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News des 5. Mai 2022

VideoCardz auf Basis einer anscheinenden AMD-Folie zeigen neue, teilweise abweichende Listenpreise zu Radeon RX 6650 XT, 6750 XT & 6950 XT. Zu diesen Karten hatten WCCF Tech kürzlich bereits Listenpreise notiert, allerdings scheint sich AMD nun doch noch einmal umentschieden zu haben. Einzig bei der Radeon RX 6650 XT ändert sich nichts, jene bleibt bei 399 Dollar und somit einer 5%igen Preiserhöhung gegenüber der originalen Radeon RX 6600 XT. Eine deutliche Änderung gibt es dann jedoch bei der Radeon RX 6750 XT, welche WCCF mit 499 Dollar (+4%) angeben hatte, VideoCardz hingegen mit 549 Dollar – und somit einem Preisaufschlag gegenüber der originalen Radeon RX 6700 XT von gleich +15%. Ähnlich hoch fällt dann auch der Preisaufschlag bei der Radeon RX 6950 XT mit 1099 Dollar (+10%) aus, hierzu hatten WCCF allerdings noch keine exakte Preisnotierung.

Original WCCF VCZ Release
Radeon RX 6950 XT $999  (6900XT) >$1000  (+X%) $1099  (+10%) Launch-Reviews: 10. Mai 2022
Marktstart: 12. Mai 2022
Radeon RX 6750 XT $479  (6700XT) $499  (+4%) $549  (+15%)
Radeon RX 6650 XT $379  (6600XT) $399  (+5%) $399  (+5%)
Anmerkung: Angaben zu noch nicht vorgestellter Hardware basieren auf Gerüchten & Annahmen

In der Summe setzt AMD die Preise von Radeon RX 6750 XT & 6950 XT erstaunlich hoch an – womöglich daraus resultierend, dass man sich dies aufgrund aktueller Straßenpreise (gerade bei der Radeon RX 6700 XT bzw. 6750 XT) leisten kann. Genau dort, wo AMD derzeit im harten Wettbewerb steht – nämlich bei der Radeon RX 6600 XT bzw. 6650 XT – fällt der Preisaufschlag dann hingegen eher geringfügig aus. Die höheren Preislagen der beiden stärkeren 50er Karten kommen allgemein nicht gut an, AMD geht hiermit auf einen Pfad der schleichenden Listenpreis-Erhöhung, um bei den im Herbst/Winter nachfolgenden RDNA3-Karten eventuell deren eigenen Preissprung nicht zu groß wirken zu lassen oder auch mit vorgeblich unveränderten Preislagen glänzen zu wollen. Die hohen Preisaufschläge setzen AMDs 50er RDNA2-Refresh dann natürlich auch unter Druck: Sollte sich keine ähnlich lautende Mehrperformance finden lassen, geht der Daumen bei diesen Refresh-Lösungen ganz schnell nach unten.

Als Nachtrag zur Diskussion um die 3DMark-Werte zu Radeon RX 6650 XT, 6750 XT & 6950 XT wäre noch zu sagen, dass die hiermit geäußerte Kritik natürlich nicht die absoluten Werte betrifft. Ob die Radeon RX 6950 XT vielleicht doch über 22'000 Punkte im Graphics-Test des 3DMark13 TimeSpy erreichen kann, spielt keine Rolle – es geht um die mit diesen Werten präsentierte Aussage eines (vermeintlichen) 20%igen Performance-Sprungs zwischen Radeon RX 6900 XT und 6950 XT. Selbige Aussage zur relativen Mehrperformance wird derzeit durch keinerlei Hardware-Spezifikationen gedeckt und ist daher weit außerhalb dessen, was man sich normalerweise aufgrund der bekannten Hardware-Daten vorstellen kann. Davon abgesehen gilt natürlich, dass der 3DMark auch nicht unbedingt das beste Werkzeug zur Darstellung von Performance-Skalierungen darstellt, unter realen Spielen also immer wieder etwas anderes passieren kann.

Chip Speicher TDP Perf-Prognose
Radeon RX 6900 XT6950 XT +3-4% +13% +12% geschätzt +3-6%
Radeon RX 6700 XT6750 XT +1-3% +13% +9% geschätzt +2-6%
Radeon RX 6600 XT6650 XT +2% +9% +13% geschätzt +4-7%
Anmerkung: Angaben zu noch nicht vorgestellter Hardware basieren auf Gerüchten & Annahmen

Twitterer Kopite7kimi denkt über die Veränderungen an den Shader-Clustern der "Ada"-Architektur nach. Resultat des ganzen ist ein spekulatives "AD102" Block-Diagramm, welches als wichtigste Änderung für jeden Shader-Cluster 128 FP32-Einheiten samt extra 64 INT32-Einheiten einzeichnet. Im Gegensatz zu Gaming-Ampere sind die INT-Einheiten also nicht mit FP32-Einheiten verbundelt, sondern laufen extra – sollten somit eventuell sogar zeitgleich nutzbar sein. An der nominellen FP32-Rechenleistung und auch der reinen Anzahl der FP32-Einheiten ändert dies nichts, aber wenn man FP32- und INT32-Einheiten zusammen nimmt, dann ergibt sich ein Sprung an +50% Ausführungseinheiten pro Shader-Cluster. Die prognostizierte FP32-Power bleibt damit natürlich gleich, das Diagramm selber gibt den AD102-Chip weiterhin mit 18'432 FP-Einheiten an.

Pascal Turing Ampere Ada Lovelace
reine FP32-Einheiten pro SM - 64 64 angeblich 128
reine INT32-Einheiten pro SM - 64 - angeblich 64
Dual-Use FP32/INT32-Einheiten pro SM 128 - 64 angeblich keine
insgesamte FP32-Einheiten pro SM 128 64 128 angeblich 128
insgesamte INT32-Einheiten pro SM 128 64 64 angeblich 64
insgesamte FP32/INT32-Einheiten pro SM 128 128 128 angeblich 192
Anmerkung: Angaben zu noch nicht vorgestellter Hardware basieren auf Gerüchten & Annahmen

Im Endeffekt würde nVidia damit auf das bei der Turing-Architektur bereits praktizierte Schema der getrennten FP32- und INT32-Einheiten zurückgehen – nur bei "Ada Lovelace" dann weiterhin mit verdoppelter FP32-Power. Richtig Sinn ergibt dies natürlich nur, sofern die Datenpfade, Caches und weitere Verdrahtungs-Logik breit genug sind, damit die Ada-Architektur die zusätzlichen INT32-Einheiten auch gleichzeitig zu den FP32-Einheiten nutzen kann. Dann könnten die FP32-Einheiten sich gänzlich ihren FP32-Aufgaben widmen, womit die diesbezügliche Ineffizienz der Ampere-Architektur wegfallen würde – wo die verdoppelten FP32-Einheiten auch INT32-Aufgaben lösen mussten und daher nie (auch nur annähernd) die doppelte Performance pro Shader-Cluster erreichbar war. Der Effekt jener Änderung der "Ada"-Architektur sollte die Performance pro Shader-Cluster durchaus bedeutsam steigern – allerdings sollte vorher jene (in unserem Forum bereits im April diskutierte) Änderung auch erst einmal bestätigt werden.