Das YouTube-Review seitens GizmoSlipTech eines Alienware-Notebooks mit Radeon RX 7900M Mobile-Grafiklösung bietet den ersten unabhängigen Benchmarks zu dieser: Hierbei kommt die Radeon RX 7900M unter dem 3DMark13 TimeSpy um +4% vor der GeForce RTX 4080 Laptop heraus. Dies könnte man grob als Erfüllung von AMDs Performance-Vorgabe ansehen, welche ihre Mobile-Lösung im Schnitt um +7% vor der nVidia-Lösung gesehen haben. Allerdings läuft der 3DMark normalerweise auf AMD-Hardware etwas besser, ergo hätte man sich hier auch einen oberhalb des allgemeinen Schnitts liegenden 3DMark-Vorteil vorstellen können. Aber natürlich verwischen die konkret verwendeten Notebooks sowie deren kleine Eigenheiten die Ergebnisse immer in gewissem Maßstab, kleine bis sogar mittlere Performance-Abweichungen sind im Mobile-Segment schlicht normal.

Betrachtet man die jeweils verbaute Hardware und den sich hieraus ergebenden Desktop-Vergleich (wo es mehr Performance-Vergleiche gibt), muß sich AMD doch ziemlich ranhalten, um die eigene Vorgabe tatsächlich zu erfüllen und eine GeForce RTX 4080 Laptop zu schlagen. Denn die nVidia-Lösung bietet die Hardware der GeForce RTX 4070 Ti (Desktop), die AMD-Lösung liegt hingegen leicht unterhalb der Hardware der Radeon RX 7900 GRE (Desktop) – wobei im Desktop-Feld die nVidia-Lösung die AMD-Lösung um ca. 8% schlägt. Das einzige, was AMD hier zugunsten des Mobile-Vergleichs in die Waagschale werfen kann, ist die geringere TDP-Differenz auf eigener Seite: Bei nVidia geht es von 285W (Desktop) auf 60-150W (Mobile) zurück, bei AMD nur von 260W (Desktop) auf ≤180W (Mobile), wobei das konkrete Alienware-Notebook wohl mit 160W TGP samt ≤40 Watt dynamischer Spielraum antritt. Nominell liegt die Radeon RX 7900M somit deutlich näher als die GeForce RTX 4080 Laptop an der TDP des jeweiligen Desktop-Äquivalents.

Die Differenz zwischen Desktop- und Mobile-Performance dürfte somit auf nVidia-Seite größer sein, was der AMD-Lösung in diesem Vergleich zum Vorteil gereichen sollte. Ob dies in der Praxis unabhängiger Spiele-Benchmarks gelingt, ist jedoch immer noch nicht erwiesen. Die 3DMark-Werte deuten nur darauf hin, dass es grob in Richtung einer ähnlichen Performance gehen könnte, der konkrete Unterschied ist (mit 4%) aber zu klein, um sich umgehend sicher sein zu können, wer hier die wirklichen Spiele-Benchmarks gewinnt. Leider ist dieses Feld der Performance von Mobile-Beschleunigern in letzter Zeit etwas aus dem Blickfeld geraten, nachdem es zu Ampere-Zeiten hier durchaus einige beachtbare Benchmark-Tests gegeben hatte. Aber dies geschah seinerzeit auch aus der Sondersituation heraus, dass im Jahr 2021 der Erwerb eines Gaming-Notebooks teilweise die einzige Möglichkeit war, an eine RTX30-Grafiklösung heranzukommen.

Die von Twitterer TechEpiphany erstellte Grafikkarten-Verkaufsstatistik der Mindfactory sieht für die 44. Woche wieder steigende Verkaufszahlen – bzw. war wohl die vorangegangene Woche schlicht untypisch schwach. Bei den Marktanteilen ergeben sich dadurch allerdings keine großen Ausschläge, allenfalls beachtbar ist der erheblich zurückgegangene durchschnittliche Verkaufspreis (average selling price = ASP) auf nVidia-Seite. Eine echte Tendenz läßt sich hieraus aber auch (noch) nicht ableiten, dafür sind diese wochenweisen Statistiken zu sprunghaft. Die Top-Positionen der Verkaufscharts belegen wieder einmal (mit Abstand und in dieser Reihenfolge) Radeon RX 7800 XT und GeForce RTX 4070, wobei diese Woche untypisch viele Radeon RX 7900 XTX und GeForce RTX 4060 verkauft wurden. Diese belegen in der dieswöchentlichen Verkaufs-Rangliste die Positionen 3 & 4, während jene üblicherweise eher am Ende der Top 10 (oder gar außerhalb dieser) angesiedelt sind.

Die ebenfalls von Twitterer TechEpiphany erstellte Prozessoren-Verkaufsstatisik der Mindfactory zeigt für die 44. Woche genauso eine Verkaufsbelebung auf das Niveau der Wochen 41/42 an, womit die Woche 43 augenscheinlich durchgehend eine verkaufsschwache Woche war. Markanter Punkt des aktuellen CPU-Verkaufsgeschehens war die Rückkehr zur alten 80:20%-Marktverteilung zwischen AMD & Intel, nachdem es zuletzt eher in Richtung 10 Prozentpunkt mehr zugunsten von Intel ausgesehen hatte. Aber der anfängliche Verkaufseffekt des Raptor Lake Refrehs ist augenscheinlich durch, genauso sind die AMD-Käufer wieder zurückgekehrt. Dabei haben sich die AM5-Verkäufe einmal mehr näher an die AM4-Verkäufe herangeschoben, für diese Verkaufswoche liegt das AMD-interne Verhältnis bei immerhin schon 53:47%. Hier ist in absehbarer Zeit ein Führungswechsel zu erwarten, welcher die AM5-Verkäufe dann stärker als die AM4-Verkäufe sehen wird.