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News des 29./30. Oktober 2022

Von TechPowerUp kommt der übliche PCI-Express-Skalierungstest zur GeForce RTX 4090, durchgeführt über immerhin 25 Spiele-Titeln und damit vergleichsweise unanfällig gegenüber einzelnen Werte-Ausreißern. Das neue nVidia-Spitzenmodell zeigt dabei eine mittelprächige Performance-Skalierung mit den verschiedenen PCI-Express-Standards. Erst mit PCI Express 1.1 x16 geht es deutlich nach unten, mit dieser (ur)alten PCI-Express-Norm ist die GeForce RTX 4090 unter der FullHD-Auflösung dann nicht einmal mehr schneller als eine GeForce RTX 3090 auf PCI Express 4.0 x16. Unter höheren Auflösung liegt die neue nVidia-Karte allerdings auch nach Performance-Abschlag durch die älteren PCI-Express-Normen jederzeit vorn, dafür ist deren natürlicher Performance-Vorteil einfach zu hoch.

GeForce RTX 4090 FullHD/1080p WQHD/1440p 4K/2160p
PCI Express 4.0 x16 100% 100% 100%
PCIe 3.0 x16 & PCIe 4.0 x8 –3% –2% –2%
PCI Express 2.0 x16 –6% –6% –8%
PCI Express 1.1 x16 –18% –20% –19%
gemäß der Benchmarks von TechPowerUp unter 25 Spiele-Titeln

Damit fällt die PCI-Express-Skalierung der GeForce RTX 4090 doch etwas höher aus als seinerzeit bei der GeForce RTX 3080: Dort liegt PCI Express 3.0 x16 nur um ein Prozent zurück, PCI Express 2.0 x16 ist um 4% langsamer sowie PCI Express 1.1 x16 um 10-12% langsamer. Da zwischen beiden Karten unter der 4K-Auflösung allerdings nahezu eine Performance-Verdopplung existiert, sind die Bedingungen auch jeweils ganz anders, könnte dies auch einfach eine natürliche Entwicklung sein. Gleiches gilt für die bei der GeForce RTX 4090 komplett fehlende Auflösungs-Skalierung bei diesen Tests: Jene war bei früheren Karten unter älteren PCI-Express-Standards zu beobachten (RTX3080 auf PCIe 1.1 x16: –10% unter 4K, aber –13% unter FullHD), bei der GeForce RTX 4090 skalieren teilweise die höheren Auflösungen sogar (minimal) stärker. Hier könnte wiederum der CPU-Hunger der neuen nVidia-Karte mit hineinspielen, welcher unter niedrigen Auflösungen mit den aktuellen Prozessoren einfach nicht zu stillen ist (und damit eine höhere PCIe-Skalierung verhindert).

Einigen Widerspruch gibt es zu den Aussagen, welche im Rahmen der kürzlichen Meldung zu den Intel-Geschäftszahlen getroffen wurden. Von den Kommentatoren wird dabei zum (heftigen) Rückgang von Intels Datacenter-Geschäft die alternative Erklärung eingebracht, dass dieser Umsatz schlicht zu AMD gewandert sein könnte. Und in der Tat dürfte dies tatsächlich in gewissem Rahmen stattgefunden haben: Laut AMDs Vorab-Zahlen für das dritte Quartal hält sich AMDs Datacenter-Sparte recht gut bzw. hat im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar stark (+45%) zugelegt. Die hier erzielten ~500 Mio. mehr Umsatz kommen letztlich logischerweise von Intel. Aber: Die genannte Summe ist der kleinere Teil von Intels Datacenter-Verlusten, denn jene liegen bei immerhin 1569 Mio. Dollar im Jahresvergleich.

Datacenter-Umsätze Q3/2021 Q2/2022 Q3/2022 Vergleich Q/Q Vergleich J/J
AMD  (CPUs & GPUs) ~1100 Mio. $ 1486 Mio. $ ~1600 Mio. $ +114 Mio. $ / +8% +500 Mio. $ / +45%
Intel  (primär CPUs) 5778 Mio. $ 4649 Mio. $ 4209 Mio. $ –440 Mio. $ / –9% –1569 Mio. $ / –27%
AMD + Intel kombiniert ~6878 Mio. $ 6135 Mio. $ ~5809 Mio. $ –326 Mio. $ / –5% –1069 Mio. $ / –16%
Angaben zu AMDs drittem Quartal 2022 sind vorläufig.

Rechnet man einfach die Umsätze beider Datacenter-Sparten zusammen (nicht ganz solide, denn bei AMD liegt darin auch das Geschäft mit HPC/GPGPU-Beschleunigern), dann hat das kumulierte Server-Geschäft beider Unternehmen im Jahresvergleich eine ganze Milliarde Dollar verloren. Oder anders formuliert: Von den 1,5 Mrd. Umsatz-Rückgang im Server-Geschäft bei Intel gingen ein Drittel zu AMD, um zwei Drittel schrumpfte hingegen der Gesamtmarkt. Hier könnte es natürlich auch in Richtung anderer Server-Anbieter gegangen sein, dies läßt sich mit diesen Zahlen nicht zwingend erkennen. Doch damit ist die Vermutung, dass ein insgesamt zurückgehender Markt hieran einen Löwenanteil hat, zumindest nicht ganz aus der Luft gegriffen. Der Anteil der Marktverschiebung von Intel zu AMD ist in jedem Fall der kleinere Teil – wenngleich eine halbe Milliarde Dollar natürlich kein Pappenstiel und in jedem Fall erwähnenswert sind. Beide Effekte sind augenscheinlich gleichzeitig am Wirken.

Die von Twitterer TechEpiphany erstellte Prozessoren-Verkaufsstatistik der Mindfactory für die abgelaufene Woche zeigt einen nochmaligen Anstieg der Verkäufe von AM4-Prozessoren, inzwischen erreichen jene nahezu verdoppelte Absatz-Zahlen im Vergleich zum Spätsommer (vor den ganzen Launches). Alle anderen Plattformen liefern hingegen vergleichsweise stabile Zahlen ab, bei Intel liegt die LGA1700-Plattform (mit neuen Raptor-Lake- und alten Alder-Lake-Prozessoren) erneut klar besser als im Spätsommer. Der eindeutige Gewinner der beiden Prozessoren-Launches von AMD und Intel ist jedoch wie gesagt die AM4-Plattform, jene steht derzeit für 68% des Marktes (bei diesem einzelnen Händler und generell rein auf den Retail/DIY-Bereich bezogen). Dabei erreichte diese Woche allein schon der Ryzen 7 5800X3D eine höhere Verkaufszahl als alle LGA1700-Prozessoren zusammen: 1850 vs 1575 Stück.

Desktop-Prozessoren-Verkäufe der Mindfactory im Jahr 2022 (in Stück, ohne Komplett-Systeme)
LGA1200 LGA1700 AM4 AM5 insgesamt AMD vs Intel ASPs
33. Woche 2022 360 910 2360 - 3680 64% vs 36% 245€ vs 277€
34. Woche 2022 275 990 2360 - 3645 65% vs 35% 255€ vs 299€
35. Woche 2022 370 1110 2610 - 4100 64% vs 36% 246€ vs 299€
36. Woche 2022 330 960 2430 - 3740 65% vs 35% 242€ vs 293€
37. Woche 2022 280 960 2400 - 3750 64% vs 36% 239€ vs 266€
38. Woche 2022 300 990 2490 - 3780 66% vs 34% 241€ vs 300€
39. Woche 2022 260 1000 3070 850 5200 75% vs 25% 349€ vs 293€
40. Woche 2022 290 1150 3370 250 5080 71% vs 29% 290€ vs 278€
41. Woche 2022 270 940 3080 300 4590 74% vs 26% 279€ vs 294€
42. Woche 2022 300 1745 3940 320 6315 67% vs 33% 296€ vs 385€
43. Woche 2022 230 1575 4550 300 6715 72% vs 28% 319€ vs 352€
alle Daten basierend auf den Erhebungen von @TechEpiphany auf Twitter; Wochenkonvention: Sonntag zu Samstag .... ASP = Durchschnittspreis