VideoCardz berichten über einen vorfristigen fernöstlichen Test zur GeForce RTX 4080 Super – mit allerdings wenig erbaulichen Performance-Resultaten. Unter dem 3DMark gab es hierbei nur 2,4% Mehrperformance gegenüber einer GeForce RTX 4080, unter Spielen waren es im Mittel sogar nur +0,1%, resultierend aus einigen Negativ-Ergebnissen. Hier dürfte natürlich der werksübertaktete Status der benutzten GeForce RTX 4080 mit hineinspielen, wobei deren Taktraten-Offset von +60 MHz nicht wirklich großartig erscheint, jene eventuell aber auch mit einem höheren Power-Limit operieren durfte. Da die werksübertakteten Versionen üblicherweise jedoch nur mit 2-3% Mehrperformance vor der Referenztaktung liegen, kommt selbst unter Einrechnung dieses Punkts die GeForce RTX 4080 Super auf kein gutes Ergebnis.

Denkbarerweise erreicht jene selbst die bisherige Zielmarke von 5% Mehrperformance zur regulären GeForce RTX 4080 nicht. Damit wird kurz vor Ultimo noch einmal unsere Performance-Prognose zur GeForce RTX 4080 Super leicht gesenkt: Von bisher ~530-550% auf nunmehr ~520-540%. Irgendwelche Performance-Offenbarungen waren von der GeForce RTX 4080 Super aufgrund der Hardware-Ansetzung (vier Shader-Cluster mehr auf selber TDP) aber sowieso nie zu erwarten, der eigentliche Effekt der Karte liegt in der Preissenkung beim Listenpreis von immerhin 200 Dollar. Daneben weist dieser Fall mit der werksübertakteten GeForce RTX 4080 im Test darauf hin, wie wichtig es ist, für vergleichende Benchmarks mit Referenz-Taktungen (und Referenz-TDP) zu messen. Ansonsten werden die nicht werksübertakteten Modelle im Test leicht schlechter bewertet als real ist – und kann bei solchen knappen Vergleichen wie hier auch einmal ein gänzlich unsinniges Ergebnis (fälschlicher Performance-Gleichstand) herauskommen.

Wie Twitterer Harukaze5719 (auf Basis der Tests von Gamers Nexus & Quasarzone) berichtet, scheint AMDs Ryzen 8000G Serie noch ein Performance-bremsendes technisches Problem aufzuweisen: Danach ist bei diesen Desktop-APUs augenscheinlich "STAPM" aktiv, ein eigentlich nur für Mobile-APUs gedachter TDP-Begrenzer. In der Folge dessen bremsen sich die Ryzen 8000G Modelle nach ca. drei Minuten auf ein Powerlimit von nur 65 Watt herunter, obwohl im Desktop-Bereich eigentlich bis zu 88 Watt Package-Power (dauerhaft) anliegen dürfen. Laut AMD ist es in jedem Fall fehlerhaft, dass diese Desktop-APUs jenes "STAPM"-Feature ausführen – was mit einem zukünftigen BIOS-Update behoben wird. Für die Hardwaretester dürfte dies bedeuten, dass man jene Ryzen 8000G Desktop-APUs nach dem Vorliegen dieses BIOS-Updates wohl nachtesten muß, selbst wenn der Performance-Effekt eher nur unter langlaufenden Benchmarks relevant wird (für die ersten ca. drei Minuten liegen die vollen 88 Watt PPT an).

Twitterer TechEpiphany zeigt die Grafikkarten-Verkaufszahlen der Mindfactory für die 4. Woche 2024. Jene sah keine Stückzahlen-mäßige, dafür aber eine Umsatz-mäßige Marktbelebung – für welche allein nVidia und dort augenscheinlich die neuen "SUPER"-Modelle verantwortlich sind. So ist die GeForce RTX 4070 Ti Super auch ziemlich gut auf Platz 2 der Verkaufs-Topliste eingestiegen, in welcher die Radeon RX 7800 XT zwar weiterhin auf dem ersten Platz rangiert, allerdings einiges vom ansonsten üblichen Vorsprung eingebüßt hat. Obwohl nVidias "SUPER"-Refresh derzeit noch gar nicht vollständig ist, belebt jener nVidias Verkäufe ganz augenscheinlich. Der für nVidia wohl wichtigere Effekt dürfte hingegen in der Steigerung der durchschnittlichen Verkaufspreise (ASP) liegen. In dieser Frage hat nVidia in der zweiten Januar-Hälfte die Trendwende geschafft und notiert erstmals seit letztem Herbst wieder oberhalb von 700 Euro.

Hier kann man sicherlich den eigentlichen Zweck von nVidias Refresh-Modellen erkennen: Die Grafikkarten-Absatzpreise nicht weiter absinken zu lassen, sondern wieder auf ein generell höheres Niveau zu führen. Dass man dafür etwas mehr Technik bieten musste, dürfte kostenmäßig für nVidia kaum in Gewicht fallen. Selbst die GeForce RTX 4080 Super dürfte trotz des gegenüber der regulären GeForce RTX 4080 abgesenkten Listenpreises für eine weitere ASP-Steigerung sorgen: Denn die SUPER-Variante bietet erstmals einen sinnvollen Preisabstand zur GeForce RTX 4090, sollte somit die Absätze der 80er Klasse bei nVidia generell ankurbeln – und somit wiederum zur ASP-Steigerung beitragen. Hält sich dieser erste Eindruck, dürfte sich das Marktverhältnis bei der Mindfactory im ersten Quartal deutlich freundlicher für nVidia als im vorangegangenen vierten Quartal 2023 entwickeln.

Die ebenfalls von TechEpiphany @ Twitter ermittelten Prozessoren-Verkaufszahlen der Mindfactory sehen für die 4. Woche kaum eine große Veränderung, allenfalls wieder eine stärkere Annäherung AMDs an die 90%-Marke bei Stückzahlen- und Umsatz-Marktanteilen. Die Woche sah zudem wieder etwas stärkere AM4-Verkäufe, was auch die durchschnittlichen Prozessoren-Verkaufspreise (ASP) bei AMD schmälerte. Das kleinere Verkaufs-"Hoch" bei Intel in den Jahreswochen 2/3 ist augenscheinlich schon wieder vorbei – zweimal grob 100-150 Stück mehr Wochenabsatz waren somit der ganze Effekt des Marktstarts der non-K-Modelle der 14. Core-Generation. Derzeit präsentiert Intel AMD das DIY-Segment mehr oder weniger auf dem Silbertablett – wohlwissend, dass das viel größere OEM-Segment fest in Intel-Hand ist und daher sich mit den DIY-Absätzen wenig am weltweiten Marktanteil ändert.