Die Neubewertung einiger nVidia-Grafikkarten im 3DC Performance-Index führt auch zu einer aktualisierten Performance-Prognose zu GeForce RTX 5070 sowie Radeon RX 9070 & 9070 XT. Alle drei anstehenden neuen Grafikkarten erhielten dabei leicht höhere Prognose-Werte, direkt aus den erhöhten Index-Werten der bisherigen Ada-Lovelace- und Blackwell-Modelle resultierend. Die anstehenden Duelle bleiben dabei allerdings bestehen: Die Radeon RX 9070 XT wird sich an der GeForce RTX 5070 Ti versuchen, während die Radeon RX 9070 non-XT wohl etwas oberhalb der GeForce RTX 5070 herauskommt, eher in der (ausgelaufenen) GeForce RTX 4070 Ti ihren passenden Gegner hat. Wie bekannt stehen am 4. März die Launch-Reviews zur GeForce RTX 5070 (FE & UVP-Ausführungen) sowie am 5. März die Launch-Reviews zu Radeon RX 9070 & 9070 XT zuzüglich den non-UVP-Ausführungen der GeForce RTX 5070 an.

Zum anstehenden Launch hat sich nVidia gleich einmal vorab Ärger an Land gezogen – in Form von eher "seltsamen" Previews zur GeForce RTX 5070, welche auf Twitter/X angemängelt werden, so Tweet #1, Tweet #2 & Tweet #3. Die hiermit erwähnten Berichte kommen von Games Radar, PC Gamer und Tech Radar (allesamt zur selben Verlagsgruppe gehörend) und fallen auf den ersten Blick in die Kategorie "bezahlte Werbung", wenngleich nVidia das Gegenteil behauptet. Geschmäckle hat das Ganze schon, wenn man hiermit (zwar ohne konkrete Benchmark-Zahlen) noch vor dem eigentlich für alle Pressevertreter einheitlichem Review-Embargo herauskommen darf (was wiederum allein nVidia genehmigt haben kann). Inzwischen könnte man ja fast den Verdacht hegen, dass nVidia an einem Lehrbuch arbeitet, was man bei einem Hardware-Launch alles falsch machen kann – wenn derart konstant jedes mögliche Fettnäpfchen mitgenommen wird.

Wie VideoCardzs ausführen, hat MSI seine Promotion-Preise zum Launch der GeForce RTX 5070 Ti gestrichen und bietet die Karten nunmehr zur "normalen" Preislage an – was in heutiger Zeit bedeutet, teurer als zum Launch. Das günstigste MSI-Modell zur GeForce RTX 5070 Ti fängt somit bei 820 Dollar an, die anderen Modelle liegen bei 840-930 Dollar (der nVidia-Listenpreis liegt bei $749). Dies alles ist dann die MSI-Preislage noch vor den zusätzlichen Preisübertreibungen der Handelskette mangels echter Lieferbarkeit – sprich, es handelt sich um jene Preislage, welche auch nach Wiedererreichen der Lieferbarkeit Bestand haben soll. Damit wird die GeForce RTX 5070 Ti eben nicht für 749 Dollar bzw. 879 Euro angeboten werden, sondern bestenfalls für +9% mehr, sprich ca. 820 Dollar bzw. 950 Euro. Dies mag aus heutiger Sicht als "günstig" für eine GeForce RTX 5070 Ti erscheinen, aber deren aktuelle Preisübertreibungen werden verschwinden, wenn wieder Lieferbarkeit erreicht ist. Aber selbst dann wird es eben kein Listenpreis-Niveau bei der GeForce RTX 5070 Ti geben – und aller Wahrscheinlichkeit nach auch nicht bei GeForce RTX 5080 & 5090.

Bei der GeForce RTX 5070 muß man hingegen sehen, wieviel an Preisübertreibung der Markt real zuläßt. Die Karte ist durch die (nominell gleichpreisige) Radeon RX 9070 unter viel größerem Druck, ihren Listenpreis nicht (deutlich) nach oben zu durchbrechen. Als gewissen Vorteil haben nVidia und die Grafikkarten-Hersteller hier auch den Punkt, dass die Karte auf dem kleineren GB205-Chip aufbaut, ergo bei den Hardware-Kosten auch tatsächlich niedriger angesiedelt ist als die GB202-basierten GeForce RTX 5070 Ti & 5080. Der Marktstart selber dürfte wahrscheinlich aber genauso ins Wasser fallen wie bei den bisherigen RTX50-Modellen, da kaum zu erwarten ist, dass nVidia große Kontingente an GB05-Chips hat, wenn derzeit immer noch GB202- und GB203-Chips massiv fehlen. Als Indiz hierzu berichten VideoCardz von einem schwedischen Einzelhändler, welcher (bislang) gar keine Lagerware zur GeForce RTX 5070 (für deren Marktstart am 5. März) bekommen hat.

Die Steam Hardware-Statistik hat für den Februar 2025 mal wieder ein größeres Luftloch geschlagen und vermeldet plötzlich nahezu doppelte Nutzer-Zahlen beispielsweise für die GeForce RTX 4060. Logischerweise kann dies nicht sein, dies würde wohl mehreren Quartalsladungen an Grafikkarten entsprechen, die plötzlich ausgeliefert und verbaut werden sollen. Wie u.a. Twitterer HXL belegt, sind hier einfach wieder nur massiv mehr chinesische Nutzer gezählt worden, der Anteil der chinesischen Sprache ging innerhalb von Monatsfrist von 29% auf 50% nach oben. Logischerweise wirft dies jegliche Statistik-Kurve aus der Bahn, die Februar-Werte der Steam Hardware-Statistik sind damit leider komplett nicht wertbar.

Shortcuts: Laut Reuters testen Broadcomm und nVidia derzeit die 18A-Fertigung von Intel. Damit ist natürlich noch nichts in trockenen Tüchern, es ergibt sich hiermit für Intel allein die Chance auf eventuelle Chipfertigungs-Aufträge anderer Chipentwickler. Gern wird ein solcher Vorgang aber auch dazu benutzt, um den eigenen Stammfertigern Druck zu machen, deren Preise nicht all zu stark zu erhöhen. Nochmals gemäß Reuters wird der taiwanesische Chipfertiger TSMC anstatt vorher geplant 65 Mrd. Dollar numehr sogar 165 Mrd. Dollar in den USA für mehrere Chipwerke und sogar ein Forschungszentrum investieren. Die Ankündigung der zusätzlichen 100 Mrd. Dollar Investitionssumme erfolgte allerdings ohne Angabe zum Fertigungsstellungstermin jener Werke und ist allem Augenschein nach eher ein Zugeständnis, um den drohnenden 100%-Zöllen auf US-Importe aus Taiwan zu entgehen. Nicht unwahrscheinlich, dass es beiden Seiten eher nur um diesen Medien-trächtigen Deal ging, die realen (Mehr-)Invesitionen dann aber eher eine Sache für die nächste Dekade sind.