelle:  Hardwareluxx am 6. Dezember 2024
 
Interestingly, in Micro Center, in the US, there was availability since launch until now, with regular restocking about every 2-3 days (and selling out).
But as of today (and this is a change) it is so completely out of stock that the SKU does not even come up.
Probably means sold out in every single store.

Quelle:  Jumbo Shrimp @ X am 6. Dezember 2024
 
AMD on 9800X3D shortage: "[...]We are working diligently to get as much supply to market as soon as possible, with more processors being shipped every week. We expect availability to get better as shipments ramp throughout the quarter."
Quelle:  Paul Alcorn @ X am 6. Dezember 2024

Der ehemalige AnandTech-Redakteur Ian Cutress @ X bringt die Auflösung zur Frage, was an den Gerüchten zu der (angeblich) nur 10%igen Ausbeute bei Intels 18A-Fertigung dran ist: Danach sind jene 10% tatsächlich nur auf supergroße Chips á 800mm² Chipfläche beziehbar, nahe des Recticle Limits von 858mm² (maximale Belichtungsgröße von Chips in einem Durchgang bei aktuellen Halbleiterfertigungs-Anlagen). Die ursprüngliche Intel-Angabe wurde nämlich als Defektrate pro mm² getroffen – und daraus läßt sich für jede Chipgröße eine spezifische Ausbeute berechnen. Für 800mm² große Chips liegt jene tatsächlich bei ~10% – aber für typische Smartphone-Chips (üblicherweise Richtung 100-120mm² Chipfläche) dann schon bei ~65%. Und dies ist ein absolutes Normalmaß, gerade für einen noch nicht in der Massenfertigung befindlichen Prozeß – womit das ganze demzufolge auch keinen Aufreger und keine Meldung wert ist.

When you don't understand the difference between defect rate and yield. Pat said in August the defect rate was below 0.40 – at reticle sized chips, that's an 8% yield – but at smartphone sized chips, that's ~65%. There's a reason new nodes have pipecleaners that are small. Also, still many months out from actual HVM.
Quelle:  Ian Cutress @ X am 6. Dezember 2024

Auf Steam werden die Systemanforderungen für den Multiplayer-Part von "Delta Force" genannt, welcher am 3. Dezember in die offene Beta gegangen ist und dort sich augenscheinlich ganz gut anläßt. Das Spiel wird noch eine Singleplayer-Kampagne bieten, jene kommt allerdings erst beim finalen Release. Der Singleplayer-Part benutzt zudem eine andere Engine (UE5 anstatt UE4 wie der Multiplayer-Part) und dürfte somit deutlich abweichende Systemanforderungen aufweisen. Denn selbige sind beim Multiplayer-Part von Delta Force überaus handzahm, um nicht zu sagen altmodisch. Schließlich gelingt der Einstieg bereits mit Core i3-4150 oder FX-6300 sowie GeForce GTX 660, Radeon HD 7870 oder Arc A380, wobei die AMD- und nVidia-Grafikkarten schon lange nicht mehr von aktuellen Treibern unterstützt werden. Auch in der Spitze für das 4K-Gaming geht es mit GeForce RTX 3080 oder Radeon RX 6800 XT nicht besonders hoch hinauf, allein die jeweiligen CPU-Anforderungen von Core i9-12900K oder Ryzen 7 7800X3D sind hierfür überraschend dick angesetzt (und damit potentiell Unsinn).

offizielle PC-Systemanforderungen für "Delta Force" (Multiplayer)
Minimum Empfehlung "2K" "4K"
System Windows 10/11 64-Bit, DirectX 12, 60 GB freier Festplatten-Platz, SSD durchgehend empfohlen
CPU Core i3-4150 oder FX-6300 Core i5-6500 oder Ryzen 5 1500X Core i7-8700K oder Ryzen 5 5500 Core i9-12900K oder Ryzen 7 7800X3D
Speicher 8 GB RAM + 2 GB VRAM 16 GB RAM + 5 GB VRAM 16 GB RAM + 8 GB VRAM 32 GB RAM + 10 GB VRAM
Grafik GeForce GTX 660 oder Radeon HD 7870 oder Arc A380 GeForce GTX 1060 5GB oder Radeon RX 5500 XT oder Arc A580 GeForce RTX 3060 oder Radeon RX 5700 XT oder Arc A770 GeForce RTX 3080 oder Radeon RX 6800 XT