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News des 28./29./30. September 2022

Eine interne AMD-Roadmap zeigt die zweifelfreie Planung für einen "Ryzen 7000 X3D" an, sprich ein Consumer-Modell auf Zen-4-Basis mit 3D V-Cache (oder mehrere davon, wenn man der Gerüchteküche glauben will). Die Roadmap selber wurde inoffiziell bzw. unerlaubt verbreitet, stammt allerdings wohl einwandfrei von AMD selber – und zeigt im übrigen einen anderen Style als die offiziellen Roadmaps. Interessanterweise ist es derselbe Style, in welchem bereits frühere interne AMD-Roadmaps abgefasst werden, selbst wenn sich einige der dort gezeigten Dinge dann nicht realisiert haben (Stichwort "Warhol"). Letztlich hatte die Gerüchteküche genau dies bereits vorhergesagt, aber eine derart klare Bestätigung hat dann immer noch ein anderes Gewicht.

Weiterhin offen bleibt die Terminlage zu "Zen4D": Laut der Gerüchteküche arbeitet AMD bereits konkret an diesen Prozessoren, so dass man ab Anfang 2023 mit selbigen rechnen kann. Und möglich benötigt AMD sogar jenen Zen4D, um im Spiele-Bereich dann wieder Intels "Raptor Lake" kontern zu können. Daneben zeigt diese bis ins Jahr 2023 reichende Prozessoren-Roadmap auch darauf hin, dass AMD keine Eile mit einer neuen Threadripper-Generation hat: Eine solche ist laut dieser Roadmap nicht vor Ende 2023 zu erwarten. Gleiches gilt für neue Desktop-APUs, wo bislang nicht einmal Zen 3+ (Ryzen 6000) in den Markt gefunden hat: Auch hier ist nicht vor Ende 2023 mit etwas neuem, dann hoffentlich Zen-4-basierten zu rechnen. Die entsprechenden Prozessoren (Ryzen 7000 U/H/G) dürfte AMD sicherlich weit vorher bereits auflegen, aber anfänglich exklusiv ins Mobile-Segment schicken.

Tom's Hardware haben auf dem "Intel Innovation" Event einen ausgestellten Wafer entdeckt, welcher mit "Raptor Lake-S, 34 core" beschriftet ist – was natürlich umgehend einige Kreise in den Medien gezogen hat. Allerdings ist die Sache bei weitem nicht so Schlagzeilen-trächtig, wie es sich auf den ersten Blick anhört: Hierbei dürfte es sich schlicht um "Sapphire Rapids" handeln, an dessen Marktstart Intel derzeit immer noch laboriert. Zu selbiger Workstation/Server-Generation ist bereits ein Chip mit 34 CPU-Kernen im Mesh-Aufbau bekannt – genau das, was auf dem vorgeblichen Raptor-Lake-Wafer zu sehen ist. Hier dürfte schlicht eine "kreative Benennung" erfolgt sein, vielleicht ist dies auch der dezente Hinweis auf nachfolgende HEDT-Prozessoren mit bis zu 34 CPU-Kernen. Die Basis bleibt trotzdem "Sapphire Rapids" – denn dass Intel vollkommen unbemerkt (und auch ohne beachtbare Marktnische hierfür) einen echten 34-Kerner mit Raptor-Lake-Basis auflegt, ist jederzeit arg unwahrscheinlich.

Mittels eines YouTube-Videos hat Intel weitere Preise und (Intel-eigene) Performance-Daten zu Arc A750 & A770 kundgetan. Nunmehr sollen beide Karten am 12. Oktober in den Handel gehen, somit zeitgleich zu nVidias GeForce RTX 4090. Ob es einen extra Termin für die Arc-Launchreviews gibt oder ob dafür auch jener 12. Oktober gilt, ist unbekannt. Zumindest die Hardwaretester werden derweil schon beliefert, darunter auch die deutschen – was darauf hinzeigt, dass dies ein echter, konventioneller Launch wird. Preislich hat Intel die Arc A750 auf 289 Dollar festgesetzt und führte zur Arc A770 die folgende Preis-Präzisierung an: 329 Dollar für die Hersteller-Karten mit 8 GB – und 349 Dollar für Intels eigene "Limited Edition", welche als einzige mit 16 GB Speicherausbau antritt.

Chip Hardware Speicher TDP Liste Release
Arc A770 "Limited" ACM-G10 32 Xe (4096 FP32 @ 2.1 GHz), 256 Bit 16 GB GDDR6 225W $349 12. Okt. 2022
Arc A770 ACM-G10 32 Xe (4096 FP32 @ 2.1 GHz), 256 Bit 8 GB GDDR6 225W $329 12. Okt. 2022
Arc A750 ACM-G10 28 Xe (3584 FP32 @ 2.05 GHz), 256 Bit 8 GB GDDR6 225W $289 12. Okt. 2022
Arc A580 ACM-G10 24 Xe (3072 FP32 @ 1.7 GHz), 256 Bit 8 GB GDDR6 175W ? ?
Arc A380 ACM-G11 8 Xe (1024 FP32 @ 2.0 GHz), 96 Bit 6 GB GDDR6 75W $139 Sommer 2022
Arc A310 ACM-G11 6 Xe (768 FP32 @ 2.0 GHz), 64 Bit 4 GB GDDR6 75W ? ?

Google hat für seinen Spielestreaming-Dienst "Stadia" nunmehr die Reißleine gezogen und wird selbigen nach dem 18. Januar 2023 komplett einstellen. Dabei wird es freundlicherweise Rückerstattungen für Käufer von Stadia-Gamepads und Stadia-Spiele geben. Damit geht ein weiterer Spielestreaming-Dienst den Weg des Dodo – nicht, dass es diesbezüglich keinerlei Erfahrungswerte gegeben hätte (aus welchen Google jedoch augenscheinlich nichts lernen konnte). Dabei startete der Dienst unter dem schlechten Vorzeichen, dass eigentlich ein Spiele-Abo bzw. eine Spiele-Flatrate erwartet wurde, man bei Stadia die Spiele jedoch ganz regulär kaufen musste. Wenigstens war anfänglich die reine Spielestreaming-Serviceleistung kostenlos. Diesen Ansatz hat Stadia allerdings nicht durchgehalten, zuletzt bezahlte man sowohl für die Spiele als auch fürs Spielestreaming extra – und darin haben dann nur wenige einen Mehrwert gesehen.

Hinzu kamen handwerkliche Fehler wie ein weitgehend fehlendes Marketing, kein sichtbarer Ausbau sowie die übliche geringe Geduld der Google-Bosse, welche für das schnelle Einstellen von nicht sofort zündenden Projekten bekannt sind. Ob sich dies im Fall von Stadia noch einmal rächen wird, bleibt allerdings abzuwarten: Spiele-Streaming ist ein klein bißchen ein Feature, was jederzeit viel Fantasie anregt, aber kaum jemand tatsächlich nachfragt. Eigentlich erwartet der Nutzer hiervon immer automatisch eine Preissenkung der Spiele selber – während die Spielestreaming-Anbieter die Preise hochhalten wollen und auf die eingesparten Hardware-Kosten (beim Nutzer) verweisen. Diese Rechnung wird auf Nutzer-Seite jedoch kaum derart aufgemacht, weil niemand für einen Spielestreaming-Service sofort seinen Gaming-PC abschafft. Die Spielestreaming-Anbieter können wiederum kaum tatsächlich günstigere Spiele-Preise offerieren (ob direkt oder mittels Abo), da letztlich die Inhalte-Ersteller das Preisniveau maßgeblich bestimmen.

Eine Ausnahme hiervon ist nur denjenigen Anbietern möglich, welche eigenen Content haben, wie Sony und Microsoft. Insbesondere der Xbox Game Pass zeigt, wie man ein breit goutiertes Spiele-Abo aufstellt. Doch Microsoft ist an dieser Stelle natürlich eine Mischkalkulation möglich (Xbox-Preis zuzüglich eventueller Vollpreis-Titel), davon abgesehen soll Microsofts Xbox-Sparte auch nicht wirklich profitabel sein. Es darf letztlich in Frage gestellt werden, ob unter normalen Bedingungen überhaupt möglich ist, was sich die Nutzer unter einem zweckmäßigen Spielestreaming-Dienst vorstellen – ein kostengünstiges Spiele-Abo bzw. eine Spiele-Flatrate. Dafür sind die Rendite-Ansprüche der großen Spiele-Publisher wahrscheinlich grundsätzlich zu hoch angesetzt (oder ist Spiele-Entwicklung grundsätzlich zu teuer, je nachdem aus welchem Blickwinkel man schauen will).