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News des 3. Juli 2023

Die PC Games Hardware macht auf die neue Steam-Statistik für den Juni 2023 aufmerksam, welche interessanterweise ausgerechnet die "GeForce GTX 1650" als derzeit meistgenutzte Grafikkarte an die Spitze der Steam-Auswertung stellt. Natürlich geht es bei Steam nicht um das, was derzeit bei den hiesigen Einzelhändlern verkauft wird oder in der westlichen Welt populär ist. Vielmehr gibt die Steam-Statistik einen Querschnitt der weltweiten Spieler-Gemeinde wieder, sicherlich mit Auslassungen und statistischen Ungenauigkeiten, aber dennoch annäherungsweise. Damit ist es vergleichsweise normal, dass insbesondere Mainstream-Grafikkarten dominieren, wie sich dann auch mittels einer Aufsplittung der Steam-Statistik nach Namensklassen von nVidia-Beschleunigern ergibt:

Pascal Turing Ampere
80/90er 1,5%
GeForce GTX 1080 — 0,92%
GeForce GTX 1080 Ti — 0,59%
1,4%
GeForce RTX 2080 Super — 0,51%
GeForce RTX 2080 — 0,46%
GeForce RTX 2080 Ti — 0,40%
3,4%
GeForce RTX 3080 — 1,96%
GeForce RTX 3080 Ti — 0,74%
GeForce RTX 3090 — 0,51%
GeForce RTX 3080 Laptop — 0,18%
70er 1,9%
GeForce GTX 1070 — 1,47%
GeForce GTX 1070 Ti — 0,46%
2,5%
GeForce RTX 2070 Super — 1,36%
GeForce RTX 2070 — 0,97%
GeForce RTX 2070 MaxQ — 0,17%
5,5%
GeForce RTX 3070 — 2,90%
GeForce RTX 3070 Ti — 1,38%
GeForce RTX 3070 Laptop — 0,83%
GeForce RTX 3070 Ti Laptop — 0,39%
60er 4,5%
GeForce GTX 1060 — 4,45%
13,0%
GeForce RTX 2060 — 4,04%
GeForce GTX 1660 — 3,20%
GeForce GTX 1660 Super — 2,55%
GeForce GTX 1660 Ti — 2,03%
GeForce RTX 2060 Super — 1,22%
12,1%
GeForce RTX 3060 — 4,60%
GeForce RTX 3060 Laptop — 4,14%
GeForce RTX 3060 Ti — 3,32%
50er 5,2%
GeForce GTX 1050 Ti — 3,51%
GeForce GTX 1050 — 1,73%
7,2%
GeForce GTX 1650 — 5,50%
GeForce GTX 1650 Ti Laptop — 0,97%
GeForce RTX 1650 Super — 0,69%
4,9%
GeForce RTX 3050 — 2,58%
GeForce RTX 3050 Ti Laptop — 1,17%
GeForce RTX 3050 Laptop — 0,82%
GeForce RTX 3050 Ti — 0,31%
Datenquelle: Steam Hardware Survey Juni 2023

Jene Aufsplittung rein anhand der Namensklasse ist nicht besonders präzise, gerade im Mobile-Segment gelten wie bekannt ganz andere Namens-Regeln. Trotzdem läßt sich jedoch klar erkennen, dass die 50er und 60er Modelle üblicherweise deutlich stärker in Benutzung sind als die 70er, 80er und 90er Modelle von nVidia. Leichte Differenzen können dabei immer im konkreten Produktangebot einer Generation liegen – wie wenn die 50er Klasse innerhalb der Ampere-Generation bemerkbar schwächer ist als bei der vorherigen Turing-Generation, wo es einfach mehr entsprechende Grafikkarten-Modelle gab. Die Tendenz, dass die kleineren Karten – weltweit – viel öfter genutzt werden als die jeweiligen Spitzen-Modelle, gilt aber selbst dann. Insofern kann man sagen, dass 50er und 60er Modelle für nVidia genauso hochwichtige Produkte sind wie 70er und 80er Modelle: Den Vorteil der höheren Umsatzgröße der schnelleren Karten machen die langsameren Karten über ihre (viel) höheren Auslieferungszahlen wieder wett, in der Summe könnten sich beide Effekte sogar ausgleichen.

Bei der Marktdurchdringung bzw. dem Marktanteil (welcher üblicherweise nach Stückzahlen ausgewertet wird) haben die 50er und 60er Modelle hingegen sogar eine größere Bedeutung – ohne jene würde nVidia seine über 80% Marktanteil nicht halten können. Insofern sollte es für nVidia auch selber durchaus bedenklich sein, wenn man derart schwache und vom Markt auch nicht goutierte Mainstream-Modelle wie die GeForce RTX 4060 und 4060 Ti herausbringt. nVidia rettet derzeit nur der Punkt, dass auch AMDs neues Mainstream-Angebot keine große Attraktivität bietet. Doch als Hersteller mit über 80% Marktanteil muß nVidia sicherlich mehr tun, als nur auf die Schwäche der Konkurrenz zu vertrauen. AMD hat hier zudem auch noch nicht sein ganzes Blatt gezeigt, ein Teil der kommenden Radeon RX 7700/7800 Serien dürfte sicherlich auch Mainstream-Territorium erreichen und nVidia somit später im Jahr unter Druck setzen.

Indirekt findet sich zudem mit diesen Steam-Zahlen auch eine (aus Sicht nVidias) Begründung für deren Hochpreis-Politik in der Breite des Grafikkarten-Angebots: Wenn sich die Ampere-Generation grob in ein Drittel 70er/80er/90er Lösungen und zwei Drittel 50er/60er Lösungen aufteilt, dann ist mittels Preiserhöhungen bei Mainstream-Modellen einfach viel mehr zu holen – als immer nur den Preis des Spitzenmodells hochzuziehen. Langfristig haltbar ist dies aus Konsumenten-Sicht natürlich nicht, die viel höheren Absatzzahlen der Mainstream-Modelle haben oftmals auch den ganz profanen Grund, dass die Einkommensstruktur in vielen Ländern für einen Großteil der Bevölkerung kaum eine höhere Anschaffung zuläßt. Insofern nVidia nicht gerade einen Weg findet, die Einkommen der weltweiten Normalbevölkerung ihren (viel) höheren Grafikkarten-Preisen anzupassen, sind sinkenden Absatzzahlen somit nur folgerichtig.

PS: Wie obenstehender Statistik zu entnehmen, ist der Verbreitungsgrad von Pascal-basierten Beschleunigern inzwischen schon beachtbar kleiner als bei den neueren nVidia-Generationen (die Ada-Lovelace-Generation lohnt noch nicht aufzunehmen, da zu neu und noch im Aufbau begriffen). Augenscheinlich gehen diese Beschleuniger nach einer gewissen Zeit außer Dienst, gehen eventuell auch mit der Zeit kaputt (die Pascal-Generation startete im Jahr 2016) oder gehen in Zwei- und Dritt-PCs außerhalb von Steam. Trotz dass die absoluten Werte der Pascal-Beschleuniger klar niedriger liegen, ergibt sich jedoch weiterhin dieselben Relation: 50er und 60er Modelle klar vor den 70er und 80er Modelle. Anzunehmenderweise halten dabei gerade die kleineren Grafikkarten besonders lange durch, da nVidia in diesen Preisbereichen (speziell die 50er Modelle) inzwischen lange Zeit keine wirklich attraktiven Angebote mehr aufgelegt hat.

Igor's Lab berichten über eine mit PCI Express 6.0 kommende neue Revision des 12VHPWR-Stromsteckers, welcher damit dann als "12V-2×6" laufen soll. Dabei wird nichts grundsätzlich neu gemacht, die meisten Änderungen sollen "nur" schlecht sitzenden und somit im Extremfall anschmorende Stromstecker verhindern. Hierzu gibt es u.a. etwas größere Kontaktflächen der Strom/Masse-führenden Pins sowie generell tiefersitzende Sense-Pins, um nicht vollständig in der Buchse steckende Adapter für den Anwender besser erkennbar zu machen (indem früher abgeschaltet wird). Auch mit anderen kleinen Änderungen setzt man schlicht das um, was aus der Praxis bereits als mögliche Verbesserungsvorschläge kam, ohne damit etwas generell neues zu schaffen.

In der Summe ergeben diese Änderungen dann auch das Eingeständnis, dass der originale 12VHPWR-Adapter nicht wirklich gut designt war bzw. nicht ausreichend von Praktikern (vorab) überprüft wurde. Ob der neue "12V-2×6" Stecker dann tatsächlich alle Probleme löst, bliebe die Praxis abzuwarten. Bei Igor's Lab klingt dies nach vielen kleinen, wichtigen Änderungen, doch andere Quellen bewerten dies zurückhaltender, schließlich ist es am Ende nur eine Verbesserung der bestehenden 12VHPWR-Technik. Anzunehmenderweise dürfte man damit die Hauptzielsetzung erreichen, sprich keine verschmorenden Stromstecker mehr. Ob man hiermit allerdings die großen Reserven der vorherigen PCIe-Stromstecker (6pol. & 8pol.) erreichen kann, welche generell auch mit dem Doppelten der Nennleistung belastbar waren, bleibt abzuwarten bzw. zu bezweifeln.