Laut Twitterer Matthew Smith tritt die GeForce RTX 4070 (non-Ti) wohl mit beachtbar niedrigeren Taktraten gegenüber der Chip-gleichen GeForce RTX 4070 Ti an: Nur 1920/2475 MHz Base- & Boost-Takt gegenüber den bei der Ti-Variante angesetzten 2310/2610 MHz. Hier zeigt sich womöglich ein Effekt der Maßnahme, die Karte von den vormals genannten 250 Watt TDP auf nunmehr nur noch 200 Watt TDP herunterzusetzen. Dafür muß einfach die Taktrate nach unten, aller Vermutung nach dürfte die GeForce RTX 4070 dann ihren TDP-Rahmen (im Gegensatz zu den bisherigen Ada-Lovelace-Beschleunigern) auch vollkommen ausnutzen. Dass ein erstes Hersteller-Design auch nur bei 2505 MHz Boost-Takt liegt, zeigt zudem an, dass nVidia augenscheinlich nicht wünscht, dass werksübertaktete non-Ti-Lösungen sich der GeForce RTX 4070 Ti annähern können.

Reference RTX 4070 has a Base clock of 1920 and 2475 boost
first AIB to finish a 4070 is Colorful with their Ultra W OC line, boost of 2505 MHz
Quelle:  Matthew Smith @ Twitter am 30. Januar 2023

Die Zielsetzung könnte dabei sein, über einen großen Performance-Abstand eine deutlich niedrigere Preislage ansetzen zu können – was bei knappem Performance-Abstand schlecht geht bzw. somit dann die GeForce RTX 4070 Ti entwerten würde. Letztlich ist der Preis auch das einzige, worüber sich eine solche GeForce RTX 4070 verkaufen läßt, welche mit ihrer geschätzten 4K-Performance von ~290-320% zwischen GeForce RTX 3070 Ti (4K Perf. 271%) und GeForce RTX 3080 10GB (4K Perf. 332%) liegend erstmals im "normalen" Ampere/RDNA2-Portfolio ankommt (außerhalb der Halo-Produkte). An dieser Stelle muß nVidia nunmehr zeigen, die GeForce RTX 4070 tatsächlich mit einem Vorteil gegenüber diesen Ampere-Beschleunigern anbieten zu können – ansonsten kann man schließlich einfach zu Ampere greifen. Preis & Termin stehen zwar noch nicht fest, allerdings zeigt der Hinweis zur Colorful-Karte an, dass es sich nur noch um ein paar Wochen handeln sollte (voraussichtlich: März 2023).

Laut HKEPC @ Twitter wird es zwei A620-Chips mit allerdings denselben Spezifikationen geben: Bei "Promontory 21" setzt AMD die Hardware des X670-Chipsatzes ein und kürzt jene auf die gewünschten Spezifikationen für den A620 zusammen. Ein zweiter Chip – womöglich "Promontory 22" – soll später nachfolgen und könnte dann Silizium-seitig nur noch die für den A620 Mainboard-Chipsatz benötigten Features zur Verfügung stellen. Trifft diese Auflösung zu, wäre der zweite Chip für AMD entsprechend günstiger, weil nicht mehr eine Salvage-Version eines viel größeren Chipsatzes benötigt würde. Ob dieser Preisvorteil dann auch tatsächlich weitergegeben wird, bleibt allerdings abzuwarten. Im Fall des Falles wären davon sowieso nur A620-Platinen betroffen, welche üblicherweise nur für günstige Office-PCs geeignet sind, weniger jedoch für ausgewachsene Arbeits/Spiele-Maschinen.

There will be two versions of the AMD A620 chip, the "Promontory 21" chip will be used at the beginning, and the new A620 chip (Promontory 22 ??) will be launched later with the same specifications.
Quelle:  HKEPC @ Twitter am 30. Januar 2023
 
PROM21 = X670 cutdown, expensive.
PROM22 = new full chip, cheaper 🤔
Quelle:  HKEPC @ Twitter am 30. Januar 2023

Viel zitiert wird derzeit die Entdeckung von Halbleiter-Ingenieur Tom Wassick @ Twitter, welcher auf den Navi-31-MCDs die typischen Vorrichtungen zum späteren Einsatz von X3D-Speicher aka "3D V-Cache" erspäht hat. Damit erfüllen sich womöglich zwei früheren Vorhersagen: Zum einen sollte Navi 31 optional einen (zusätzlichen) gestackten Infinity Cache tragen – und zum anderen Stand im Raum, ob AMD das ganze technisch nicht genauso ausführt wie den 3D V-Cache bei seinen Ryzen-Prozessoren. Technologisch scheint es nunmehr genau in diese Richtung zu gehen, nur Produkt-technisch sagt dies natürlich erst einmal gar nichts aus: Auch frühere Ryzen-Prozessoren führten wohl schon diese Vorrichtungen, haben dann aber dennoch keinen 3D V-Cache erhalten.

AMD Navi 31 Varianten ohne/mit extra 3D V-Cache (inoffiziell)
PS: Reines Gedankenspiel vom letzten Juli ... die IF$-Größen haben sich inzwischen als falsch herausgestellt, es ist jeweils nur die Hälfte

Das ganze ist halt stark optional: AMD kann sich dafür entscheiden, muß es aber nirgendwo zwingend tun. Zumindest die Technologie sollte nunmehr problemlos handelbar sein, das ganze ist somit eine rein produktpolitische Entscheidung: Braucht AMD innerhalb der Radeon RX 7000 Serie einen Refresh – und was soll jener erreichen können? Sofern AMD hier keine Notwendigkeit sieht, diese Option zu aktivieren, kann es gut und gerne passieren, dass man sich jene für die nächste Chip-Generation (RDNA4) aufhebt. Denkbar wäre natürlich selbst in diesem Fall, dass es innerhalb der Radeon RX 7000 Serie noch ein einzelnes Spezial-Modell mit erweiterem Infinity Cache gibt, als Teaser und technische Vorbereitung für einen späteren breiteren Einsatz (ähnlich wie beim Ryzen 7 5800X3D). Derzeit gibt es jedoch noch nicht einmal aus der Gerüchteküche Hinweise darauf, wie und wann AMD diese Technologie einzusetzen gedenkt.