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News des 4. März 2022

Twitterer MEGAsizeGPU weisst auf eine Notiz im chinesischen Chiphell-Forum zu GeForce RTX 3070 Ti 16GB & 3090 Ti hin. Nach der automatisierten Übersetzung ist die "GeForce RTX 3070 Ti 16GB" damit komplett abgesagt. Denkbarerweise erwartet nVidia von Intels "Arc A780" (mit ebenfalls 16 GB Speicher) keine Performance-Offenbarung mehr oder sieht deren Release erst im zweiten Quartal einfach als zu spät an, um darauf noch mit einer Ampere-basierten Grafikkarte zu antworten. Damit verbleibt als einzige noch anstehende nVidia-Karte der Ampere-Generation weiterhin die "GeForce RTX 3090 Ti": Jene soll ernsthafte technische Problem haben, welche dazu führen, dass man den ursprünglich geplanten Speicher ersetzen muß – das Problem soll somit Speicher-seitig und nicht Platinen-seitig existieren.

Chip Hardware Speicher Segment Release
GeForce RTX 3090 Ti GA102 84 SM (10'752 FP32) @ 384 Bit 24 GB GDDR6X Enthusiast angeblich 29. März
Radeon RX 6950 XT Navi 21 80 CU (5120 FP32) @ 256 Bit 16 GB GDDR6 Enthusiast angeblich Mitte April
Radeon RX 6750 XT Navi 22 40 CU (2560 FP32) @ 192 Bit 12 GB GDDR6 Midrange angeblich Q2/2022
Radeon RX 6650 XT Navi 23 32 CU (2048 FP32) @ 128 Bit 8 GB GDDR6 Mainstream angeblich Q2/2022
Arc A780 SOC1 32 Xe (4096 FP32) @ 256 Bit 16 GB GDDR6 Midrange Q2/2022
Arc A580 SOC1 24 Xe (3072 FP32) @ 192 Bit 12 GB GDDR6 Midrange Q2/2022
Arc A380 SOC2 8 Xe (1024 FP32) @ 96 Bit 6 GB GDDR6 Entry Q2/2022
Arc A350 SOC2 6 Xe (768 FP32) @ 64 Bit 4 GB GDDR6 Entry Q2/2022
Radeon RX 6500 Navi 24 12 CU (768 FP32) @ 64 Bit 4 GB GDDR6 Entry angeblich Mai
Anmerkung: Angaben zu noch nicht vorgestellten Grafikkarten basieren auf Gerüchten & Annahmen

Dennoch soll für die GeForce RTX 3090 Ti an einem Auslieferungstermin Ende März festgehalten werden. Daneben wird die aktuelle Ampere/RDNA2-Grafikkarten-Generation (voraussichtlich) noch vier Nachzügler von AMD sowie vier (späte) Neueinsteiger von Intel erleben. Jene sollten besser allesamt im Rahmen des zweiten Quartals 2022 abgehandelt werden, denn zum Ende des dritten Quartals steht mit der "Ada"-Generation seitens nVidia bereits eine neue Technologie-Klasse an. Jene dürfte anfänglich zwar nur in HighEnd-Bereiche gehen (zu Mainstream-Lösungen auf "Ada"-Basis kommt nVidia sicherlich erst Anfang 2023), aber natürlich mindert deren Auftauchen den Wert aller vorher veröffentlichen Grafikkarten mit jeweils älterer Technologie-Generation. Damit ist das erste Halbjahr 2022 trotz der Absage der GeForce RTX 3070 Ti ziemlich gut gefüllt mit Grafikkarten-Neuerscheinungen: Drei sind bereits angetreten, 9 weitere sollen in den nächsten Monaten folgen.

Laut nochmals Twitterer MEGAsizeGPU soll AMD im Monat März neben dem bereits derart kolportierten Ryzen 7 5800X3D noch drei weitere Ryzen-5000-Prozessoren herausbringen: Einen Achtkerner "Ryzen 7 5700X" günstiger als der Core i5-12600KF ($264), einen Sechskerner "Ryzen 5 5600" günstiger als der Core i5-12400 ($192) sowie einen Sechskerner ohne SMT "Ryzen 5 5500" mit demselben Preis wie beim Core i3-12100 ($122). Leider gibt es keine Quelle hierzu, ergo darf dieses Gerücht mit der entsprechenden Vorsicht eingebucht werden. Generell würde diese späte Portfolio-Ausweitung überraschen – aber anscheinend kann sich AMD dies auch erst jetzt wirklich leisten. Die kürzlichen Preissenkungen bei Ryzen-5000-Prozessoren deuten schließlich nicht nur darauf hin, dass AMD günstiger werden musste im Vergleich zu Intels "Alder Lake" – sondern auch, dass AMDs Produktionsmengen inzwischen derart sind, dass man sich diese Preissenkung (durch Mehrverkäufe) auch leisten kann.

AMD will release 4 new CPUs this month:
R5-5500 6C6T
R5-5600 6C12T
R7-5700X 8C16T
R7-5800X3D 8C16T
 
5500 has the same price as 12100, 5600 will be cheaper than 12400, and 5700X will be cheaper than 12600KF.

Quelle:  MEGAsizeGPU @ Twitter am 5. März 2022

Passt diese These, dann hat AMD inzwischen auch mehr Kapazitäten für weitere Prozessoren-Modelle – wie die lange geforderten kleinen Sechskerner, um gegenüber dem durchaus umfangreichen Intel-Portfolio nicht nur in Teilen konkurrieren zu können. Überraschend bleibt dennoch etwas der Punkt, dass dies so spät im Verkaufszyklus von Ryzen 5000 kommt, sprich erst kurz vor Zen 4. Andererseits sind die Zen-4-Prozessoren klar dem HighEnd-Segment mit entsprechenden Preislagen zuzuordnen (dafür wird schon der alleinige Support von DDR5-Speicher sorgen) und haben die jeweils älteren Prozessoren bei AMD traditionell schon immer die Rolle der Portfolio-Auffüllung nach unten hin übernommen. So oder so wird das Ryzen-5000-Portfolio also auch nach dem Zen-4-Launch benötigt, um im Mainstream- und Entry-Segment präsent zu sein. Sofern die drei genannten neuen Ryzen-5000-Prozessoren tatsächlich noch erscheinen, dürfte dies um so besser gelingen können.

Ein weiterer iGPU-Test der Radeon 680M kommt von Golem, welche wie der (wie der kürzliche ComputerBase-Test) sowohl andere iGPUs als auch echte Desktop-Grafikkarten als Vergleichsobjekte benutzt haben. Die Testergebnisse sind in der Höhe jedoch etwas abweichend – wahrscheinlich forciert durch die andere Spiel- und Settings-Auswahl, sicherlich aber auch bedingt durch die in beiden Tests nicht wirklich ausreichende Anzahl von Benchmarks (5 bzw. 6). Damit läßt sich eine grobe Performance-Richtung ermitteln, aber augenscheinlich kein wirklich genaues Ergebnis festsetzen – sprich, es bleibt einiger Spielraum. So kommt die Radeon RX 680M im Golem-Test bezogen auf den 3DC FullHD Performance-Index auf einen Index-Wert von ~290-320% heraus.

Hardware FullHD/1080p 3DC Perf-I
Radeon RX 6500 XT RDNA2, Navi 24, 1024 FP32 @ 64 Bit GDDR6, 107W 201% 580%
GeForce GTX 1650 Turing, TU117, 896 FP32 @ 128 Bit GDDR5, 75W 142% 450%
Radeon 680M RDNA2 (iGPU), 768 FP32 @ 128 Bit DDR5, 65W (CPU+IGPU) 100% -
Radeon 680M  @30W RDNA2 (iGPU), 768 FP32 @ 128 Bit DDR5, 30W (CPU+IGPU) 88% -
Iris Xe Xe (iGPU), 768 FP32 @ 128 Bit DDR4, 65W (CPU+IGPU) 70% -
gemäß der Benchmarks von Golem unter 5 Spiele-Tests (ohne Counter-Strike)

Dies entspricht grob der Performance der GeForce GTX 1050 2GB (310%) – während hingegen der ComputerBase-Artikel die Radeon 680M doch einigermaßen höher in die Nähe der Performance der GeForce GTX 1050 Ti (360%) ansetzte. Ebenfalls recht unterschiedlich zwischen beiden Artikeln ist die Performance-Differenz zwischen Radeon 680M und Iris Xe: Bei der ComputerBase liegt die Intel-iGPU nur zu 58% auf dem Performance-Niveau der AMD-iGPU, bei Golem sind es hingegen gleich 70% (mit Counter-Strike sogar 76%). Hier könnten unterschiedliche benutzte CPUs mit hineinspielen (welche unterschiedliche iGPU-Tatktraten aufweisen), aber auch die jeweils geringe Anzahl an Benchmark-Titeln dürfte hierbei wieder eine Rolle spielen. Es erscheint somit durchaus angeraten, iGPU-Tests zukünftig auf eine etwas breitere Benchmark-Basis zu stellen – und dabei gern auch Nebeneffekte wie TDP- und CPU-Wahl mit zu beachten, um die Ergebnis-Varianz weiter herunterzudrücken.