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News des 28. Mai 2024

Twitterer HXL verweist auf ein im Baidu-Forum aufgetauchtes (angebliches) Benchmark-Ergebnis zu Zen 5 unter dem CPU-Z Benchmark hin – wonach ein nicht genau identifizierter Ryzen 9000 Prozessor immerhin ~910 Punkte im Singlethread-Test des CPU-Z geschafft haben soll. Der Ryzen-Prozessor ist nicht genau bestimmbar, die TDP deutet auf einen 12/16-Kerner hin, die OPC-Nummer eher auf einen Achtkerner. Dies wäre allerdings für den Singlethread-Test fast egal, die letzten Ryzen-Prozessoren machten diesbezüglich keine große Differenzen von 6- bis 16-Kerner. Eher bedenklich ist, dass Twitterer Kepler_L2 das Benchmark-Ergebnis umgehend als "Fake" zurückgewiesen hat. Da dies ohne Angabe von Gründen oder weitere Belege erfolgte, bleibt alles somit in der Schwebe – es ist einfach nicht klar, welche Seite sich hier irrt. So oder so würde das Ergebnis allen Thesen von einem besonders hohen IPC-Gewinn bei AMDs Zen 5 den Zahn ziehen. Und somit könnten +18,6% in einem Benchmark, der AMD bisher nicht liegt, können durchaus realistisch sein – und am Ende trotzdem nur zu einem durchschnittlichen IPC-Gewinn von grob +15% führen.

Hardware CPU-Z/ST
Ryzen 9000 ES Zen 5, OPN "100-000001290", TDP 170W ~910
Core i9-13900K RPL, 8P+16E/32T, 125/253W 902
Ryzen 9 7950X Zen 4, 16C/32T, 170/230W 767
Datenquellen: Zen 5 von HXL @ X (in Frage gestellt durch Kepler_L2 @ X), andere: CPU-Z Datenbank

Die Geschichte mit dem vermeintlichen MCM-Ansatz bei Navi 48 hat sich schnell erledigt, nachdem die originale Quelle dies selbst als "Fake-News" geoutet hat – mit allerdings wohl einem Korn Wahrheit, welcher allerdings in der Übersetzung verlorengegangen ist. Was dies sein könnte, blieb ungenannt – aber zumindest ist der MCM-These bei Navi 48 somit effektiv der Stecker gezogen. Denkbar wäre natürlich eine Konstruktion wie beim GB203-Chip, allerdings müsste dann die Rechnung eher auf "N48 = 2x N44" lauten. Davon abgesehen ist bei diesen kleineren Chips der Anteil der nur singulär vorhandenen Chipteile relativ gesehen zu hoch, um jene wirklich zweimal auszulegen. Offen bleibt eher die Frage, wieso der bekannte Nutzer '0x22h' (aktiv in Twitter/X und Baidu) seine Glaubwürdigkeit derart einfach aufs Spiel setzt – denn zukünftig kann man jenem faktisch nichts mehr ohne echten Beleg glauben.

RDNA4 is the world's first MCM graphics GPU
Navi44*2=Navi48
RDNA3 just separates the memory controllers (and IF Cache).
source: @0x22h
https://tieba.baidu.com/p/9031927633

Quelle:  HXL @ X am 27. Mai 2024
 
Actually, this is indeed a fake rumor I made up, but about 10% of this rumor is true. Unfortunately, the true part was not translated.
Quelle:  0x22h @ X am 28. Mai 2024

Twitterer HXL weist auf die Termin-Setzung des Intel-Events "Intel Innovation" für den 24./25. September 2024 hin. VideoCardz führen hierzu noch aus, dass Intel bei den vorhergehenden Innovation-Events jeweils neue Prozessoren-Generationen vorstellt hat: Alder Lake anno 2021, Raptor Lake anno 2022 und Meteor Lake anno 2023 – jeweils vor dem eigentlichen Launch. Ergo darf man von der "Intel Innovation 2024" somit die Vorstellung von Intels "Arrow Lake" erwarten (realer Launch + Marktstart nachfolgend im Q4/2024), nachdem die nur für Ultrabooks & Subnotebooks gedachte "Lunar Lake" Generation bereits innerhalb des dritten Quartals 2024 in den Markt gelangen soll. Gleichfalls könnte Intel zur "Intel Innovation 2024" Details & Terminangaben über zukünftige Prozessoren-Projekte fallenlassen, so wie dies zumindest im letzten Jahr der Fall war. Denkbarerweise dürfte Intel zudem recht stark auf dem Thema des KI-PCs herumreiten, was schon zur anstehenden Computex 2024 ein (seitens der Hersteller) primäres Thema sein wird.

Eine andere Begründung, wieso nVidia beim GB203-Chip auf das System eines "umgekehrten MCM" gehen könnte, kommt aus dem 3DCenter-Forum: Hierbei wird die These aufgestellt, dass GB202 tatsächlich als MCM geplant war, diese Konzeption dann allerdings wegen der limitierten Advanced-Packaging-Kapazitäten aufgegeben wurde – jene werden wie bekannt dringend für die HPC/KI-Chips von nVidia benötigt. Der Ausweg aus diesem einmal vorhandenem Chip-Konzept (ohne eine komplette Neugestaltung) wäre schlicht gewesen, anstatt viele einzelne GB203 zu fertigen, jene im Dual-Pack als GB202 herzustellen und den GB203 durch aufsägen zu gewinnen. Dies spart primär das "Advanced Packaging" ein, weil GB202 somit weiterhin monolithisch gefertigt ist, auch wenn es logisch gesehen ein DualChip-Konstrukt ist. All dies sind derzeit natürlich nur bessere Thesen. Beweisen lassen wird sich dies erst durch explizite Aussagen nVidias – oder aber wenn der GB203-Chip geometrisch exakt so geformt ist, dass zwei GB203 zur Fläche von einem GB202 passen.

Vielleicht war GB202 tatsaechlich einmal als MCM Aufbau (= 2x GB203) geplant. Allerdings hat man ja schon seit einiger Zeit das Problem, dass eher das Packaging, als die Fertigung der Chips an sich, die Produktionskapazitaet limitiert. Darum nutzt man die wertvollen MCM-Packaging-Kapazitaeten lieber fuer die professionellen Produkte, wo man keine andere Moeglichkeit hat.
Im Gegenzug hat man bei GB202 den Interconnect einfach mit auf den Wafer geholt, was zwar die Produktion verteuert, aber dafuer keine MCM-Kapazitaeten belegt. Und nachdem man bei Ada schon festgestellt hat, dass die "Enthusiast"-Nutzer offenbar relativ schmerzfrei sind, was den Preis angeht, kann man die Mehrkosten auch einfach auf den Preis umlegen, ohne die Marge zu senken.

Quelle:  Reaping_Ant @ 3DCenter-Forum am 28. Mai 2024

Golem berichten über eine GeForce RTX 5090 mit 512-Bit-Speicherinterface und somit 32 GB Grafikkartenspeicher – und bringen in ihrem Artikel sicherlich eine gute Zusammenstellung der bisherigen Gerüchte. Vergessen wird dabei allerdings, das die Ausgangslage der meisten Gerüchte auf den Vollausbau des GB202-Chips bezogen ist – und nVidia inzwischen eine gute Historie darin hat, jenen Vollausbau eben nicht als kaufbares Produkt anzubieten. So tritt die GeForce RTX 4090 nur mit 128 der physikalisch vorhandenen 144 Shader-Cluster des zugrundeliegenden AD102-Chips an, auch der Level2-Cache ist mit 72 von 96 MB bemerkbar beschnitten. Selbiges darf man durchaus auch von der (anzunehmend GB202-basierten) GeForce RTX 5090 annehmen, wo nVidia zwar einen gutklassigen Performance-Gewinn zur GeForce RTX 4090 erreichen muß, dennoch aber keinerlei HighEnd-Konkurrenz durch AMD & Intel zu befürchten ist.

Raster-Engines Shader-Cluster Speicherinterface max. Speicher Ada-Vorgänger SM vs Vorg.
GB202 angbl. 12 angbl. 192 angbl. 512 Bit 32 GB AD102: 12 GPC, 144 SM, 384 Bit, 24 GB GDDR6X +33%
GB203 angbl. 6 angbl. 96 angbl. 256 Bit 16 GB AD103: 7 GPC, 80 SM, 256 Bit, 16 GB GDDR6X +20%
GB205 whrschl. 4 whrschl. 64 angbl. 192 Bit 12 GB AD104: 5 GPC, 60 SM, 192 Bit, 12 GB GDDR6X +7%
GB206 whrschl. 3 möglw. 42 oder 48 whrschl. 128 Bit 8/16 GB AD106: 3 GPC, 36 SM, 128 Bit, 8 GB GDDR6 +17/33%
GB207 whrschl. 2 möglw. 28 oder 32 96 oder 128 Bit 6-16 GB AD107: 3 GPC, 24 SM, 128 Bit, 8 GB GDDR6 +17/33%
Hinweis: Angaben zu noch nicht offiziell vorgestellter Hardware basieren auf Gerüchten & Annahmen ... "max. Speicher" bezogen auf 2GByte-Chips

Somit steht in der Praxis derzeit einfach noch in der Schwebe, ob nVidia das große 512-Bit-Speicherinterface des GB202-Chips wirklich für Gaming-Grafikkarten freischaltet. Womöglich gibt es jenes nur für die früher mit "Quadro" titulierten Profi-Modelle und die GeForce RTX 5090 selbst bleibt bei einem 384-Bit-Interface mit 24 GB Grafikkartenspeicher. Über mehr darf spekuliert werden und für solcherart Spekulationen gibt es mittels eines FE-Grafikboards vorbereitet für 16 Speicherchips sehr wohl Anlaß. Nur als sichere Sache kann man dies derzeit noch nicht einbuchen – weder muß nVidia diese Idee zur Produktionsreife führen noch muß dieses Grafikboard in der Praxis voll bestückt erscheinen. Grafikboards mit nur teilweiser VRAM-Bestückung sind schließlich nicht gerade selten, insofern ergibt die Information über diese für 32 GB Grafikkartenspeicher taugende Platine noch lange keine Sicherheit darüber, wieviel VRAM konkret die GeForce RTX 5090 von nVidia mitbekommt.